108 Die Entstehung der Artenvielfalt 5. Du lernst in diesem Kapitel … W Wissen organisieren … Du erfährst, wie man in der Biologie Arten definieren kann. … Du lernst, wie sich Arten, abhängig von ihrer Umwelt, verändern oder neue Arten entstehen können. … Du lernst, wie durch evolutionäre Prozesse biologische Vielfalt entstehen konnte. E Erkenntnisse gewinnen … Du lernst, die Hardy-Weinberg- Regel anzuwenden und kannst damit Häufigkeiten von Phänotypen berechnen. … Du erfährst, wie ein Forschungsteam Anpassungen von Pflanzen an ihre Bestäuber untersucht. … Du lernst die sympatrische und allopatrische Artbildung kennen und kannst diese Prozesse vergleichen. S Schlüsse ziehen … Du kannst die Entstehung von Merkmalsvielfalt durch sexuelle Selektion erklären. … Du kannst argumentieren, warum die Evolution nicht durchwegs Optimallösungen erzeugt. … Du kennst verschiedene Artdefinitionen und kannst beurteilen, wann welche sinnvoll verwendet werden können. Die biologische Vielfalt scheint unerschöpflich. Immer wieder werden Lebewesen in Zeitschriften oder anderen Medien als ein „Wunder der Natur“ vorgestellt, wie zB dieser Rubinkehlkolibri (Archilochus colubris). Er ist wirklich ein wahres Wunderwerk, eine flotte Flugmaschine mit nur geringem Spritverbrauch. Mit nur zwei Gramm Nektar im Bauch fliegt er 800 km am Stück, wenn er über den Golf von Mexiko in sein Winterquartier zieht. Der Stoffwechsel, der ihm diese Leistung ermöglicht, benötigt allerdings viel Sauerstoff: 200 Atemzüge pro Minute bedarf es und bis zu 1 300 Herzschläge pro Minute! Dazu investiert er auch in sein Aussehen und erhöht so die Chancen beim anderen Geschlecht auf Fortpflanzungserfolg. Funktionieren kann das nur, wenn er sich mit „Powerdrinks“, wie Nektar, und proteinhaltigen Snacks, wie weichen Insekten, ernähren kann. Während kalter Nächte muss er seine Körpertemperatur von ca. 42 °C deutlich absenken, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Dass komplexe Kompromisse für komplexe Umweltanforderungen gefunden werden ist eine wesentliche Konsequenz der Evolution. Und dies gilt nicht nur für den Rubinkehlkolibri, sondern für die gesamte Vielfalt der Organismen. Wie es dazu kommt, lernst du in diesem Kapitel. Rubinkehlkolibri (Archilochus colubris) « Wie kommt es zur Vielfalt der Arten? » Bonusmaterial Ó ae58f2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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