am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

Aufgaben 58 In diesem Stadium geben Makrophagen, Endothelzellen und Muskelzellen Enzyme ab, die die extrazelluläre Matrix abbauen. Das Gewebe wird an dieser Stelle immer instabiler und reißt letztlich auf. Dabei gelangen Plaque-Bestandteile in das Gefäßinnere, was wiederum zu Hämatomen (Einblutungen in das Gewebe) oder arteriellen Thrombosen (Bildung von Blutgerinnseln in Arterien) führt. Dieser Vorgang wird verstärkt durch die Anlagerung von Blutplättchen (kAbb. 7). Im schlimmsten Fall verstopft das Gefäß an dieser Stelle. Das Gewebe um und nach einer solchen Verstopfung wird deutlich schlechter oder gar nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Geschieht dies in den Herzkranzarterien, kann dies einen Herzinfarkt auslösen. Eine derartige Blockade in den Hirnarterien ist der häufigste Grund von Schlaganfällen. Löst sich ein solcher Pfropf, wird er im Blutstrom so lange transportiert, bis er anderswo hängenbleibt. Dort kann er dann ein Gefäß verschließen (Embolie). Die Arteriosklerose ist also ein sehr komplexer und mehrschrittiger Prozess, der meist unbemerkt über Jahre und Jahrzehnte abläuft. Ungesunder Lebensstil macht sich daher oft erst wesentlich später bemerkbar. Die Plaquebildung in den Arterien scheint jedoch zuweilen umkehrbar zu sein, zB durch Ausdauersport. Durch mangelhafte Sauerstoffversorgung stirbt das umliegende Gewebe ab; das kann einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zur Folge haben Abb.7: Arteriosklerose: Wenn eine Plaque in das Gefäßlumen gelangt, wird das Gefäß verstopft. Die Anlagerung von weiteren Blutbestandteilen verstärkt diesen Prozess. Gesunde Arterie Stabile Plaque Instabile Plaque Plaquedurchbruch Schaumzellen und Lipoproteine bilden einen Lipidkern Lipidkern vergrößert sich; extrazelluläre Matrix wird abgebaut Die Intima reißt auf, Plaque-Bestandteile gelangen ins Gefäßlumen und verengen oder verschließen das Gefäß Gefäßlumen Intima subendothelialer Raum Media (v. a. Muskelzellen) Adventitis (Bindegewebe) 1 W Erstelle ein Fließdiagramm, das die einzelnen Schritte der Arteriosklerose in der richtigen Abfolge darstellt. 2 S Begründe anhand des Textes und der Abbildungen in diesem Kapitel, warum Übergewicht zu Arteriosklerose führen kann. Arteriosklerose kann einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen Erste Hilfe bei einem Herzinfarkt Mögliche Anzeichen für einen Herzinfarkt: Einengendes Gefühl im Brustkorb, brennende Schmerzen im Brustkorb, ausstrahlende Schmerzen, besonders im linken Arm, Oberbauch, im Rücken oder Hals und Kiefer, Angst, Übelkeit, kalter Schweiß, Atemnot, extreme Müdigkeit, Schwindel. Wenn du glaubst, dass jemand einen Herzinfarkt erleidet, wähle sofort den Notruf (144). Und achte auf die fünf W-Punkte: WO müssen die Rettungskräfte hinkommen? WAS genau ist geschehen? WIE viele Personen sind betroffen? WELCHE Art von Verletzungen/Krankheiten etc. konntest du sehen? WARTEN auf Rückfragen. Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde, da die Sauerstoffversorgung des Körpers und des Gehirns nicht mehr gewährleistet ist. Beginne nach dem Notruf sofort mit Erste-Hilfe-Maßnahmen. Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde – sofort den Notruf 144 wählen Erste-Hilfe-Maßnahmen, wenn die Person bei Bewusstsein ist: Person beruhigen Oberkörper hoch lagern beengende Kleidung (Gürtel, Krawatte) öffnen Person zum langsamen Atmen ermutigen Erste-Hilfe-Maßnahmen, wenn die Person nicht bei Bewusstsein ist: Bewusstsein überprüfen (ansprechen und sanft schütteln) laut um Hilfe rufen Atmung prüfen: Kopf überstrecken und fühlen, horchen und beobachten, ob sich der Brustkorb hebt und senkt. • Atmung vorhanden: Person in stabile Seitenlage bringen und Atmung prüfen, bis die Rettungskräfte kommen • keine Atmung vorhanden: Herzdruckmassage und Beatmung im Wechsel; falls verfügbar: Defibrillator Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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