74 Die Entwicklung des Lebens im Überblick Abb.9: Erdgeschichte und Evolutionsgeschichte. Gezeigt ist links die gesamte Erdgeschichte (maßstabsgetreu) sowie rechts vergrößert der Abschnitt des Phanerozoikums, des „Zeitalter des sichtbaren Lebens“ (Länge der Abschnitte nicht maßstabsgetreu abgebildet). Das Phanerozoikum folgt auf das Proterozoikum, welches gemeinsam mit dem Archaikum und Hadaikum oft als Präkambrium bezeichnet wird (erste 4 Mrd. Jahre der Erdgeschichte, Erdfrühzeit). Die Unterteilung in Abschnitte der Erdgeschichte im Phanerozoikum orientiert sich am Erscheinen bzw. Verschwinden von gewissen Taxa. Die Einteilung wird genauer, je kürzer die jeweiligen Abschnitte zurückliegen. Die Einheit mya (engl. für million years ago) bezeichnet, vor wie vielen Millionen Jahren ein Abschnitt auf der geologischen Zeitskala begann bzw. endete. Kommen neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinzu, werden die Zahlenangaben zur Abgrenzung der Perioden der Erdgeschichte aktualisiert. Diese können sich daher auch zukünftig noch geringfügig verändern. Gesamte Erdgeschichte Phanerozoikum Millionen Jahre vor heute (mya) Ära Periode Epoche 4 600 4 000 3 000 2 000 Prokaryotisches Leben entsteht (4 000 mya) erste photosynthetische Bakterien (3 800 mya) große Sauerstoffkatastrophe (2 400 mya) Archaea und Eukarya entstehen (ca. 2 000 mya) Perm (299–252 mya) Quartär (2,6–0 mya) Holozän (0,012–0 mya) Pleistozän (2,6–0,012 mya) Pliozän (5,3–2,6 mya) Miozän (23–5,3 mya) Oligozän (34–23 mya) Eozän (56–34 mya) Paläozän (66–56 mya) Neogen (23–2,6 mya) Paläogen (66–23 mya) Kreide (145–66 mya) Jura (201–145 mya) Trias (252–201 mya) Karbon (359–299 mya) Devon (419–359 mya) Silur (444–419 mya) Ordovizium (485–444 mya) Kambrium (539–485 mya) erste mehrzellige Pflanzen (Grünalgen) (ca. 1 000 mya) Ediacara Fauna1 (580 mya) 1 000 800 600 400 200 Phanerozoikum (539–0 mya) Proterozoikum (2 500–539 mya) Archaikum (4 000–2 500 mya) Paläozoikum (Erdaltertum, 539–252 mya) Mesozoikum (Erdmittelalter, 252–66 mya) Känozoikum (Erdneuzeit, 66–0 mya) Hadaikum (4 600–4 000 mya) 0 Vögel entstanden im Jura aus einer Gruppe von Dinosauriern, den zweibeinigen Theropoda (165–150 mya). Saurier eroberten das Land, das Meer und die Luft in der Trias (252–201 mya). Eier mit weicher Schale machten die Reptilien unabhängig vom Wasser (ca. 310 mya). Die ersten Nadelbäume erschienen gegen Ende des Karbons (359–299 mya). Die ersten reptilartigen Säugetiere entwickeln sich bereits im späten Karbon (320–315 mya). Im Karbon dominieren Wälder aus mehr als 30 m hohen Schachtelhalmen, Bärlappen und Baumfarnen die Vegetation (359–200 mya). Entstehung der Steinkohle. Die ersten Samenpflanzen waren Nacktsamer (Gymnospermae). Fossilien der ersten Samen stammen aus dem oberen Devon (383–359 mya). Lungenatmung erlaubt den Landgang der Amphibien. Die ersten Landwirbeltiere (Tetrapoda) entstanden (380–375 mya). Gliederfüßer (Arthropoden) sind die ersten Landtiere (450 mya). Erste Fossilbelege für Pflanzen und Pilze an Land (480-460 mya). Fische sind die ersten Wirbeltiere (Vertebraten, 530 mya). Im Kambrium entstehen sämtliche Tierstämme die heute existieren sowie weitere, die wieder verschwinden (539–485 mya). Der moderne Mensch Homo sapiens entsteht in Afrika (300 000 ya). Die Evolution der Blütenpflanzen führte zu einer drastischen Zunahme der Artenvielfalt, insbesondere durch die Koevolution mit Insekten (100–50 mya). Die Säugetiere entwickelten im Paläogen und Neogen eine große Artenvielfalt und besiedelten unzählige neue Nischen, die nach dem Aussterbeereignis am Ende der Kreide freigeworden waren (66–2,6 mya). Die Folgen eines Meteoriteneinschlags im Golf von Mexico löschten die Dinosaurier (bis auf die Vögel) und die meisten anderen größeren Landwirbeltiere aus (66 mya). 1 Ediacara-Fauna: eigentümliche Fauna von marinen, federförmigen, festsitzenden Organismen ohne Hartteile; Diese gehören zu den frühesten mehrzelligen Tieren und sind nach dem Fundort, den südaustralischen Ediacara-Hügeln, benannt. Die Ediacara- Fauna verschwand mit Beginn der kambrischen Explosion. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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