am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

Aufgaben 81 Bewegung Neben den Nastien gibt es gibt auch Pflanzenbewegungen, die sich an der Reizrichtung orientieren. Diese Bewegungen werden Tropismen3 genannt. Hier wird unterschieden, ob die Bewegung zur Reizquelle hin (positiver Tropismus, zB Wachstum zur Lichtquelle) oder von der Reizquelle weg (negativer Tropismus, zB Wachstum gegen die Schwerkraft) erfolgt (kAbb. 8). Weiters können Tropismen, wie Nastien, nach Art des Reizes eingeteilt werden: Ist Licht der auslösende Reiz, spricht man von Foto-Tropismus, bei einem Wärme-Reiz von einem Thermo-Tropismus etc. Tropismen erfolgen in der Regel relativ langsam und bewirken oft anhaltende Veränderungen für die Pflanze. Tropismen sind also meistens Wachstumsbewegungen. 3 Tropismus: trope (griech.) = Wendung Tropismen sind Bewegungen, bei denen sich Organe von Pflanzen an der Richtung des Reizes orientieren Abb.8: Tropismen: Der Spross der Pflanze wächst auf das Licht zu (positiver Foto-Tropismus), die Wurzel in Richtung der Schwerkraft (positiver Gravi-Tropismus). Die Bewegungsrichtung erfolgt oft unabhängig von der Reizrichtung In den meisten Fällen werden Bewegungen durch Reize aus der Umwelt ausgelöst. Die Richtung der Bewegung kann – muss aber nicht – mit der Richtung des Reizes zu tun haben. Erfolgt die Bewegung unabhängig von der Richtung des Reizes, spricht man von einer Nastie1. Nastien werden durch einen Außenreiz ausgelöst, erfolgen aber in vorgegebene Richtung. Typisches Beispiel ist das Öffnen bzw. Schließen der Spaltöffnungen (Stomata2) in der Epidermis der Laubblätter: Die Spaltöffnungen öffnen sich, um CO2 in das Gewebe des Blattes hineinzulassen, damit es in der Fotosynthese verarbeitet werden kann. Da bei geöffneten Stomata aber auch Wasserdampf verloren geht, schließen sich diese Öffnungen in der Nacht, aber auch bei Wassermangel. Das Öffnen bzw. Schließen der Stomata erfolgt also ausgelöst durch verschiedene Reize (Licht, Wasser, Temperatur). Andere Nastien werden nur durch eine Art von Reiz ausgelöst, diese werden dann nach der Reizart bezeichnet. So wird etwa die auf der vorherigen Seite beschriebene Bewegung der Mimose durch Erschütterungen ausgelöst und als Seismo-Nastie beschrieben. Ist Licht der Auslöser, spricht man von Foto-Nastien, erfolgt die Bewegung als Reaktion auf einen Temperaturreiz, nennt man sie Thermo-Nastie etc. Vielleicht kennst du auch die Venusfliegenfalle Dionaea, die bei Berührung ihre Fangblätter schnell zuklappt (kAbb. 7). Die konvexe Form der geöffneten Blätter verändert sich durch die Reizung der Borsten in eine konkave Form. Neben der Veränderung der Form der Blätter spielen Turgor- und Wachstumsbewegungen beim Zuklappen eine Rolle. Durch den Reiz springen sie in eine konkave Form – und schnappen zu. Auch diese Bewegung ist eine Nastie – genauer eine Thigmo-Nastie. Abb.7: Fangblätter der Venusfliegenfalle Dionaea. Im Inneren der Fangblätter der Venusfliegenfalle liegen feine Borsten, die bei Berührung das Zuklappen der Blätter bewirken, um Insekten zu fangen. 1 Nastie: nastos (griech.) = festgedrückt 2 Stomata: Einzahl Stoma; stoma (griech.) = Mund, Öffnung Bei Nastien bewegen sich Organe von Pflanzen unabhängig von der Reizrichtung 1 E Im Folgenden sind drei Pflanzenbewegungen angeführt. Ordne diesen folgende Typen zu: Hydro-Tropismus, Foto-Tropismus, Thermo-Nastie: a. Pflanzenspross wächst zur Lichtquelle, b. Tulpen schließen Blüten bei sinkender Temperatur, c. Rhizoide von Moosen wachsen auf Wasser zu. Bestimmte Bewegungen folgen der Reizrichtung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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