Treffpunkt Deutsch 1 - Deutsch Sprachlehre, Schulbuch

Märchen und Co Literatur – abgeleitet vom lateinischen Wort littera = Buchstabe – umfasst alles kunstvoll Geschriebene. Dazu zählen Romane, Märchen, Gedichte, Theaterstücke usw. Weil die Welt der Literatur so vielfältig ist, wird sie in drei Gattungen unterteilt: Epik (Erzählungen), Lyrik (Gedichte) und Dramatik (Theaterstücke). Textsorte nennt man eine Gruppe von Texten, die über gemeinsame Eigenschaften verfügen. Merke Nenne die beiden Textsorten aus dem Land der Epik, die du am Anfang deines Deutschbuchs kennen gelernt hast. Im Land der Epik schickt der Autor bzw. die Autorin einen Erzähler los, der die Handlung einer Geschichte präsentiert. Ordne den verschiedenen Erzählern die entsprechende Erklärung (orange) und ein passendes Beispiel (türkis) zu, indem du die Zahlen in die passenden Felder setzt. Diskutiert zu zweit die folgenden Fragen: • Könnt ihr euch leichter in einen Text mit Er-/Sie-Erzähler oder mit Ich-Erzähler hineinversetzen? • Gefällt es euch besser, wenn zwischen dem Zeitpunkt des Erzählens und der Handlung ein Abstand liegt (wie etwa beim Märchen) oder wollt ihr lieber das Gefühl haben, die Geschichte „live“ mitzuerleben (wie bei „Ich bin Vincent und ich habe keine Angst“)? 4 5 å Dieser Erzähler spielt selbst in der Geschichte mit und kann alles nur aus seiner Sicht erleben und weitergeben. Er kennt nur die eigenen Gedanken und Gefühle. Als Leserin bzw. Leser kann man sich leicht in diese Figur hineinversetzen. 3 AUTOR/IN = ERZÄHLER Meine früheste Erinnerung verbinde ich mit meinem Uropa. Ich war damals etwa vier Jahre alt und besuchte ihn im Altersheim. Das war im Jahr 1954. Er schenkte mir mein erstes Buch, das ich natürlich noch nicht lesen konnte. Dieser Erzähler ist gleichzeitig die Autorin bzw. der Autor. Das passiert, wenn eine Schriftstellerin oder bzw. ein Schriftsteller über sich selbst und ihr bzw. sein Leben schreibt. Das nennt man Autobiografie. 2 ER-/SIE-ERZÄHLER Wie jeden Montagabend fuhr Karim zum Handballtraining. Die Straßenbahn war wenig gefüllt. Er steckte sich seine Kopfhörer in die Ohren und drehte laut auf. Deshalb bemerkte er das Mädchen nicht, das sich von hinten an ihn heranschlich. Dieser Erzähler berichtet über andere und weiß viel mehr als die Figuren selbst. Er kennt ihre Gedanken und Gefühle. Als Leserin bzw. Leser blickt man eher von außen auf die Handlung. 1 ICH-ERZÄHLER An einem Morgen wachte ich völlig verschlafen auf. Der Wecker hatte nicht geläutet. Ich dachte bei mir: „Wieso hat mich Mama nicht aus dem Bett geschmissen?“ Da konnte etwas nicht stimmen. 6 B Schreiben Lesen Zuhören und Sprechen 139 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=