Aufgaben 96 Im Vergleich zu anderen Ländern Mitteleuropas ist Österreich sehr artenreich, aufgrund der Vielfalt an Lebensräumen. Österreich hat sowohl am Hochgebirge Anteil als auch am Mittelgebirge und Tiefland. Heute wird davon ausgegangen, dass es in Österreich 54 000 Tierarten gibt. Weiters gibt es mehr als 3 000 Arten von Farn- und Blütenpflanzen und 1 000 Moosarten. Die Artenzahl der Pilze in Österreich wird auf über 20 000 geschätzt. Österreich hat eine hohe Artenvielfalt wegen der diversen Landschaften Massenaussterben in der Erdgeschichte In der Geschichte des Lebens auf der Erde kam es bereits mehrere Male zu Massenaussterben, denen jeweils ein großer Teil der Arten zum Opfer fiel. Bisweilen verschwanden sogar ganze Stammeslinien, das sind Äste am Stammbaum samt ihrer weiteren Verzweigungen. Artensterben ist also ein Stück weit Teil eines natürlichen Prozesses. Ein bedeutendes Massenaussterben war zB die große Sauerstoffkatastrophe vor 2,4 Mrd. Jahren. Cyanobakterien produzierten durch Fotosynthese große Mengen an Sauerstoff. Für die meisten anaeroben Lebewesen war der Sauerstoff giftig und sie starben dadurch aus. Am Übergang zwischen den Epochen Perm und Trias, vor 252 Mio. Jahren, kam es ebenfalls zu einem Massenaussterben. Dabei starben bis zu 96 % aller marinen Arten und 70 % aller terrestrischen Tierarten aus. Du hast vielleicht bereits von dem Massenaussterben am Ende der Kreidezeit, vor 66 Mio. Jahren, gehört, bei dem es zum Aussterben der Dinosaurier kam. Die Ursachen für diese beiden Massenaussterben sind nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich spielten atmosphärische Veränderungen aufgrund zahlreicher Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge eine wichtige Rolle. Massenaussterben traten in der Erdgeschichte mehrmals auf Variabilität, Verwandtschaft, Geschichte und Evolution Massenaussterben beeinflussen den Lauf der Evolution. Das Aussterben der Dinosaurier machte evolutionär betrachtet zB erst Platz für das Entstehen großer Landsäugetiere. Artenvielfalt in Österreich 1 W/S Abbildung 2 zeigt das prozentuale Verschwinden von Gattungen mariner Organismen über die Zeit, von vor 542 Mio. Jahren bis heute. Interpretiere die Grafik. Lies den Text dieser Themenseite noch einmal durch und finde heraus, wann die Dinosaurier ausgestorben sind. Identifiziere diesen Zeitpunkt auf der Zeitachse in Abbildung 2 und argumentiere mit Hilfe der Abbildung, dass das Aussterbeereignis, das die am Land lebenden Dinosaurier ausrottete, auch viele im Meer lebende Arten betraf. 2 W Auch an der Perm-Trias-Grenze kam es zu einem Massenaussterben. Identifiziere den dazugehorigen Peak in Abbildung 2. Identifiziere weitere Peaks in der Abbildung, die mit Aussterbeevents zusammenhängen, und benenne die Erdzeitaltergrenzen, an denen diese stattfanden. Pg Abb.2: Aussterben mariner Organismen. Vom Kambrium bis heute (Cm = Kambrium, O = Ordovizium, S = Silur, D = Devon, C = Karbon, P = Perm, Tr = Trias, J = Jura, K = Kreide, Pg = Paläogen, N =Neogen). Menschlicher Einfluss auf die Artenvielfalt Seit der Mensch die Erde besiedelt, hat die Biodiversität ständig abgenommen. Durch das enorme Wachstum der Weltbevölkerung wurden sämtliche Ökosysteme der Erde beeinflusst. Aktuell erleben wir einen dramatischen Verlust an Biodiversität. Was vor sich geht ist ein menschengemachtes Massenaussterben. Besorgniserregend ist, dass die Raten, mit denen aktuell Arten verloren gehen, viel höher sind als bei früheren Aussterbeereignissen in der Erdgeschichte. Das momentane Artensterben ist also kein „natürliches“, sondern übertrifft sämtliche früheren Ereignisse und wird Prognosen zufolge noch weiter ansteigen. Der Grund dafür ist in erster Linie ein vom Menschen verursachter Verlust von natürlichem Lebensraum. Oft bleiben von einem ehemals geschlossenen Verbreitungsgebiet nur noch kleine Fragmente übrig. Die Übernutzung von Ökosystemen wie die übermäßige Jagd auf bedrohte Arten und das Überfischen der Meere tragen ebenfalls große Mitverantwortung am Artensterben. Laut aktuellen Berechnungen gehen jährlich 11 000–58 000 Tierarten verloren! Das entspricht in etwa der Anzahl der Tierarten in Österreich (ca. 54 000). Wir erleben aktuell ein menschengemachtes Massenaussterben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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