am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

7  Reproduktion Organismen haben eine begrenzte Lebensdauer. Um ein Aussterben der Art zu vermeiden, müssen sie sich reproduzieren. Das heißt, Lebewesen können sich selbst vervielfältigen. Das ist möglich, weil jede Zelle ihren gesamten Bauplan als DNA gespeichert hat. Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung ist die DNA – abgesehen von Mutationen – identisch mit der des Vorfahrens. Bei der sexuellen Vermehrung wird die DNA hingegen in jeder Generation leicht verändert. Durch die Kombination von männlichen und weiblichen Geschlechtszellen entstehen neue, genetisch einzigartige Folgegenerationen. Nur bei erfolgreicher Reproduktion kann eine Art auf Dauer bestehen. Dies muss bei der Rettung bedrohter Tier- oder Pflanzenarten beachtet und bei Artenschutzprojekten gewährleistet werden (siehe Auswilderung von Wildpferden, S. 95). Variabilität, Verwandtschaft, Geschichte und Evolution Lebewesen sind an die Umweltbedingungen, in denen sie leben, angepasst. Diese Anpassungen sind das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses über viele Generationen. Die sich ständig verändernden Umweltbedingungen bewirken, dass diese Anpassungsprozesse niemals zu Ende sind. Ändern sich die Umweltbedingungen besonders schnell, kann es sein, dass der natürliche Anpassungsprozess zu langsam ist – im schlimmsten Fall stirbt die Art aus. Im Laufe der Erdgeschichte gab es einige Ereignisse, die ein Massensterben von Arten zur Folge hatten. Am bekanntesten ist wohl das Aussterben der Dinosaurier vor etwa 66 Mio. Jahren, das wahrscheinlich auf eine rapide Veränderung der Erdatmosphäre zurückzuführen ist. Gleichzeitig war das Aussterben der Dinosaurier bedeutend für die Entwicklung der Landsäugetiere (siehe S. 96). Information und Kommunikation Lebewesen – und auch Zellen und Gewebe – haben die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, zu bearbeiten und an andere Organismen weiterzuleiten. Für eine funktionierende Kommunikation ist entscheidend, dass der Empfänger die Signale des Senders empfangen und entschlüsseln kann. Das gilt für die Kommunikation zwischen Menschen genauso wie für die Kommunikation zwischen Zellen. Zellen kommunizieren untereinander mittels Signalstoffen. Wenn Zellen falsche Signalstoffe produzieren oder diese falsch interpretieren, können die Folgen schwerwiegend sein. Wenn zB Zellen das Signal „Wachstum einstellen“ ihrer Nachbarzellen nicht erhalten oder verarbeiten können, wachsen und teilen sie sich krankhaft weiter. Derartige Kommunikationsstörungen spielen bei der Entstehung von Krebs eine Rolle. Stoff- und Energieumwandlung Lebewesen sind für alle Abläufe und Vorgänge (Bewegung, Zellstoffwechsel, Wachstum etc.) auf eine Energiezufuhr von außen angewiesen. Durch Stoffwechselprozesse setzt der Körper die in der Nahrung gespeicherte Energie frei und speichert diese in Form des energiereichen Moleküls ATP, das bei Bedarf zu ADP und einem Phosphatrest zerfällt. Bei diesem Zerfall wird die zuvor gespeicherte Energie frei. Beispielsweise können Muskelproteine nun diese Energie nutzen, mit der Folge, dass der Muskel kontrahiert (siehe S. 84). Bei der Zellatmung (oder der Gärung) werden die Teile wieder zu ATP „aufgeladen“. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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