am Puls 8, Schulbuch

Aufgaben 96 Ein großes Gehirn kennzeichnet die Gattung Homo Pan troglodytes Schimpanse Homo neanderthalensis Australopithecus africanus Homo habilis Homo sapiens Homo erectus Gehirnvolumen (100 cm3) Das Skelett von Homo erectus ist jenem des modernen Menschen, bis auf das viel kleinere Gehirn, sehr ähnlich Abb.8: Gehirngrößen von Schimpanse, Australopithecus und Arten der Gattung Homo. Die Würfel neben den rekonstruierten Schädeln verdeutlichen in etwa die Größe der Gehirne, die allerdings innerhalb einer Art stark variiert. Das wachsende Gehirnvolumen bei den Arten der Gattung Homo passt zu Funden, die zeigen, dass die Jagdwaffen, die diese Frühmenschen herstellten, immer besser wurden. Über Homo habilis wissen wir nur wenig. Die Art starb vor etwa 1,4 Mio. Jahren aus. Mehr als über Homo habilis ist über die jüngere Art Homo erectus1 bekannt. Ein spektakulärer Fund gelang 1984 am Turkana-See in Kenia, wo ein 1,6 Mio. Jahre altes und nahezu vollständiges Skelett eines 11–15-jährigen Burschen, der 160 cm groß war und rund 35 kg gewogen haben dürfte, gefunden. Dieses menschliche Fossil bekam den Namen Turkana-Boy. Auf den ersten Blick ist dieses Skelett kaum von jenem des modernen Menschen zu unterscheiden – wäre da nicht der vergleichsweise kleine Schädel mit einem Gehirnvolumen, das mit 880 cm3 nur 2/3 so groß ist wie das des modernen Menschen Homo sapiens (kAbb. 8). Turkana-Boy gehört der Art Homo erectus an, die manchmal auch in zwei Arten unterteilt wird, die ältere Homo ergaster und die jüngere Homo erectus (kS. 95, Abb. 7). Homo erectus war ein Jäger und Sammler, der sich von Früchten, Wurzeln und Fleisch ernährte. Wie verkohlte Knochen und Rußspuren an verschiedenen Fundstätten belegen, konnte er bereits mit Feuer umgehen. 1 Homo erectus: erigere (lat). = aufrichten; „aufrechter Mensch“ 1 E Sammle Daten zur Gehirngröße von Genies, zB von Nobelpreisträgerinnen und -trägern, und von anderen erwachsenen „Durchschnittsmenschen“. Analysiere die Unterschiede in diesen Werten, und ziehe Schlüsse über den Zusammenhang zwischen Gehirnvolumen und Intelligenz innerhalb der Art des modernen Menschen. Homo erectus beginnt zu wandern Während sich alle seine Vorfahren in der afrikanischen Heimat aufhielten, gelangte Homo erectus in mehreren Wellen auch nach Asion und Europa, wo er sich zu Homo heidelbergensis weiterentwickelte. Er erreichte China („Peking-Mensch“) und die indonesischen Inseln („Java-Mensch“). Dort lebte er vermutlich bis vor ca. 60 000 Jahren – also bis in Zeiten, in denen große Teile der Welt bereits vom modernen Menschen Homo sapiens besiedelt worden waren. Skelettfunde auf der Insel Flores bei Java, die im Gegensatz zu anderen Inseln Südostasiens damals keine Anbindung an das asiatische Festland hatte, zeigen, dass Homo erectus in der Lage war, rund 20 km breite Meerengen zu überqueren. Es ist allerdings nicht geklärt ob dies aktiv, mit Flößen, geschah oder ob Homo erectus dort als verdriftetes Opfer eines Tsunamis landete. Funde in einer Höhle auf der Insel Flores zeigen, dass Homo erectus sich dort zu einer kleinwüchsigen Form entwickelt hat, dem Homo floresiensis, und dass die Art dort noch vor ca. 12 000 Jahren gelebt hat. Er jagte Komodowarane und Zwergelefanten, zerlegte sie mit Werkzeugen und briet seine Beute – und dies trotz seines winzigen Gehirns, das nur 380 cm3 umfasste. Manche Forscherinnen und Forscher denken allerdings, dass es sich bei Homo floresiensis nicht um eine eigene Menschenart handelt, sondern um eine kleinwüchsige Form des modernen Menschen. Aktuelle Funde, die 2019 auf der Insel Luzon auf den Philippinen gemacht wurden, deuten darauf hin, dass auch dort eine eigene Menschenart gelebt hat. Diese bekam den Namen Homo luzonensis. Homo erectus lebte in manchen Teilen der Erde bis in Zeiten, in denen der moderne Mensch bereits verbreitet war Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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