Aufgaben 81 Evolutionsbiologie 1 W Die etwa 49 Mio. Jahre alten Fledermäuse der Grube Messel bei Darmstadt in Deutschland waren lange Zeit die einzigen gut erhaltenen fossilen Exemplare dieser Tiergruppe. Da sie schon fast so weit entwickelt waren wie moderne Fledermäuse, ließ sich nicht entscheiden, ob sich die Flugfähigkeit oder die Ultraschallortung zuerst entwickelt hatte. 52 Mio. Jahre alte Funde der Gattung Onychonycteris, die 2003 in den USA entdeckt wurden, lösten das Problem. Fledermäuse können hochfrequente Töne hören. Sie stoßen im Flug Laute im Ultraschallbereich aus, und orientieren sich mit Hilfe des Echos. Ein Indiz für die Leistungsfähigkeit des Ohres ist die Breite der Cochlea (Schnecke). Je breiter sie im Verhältnis zum Schädel ist, desto besser können die jeweiligen Tiere hören. Im Gegensatz dazu orientieren sich Flughunde nicht mit Hilfe von Ultraschall, sondern mit den Augen. Vergleiche die Abbildung von Onychonycteris (kAbb. 19) mit der einer modernen Fledermaus und folgere daraus, welche Merkmale als ursprünglich angesehen werden können. 2 E Werte den Text in Aufgabe 1 und Abbildung 20 aus. Schließe daraus, ob sich zuerst die Flugfähigkeit oder die Echoortung entwickelte. 3 W Beantworte die Multiple-Choice-Fragen! Es sind jeweils eine oder mehrere Antworten richtig. Zu den lebenden Fossilien zählen: a. der Quastenflosser b. Pfeilschwanzkrebse c. Archaeopteryx-Arten Die nächsten Verwandten der Wale sind … a. Walrösser. b. Flusspferde. c. Haie. Halsrippen sind ein Phänomen, bei dem an der Halswirbelsäule eines Menschen Rippen ausgebildet sind. Dabei handelt es sich um … a. ein Rudiment. b. eine Analogie. c. einen Atavismus. Abb.18: Fledermaus (Großes Mausohr, Myotis myotis). Abb. 19: Onychonycteris (Rekonstruktion). Abb.20: Schädelmerkmale von Fledermäusen, Flughunden und fossilen Individuen. 5 4 3 2 1 Schädelbasisbreite (mm) 5 10 15 20 25 Breite des knöchernen Innenohres (mm) moderne Fledermäuse moderne Flughunde (fossile) Fledermäuse (Grube Messel) Onychonycteris (fossile Fledermaus, USA) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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