„Alleine sein“ – vom Nacherzählen zum Zusammenfassen Lies den Gedichtanfang, kläre dir unbekannte Wörter und beschreibe mündlich möglichst knapp die Situation, die beschrieben wird. Sprecht darüber, was der Vers „Wenn ich allein bin, leck ich meine Träne.“ bedeutet. Tauscht euch darüber aus, ob ihr das angesprochene Gefühl kennt. 1 å 2 B Joachim Ringelnatz: Wenn ich allein bin Wenn ich allein bin, werden meine Ohren lang, Meine, meine Pulse horchen bang Auf queres Kreischen, sterbenden Gesang Und all die Stimmen scheeler1 Leere. Wenn ich allein bin, leck ich meine Träne. Wenn ich allein bin, bohrt sich meine Schere, Die Nagelschere in die Zähne; Sielt2 höhnisch träge sich herum die Zeit. – Der Tropfen hängt. – Der Zeiger steht. – 1) scheel: schief; 2 von „sielen“: sich genüsslich herumwälzen Quelle: https://gedichte.xbib.de/Ringelnatz_gedicht_ Wenn+ich+allein+bin.htm 2 4 6 8 Lest den folgenden Textauszug aus „Winterhaus“. Formuliert Fragen zum Textausschnitt und stellt sie euren Mitschülerinnen und Mitschülern vor. Ben Guterson: Winterhaus Das kleine Gatter klemmte − wie üblich − und Elizabeth Somers musste daran zerren, um es zu öffnen. Als sie in den Vorgarten trat, fiel ihr Blick auf die Haustür, an der mit Klebeband ein Brief befestigt war. Elizabeth wusste sofort, dass dieser Brief nichts Gutes zu bedeuten hatte. Die Treppenstufen, die ihr Onkel Burlap niemals sauber hielt, waren glitschig von Eis und Schnee, sodass Elizabeth langsam und vorsichtig nach oben ging. Vor der Tür stellte sie ihre Schultasche ab und schüttelte ihre nasse Kapuze mit einer Kopfbewegung nach hinten. Sie ahnte, was sich in dem Umschlag befand, den sie von der Tür abriss und dann öffnete. Wir haben dir mehr als einmal gesagt, dass wir drei Wochen lang weg sein würden und du in dieser zeit nicht im Haus bleiben kannst. Dieser Brief dürfte also keine Überraschung für dich sein. Das Haus ist abgeschlossen. Beiliegend findest du eine Fahrkarte für den Zug um 18:20 Uhr in Richtung Norden. Setz dich in den Zug und steig morgen früh in Sternharven aus. Am Busbahnhof liegt eine weitere Fahrkarte für dich. Nimm den Bus, der zum Hotel „Winterhaus“ führt. Dort erwartet man dich. Hier sind noch drei Dollar für den Fall, dass du unterwegs irgendetwas brauchst. Die Rückfahrkarten bekommst du nach Silvester. Pass auf, dass du niemandem auf die Nerven gehst. benimm dich gefälligst! Elizabeth betrachtete die Fahrkarte. Bis 18:20 Uhr waren es noch drei Stunden − die ersten drei Stunden ihrer 24 Tage Weihnachtsferien. Und wie sie es ihr in den vergangenen zwei Wochen immer wieder angekündigt hatten, waren ihre Tante und ihr Onkel tatsächlich weggegangen und schickten sie auf eine Reise ins Unbekannte. Elizabeth sah durch ihre beschlagenen Brillengläser auf die Straße. Es schneite wieder stärker. Am Türknauf hing eine Plastiktüte. Elizabeth schaute hinein. In der Tüte steckten drei Pullover, zwei Paar Socken, eine Hose und etwas Unterwäsche. Dann betrachtete sie die drei fleckigen Geldscheine, die in dem Umschlag gelegen hatten, und stellte sich vor, wie Tante Purdy sie mit 3 C å 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 156 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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