am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

53 Gesundheitsförderung und Krankheiten 3.1 Unser Lebensstil hat Einfluss auf unsere Gesundheit Beispiel: Ernährung und Übergewicht So ein richtig knackiger Salat mit frischem Gemüse (kAbb. 1), wäre das nicht eine Alternative zu Pommes frites, Schnitzel und Chicken Nuggets? Allzu viele Kinder und Jugendliche bevorzugen fettreiche und süße Speisen, die oft noch durch Geschmacksverstärker wie Natriumglutamat besonders gut schmecken (zB Chips). Nun ist nichts dagegen zu sagen, hin und wieder Fleisch, Pommes, Eis oder Schokolade zu essen. Doch wie bei so vielem heißt es auch hier: Alles in Maßen, denn was du isst, hat einen großen Einfluss auf deine Gesundheit. In Österreich ist bereits jedes fünfte Kind unter sechs Jahren übergewichtig – richtige Ernährung fängt bei der Babynahrung an, zB beim Verzicht auf gesüßte Breie. Bei Kindern und Jugendlichen zwischen sieben und zwölf wurden im Jahr 2021 27 % als übergewichtig oder gar stark übergewichtig oder fettleibig (adipös) eingestuft. Bei über 15-Jährigen waren bereits 34,3 % übergewichtig und 16,5 % adipös. Als adipös gilt, wessen Body-Mass-Index (BMI) den Wert 30 übersteigt. Zwischen 25 und 30 spricht man von Übergewicht. Der BMI wird berechnet aus der Körpermasse (in kg) dividiert durch das Quadrat der Körpergröße (in m). Allerdings berücksichtigt der BMI keine individuellen Unterschiede wie hohe Muskelmasse. Bei Kindern und Jugendlichen wird keine strenge Einteilung in Über-, Normal- oder Untergewicht vorgenommen, da aufgrund von Wachstumsprozessen die Werte verzerrt sein können. Fettleibigkeit (Adipositas) entsteht oft durch übermäßig fett- und zuckerreiche Ernährung und Bewegungsmangel – und gilt daher als Zivilisationskrankheit. Abb.1: Frischer Salat schmeckt gut und ist gesund. Doch es gibt viele andere Ursachen: Einige Menschen leiden unter einem Gendefekt, wodurch sie kein Sättigungsgefühl entwickeln können. Andere werden in Stresssituationen nur dann ruhiger, wenn sie essen. Manche Menschen haben Stoffwechselstörungen aufgrund von Schlafproblemen und sind dann ständig hungrig. Bei wieder anderen führt Stress zu einem steigenden Insulinspiegel; selbst bei Bewegung ist ihr Fettabbau zu gering. Fettleibigkeit ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, denn in deren Folge kommt es oft zu orthopädischen Problemen wie O- oder X-Beinen oder Verformungen der Wirbelsäule, zu Diabetes Typ II, Bluthochdruck oder anderen Folgeerkrankungen (kAbb. 2). Außerdem leiden stark Übergewichtige oft an Ausgrenzung in Kindergarten, Schule oder Betrieb. Das kann aus Frustration oder Schamgefühl den Essensdrang noch verstärken. Fettleibigkeit (Adipositas): falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, genetische Veranlagung Abb.2: Folgeerkrankungen von hohem Übergewicht. Viele Körperregionen können betroffen sein. neurologische/psychiatrische Folgestörungen • Kopfschmerzen • Sehstörungen • Depression Herz-Kreislauf-System • Fettstoffwechselstörungen, erhöhter Cholesterolspiegel • Bluthochdruck, Störung der Blutgerinnung, Thromboseneigung • chronische Entzündung der Gefäßwände Hormonsystem • Typ-2-Diabetes • vorzeitige Pubertät • Eierstockzysten Nieren • zunehmende Niereninsuffizienz wegen Diabetes Bewegungsapparat • Spreizfüße, Knicksenkfuß • X-Beine, O-Beine • Abrutschen des Oberschenkelkopfes Magen-Darm-Trakt • Gallensteine • Fettleber Lungen und Atemwege • nächtliche Atemstörung • Asthma psychosoziale Folgen • geringes Selbstwertgefühl Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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