Treffpunkt Deutsch 2 - Deutsch Sprachlehre, Leseheft

„Und hier sind die Aufgaben für die Parallelklassen für morgen und übermorgen.“ Entgeistert schaue ich sie an. „Marina war so freundlich, mir heute Früh diese Blätter zu überreichen. Sie hat sie zu Hause … ausgedruckt.“ „Zu Hause?“, wundere ich mich. „Wie ist sie denn da rangekommen?“ „Ganz einfach, Nina.“ Frau Hanssen starrt mich streng an. „Du hast Frau Werners Rechner gehackt und die Aufgaben dann Marina zugemailt. Und nicht nur ihr, sondern auch allen anderen Schülern.“ Mir klappt die Kinnlade herunter. Frau Hanssen zeigt mir einen weiteren Ausdruck. „Diese Mail ist doch von dir.“ hei folks! damit dürften die arbeiten diese woche keine große sache werden. im anhang die aufgaben und lösungen. eure nina nice Mir wird schlecht. Gibt Limo erst Ruhe, wenn er mich völlig zerstört hat? „Das war ich nicht!“ beteure ich. „Aber das ist doch eindeutig deine E-MailAdresse, oder?“, hakt Frau Hanssen nach. Ich nicke. Limo hat es wieder mal geschafft. Wie oft soll ich noch mein Passwort ändern? „Ich kann überhaupt nicht hacken“, versuche ich mich zu verteidigen. „Du vielleicht nicht“, mischt sich nun Herr Palmer ein. „Aber Marina hat uns erzählt, dass dein Freund sich mit Computern auskennt.“ „Exfreund. Wir sind seit einem halben Jahr getrennt.“ Ich wende mich an Frau Werner. „Ich hab wirklich nichts damit zu tun. Warum sollte ich so etwas Bescheuertes machen? Ich bin doch in Mathe ganz gut.“ „Vermutlich aus Angst vor dem echten Leben!“, giftet die Werner. „Ihr sucht im Netz nach Anerkennung und schreckt vor nichts zurück. Das ist doch krankhaft!“ „Beruhige dich, Elsbeth“, schaltet sich wieder Herr Palmer ein. „Ich kenne Nina. So eine Tat traue ich ihr eigentlich gar nicht zu.“ „Wer soll es dann gewesen sein?“ Ja, wer dann? Anzeige zwecklos Herr Palmer muss zurück in die Klasse. Auch Frau Werner verlässt den Raum. Frau Hanssen will mich alleine sprechen. Sie erkundigt sich nach Limo. Ich bin total froh, dass sie mir eine Chance gibt, und erzähle ihr alles: von der Trennung, von der Anzeige bei der Polizei und von den neuen Attacken. Dann zeige ich ihr mein Handy. Kopfschüttelnd liest Frau Hanssen Limos Nachrichten. „Wir sollten ihn wegen der Mathe-Sache anzeigen“, erklärt sie schließlich. „Uns fehlen allerdings Beweise.“ Die Direktorin steht auf, geht zum Fenster, kehrt zum Tisch zurück, setzt sich wieder. Schließlich räuspert sie sich. „Ich kenne so etwas. Vor drei Jahren hat ein Stalker eine Kollegin gequält. Im Gegensatz zu dir wusste sie nicht, wer dahintersteckt.“ Quelle: Feibel, Thomas: Ich weiß alles über dich 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 100 102 104 106 108 110 112 114 116 118 120 122 124 126 128 130 132 134 136 138 140 Schreibe jene Begriffe in dein Heft, deren Bedeutung du nicht kennst. Beratet dann in der Klasse, was die gesammelten unbekannten Begriffe bedeuten könnten. Wenn ihr gemeinsam keine Antwort findet, schlagt sie im Wörterbuch nach. Suche und unterstreiche im Text Wörter und Wortgruppen, die Ninas Verwirrung und Verzweiflung ausdrücken. Unterstreiche mit einer anderen Farbe solche, die zeigen, dass sie Trost und Hilfe findet. Stelle in deinem Heft die Informationen in einer Tabelle einander gegenüber. Besprecht in der Gruppe, wie ihr euch an Ninas Stelle verhalten würdet. Besprich mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn, welche Konsequenzen ein Cyberangriff auf das Opfer haben kann. Schreibt alle eure Einfälle in eine Liste in euer Heft. C N 1 2 N C 3 4 N B Jugendbücher 31 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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