Wer kennt es nicht? Das Quietschen der Türen und Knarren des Holzbodens in der Nacht oder seltsame Geräusche in Stunden, in denen wir alleine zu Hause sind. Plötzlich erscheint die Umgebung, die wir so gut kennen, ein bisschen gruselig. Wir sind uns dann nicht sicher: Wartet unter dem Bett ein Monster? Oder ist es doch nur der faule Kater!? Tausche dich mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn darüber aus, welche schaurigen Momente ihr in der Nacht bereits erlebt habt. In der Nacht ist es oft ganz still. Das kann ziemlich unheimlich sein, und gerade wenn man ängstlich oder angespannt ist, sind die Ohren gespitzt. Sammle mit deiner Sitznachbarin bzw. deinem Sitznachbarn Geräusche, die in der Nacht zu hören sind. Ergänzt eure Ideen um Dinge, die man sehen, fühlen oder riechen könnte. Gestaltet dazu unter dem Titel „Grusel der Nacht“ ein Cluster in eurem Heft. Lies den folgenden Text und unterstreiche jene Stellen, die besonders viel Spannung erzeugen. Besprich mit deiner Partnerin bzw. deinem Partner, von welchen Sinneseindrücken hier berichtet wird. 1 B 2 B N AH, S. 14/2 å B 3 Gänsehaut-Alarm – sich über Nachterlebnisse austauschen … Meine hastigen Schritte auf dem Waldboden waren das Einzige, was die Totenstille dieser mond- und sternenlosen Nacht durchbrach. Es war stockfinster, die sonst gut sichtbaren, hellen Baumstämme der Birken hoben sich kaum von dem dunklen Hintergrund ab. Ich konnte meine Hand vor Augen nicht sehen. Langsam und bedacht schritt ich durch den Wald, einerseits um nicht mit Bäumen zu kollidieren, und andererseits, weil ich keine Aufmerksamkeit erwecken wollte. Die Stille war mir nicht geheuer. Sie hatte beinahe etwas Unnatürliches. Kein Käuzchen rief, keine Grille zirpte. Der Wald schien wie ausgestorben. Alle Lebewesen schienen verschwunden, waren wie vom Erdboden verschluckt. Ich merkte, wie die feinen Härchen an meinen Armen zu Berge stiegen. Obwohl die Luft angenehm warm war, so wie man sich eine Juninacht vorstellt, fröstelte es mich. Ich spürte eine Kälte, die nichts mit den eigentlichen Temperaturen zu tun hatte. Mein Herz begann unnatürlich laut zu pochen und ich meinte, man müsste es meilenweit hören. Angestrengt starrte ich in die Dunkelheit. Hatte ich mich verlaufen? Plötzlich hörte ich ein seltsames Pfeifen. Ich blieb wie angewurzelt stehen. „Mäggie?“, flüsterte ich in die Stille des 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 24 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=