am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

Aufgaben 43 Krankheitserreger Malaria – die Geißel der Tropen AIDS und Malaria sind zwei völlig verschiedene Krankheiten mit ganz anderen Erregern: AIDS wird von einem Virus ausgelöst, Malaria von einem Einzeller namens Plasmodium. Beide fordern weltweit jedes Jahr so viele Todesopfer, dass die Vereinten Nationen der Bekämpfung dieser Krankheiten hohe Priorität einräumen. Und noch etwas haben die Erreger von AIDS und Malaria gemeinsam: Sie befallen ua. Blutzellen. Anders als HI-Viren, die vornehmlich T-Zellen infizieren, dringt der Verursacher von Malaria in die Roten Blutzellen (Erythrozyten) ein. Und anders als bei HI-Viren, sind für Infektionen mit Plasmodium Mücken der Gattung Anopheles verantwortlich. In Abbildung 27 kannst du nachverfolgen, was passiert, nachdem eine infizierte Anopheles-­ Mücke einen Menschen gestochen hat. Anfangs ähneln die Symptome von Malaria einer Grippe: Fieber, allgemeines Unwohlsein, Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen. Dann aber kommt es zur starken Vermehrung von Plasmodium in den roten Blutzellen der/des Infizierten, die bei der Malariaform „tertiana“ alle 48 Stunden platzen und dabei neue Erreger entlassen. Der Krankheitsverlauf ist daher durch wiederkehrende Fieberanfälle gekennzeichnet. Malaria verläuft jedes Jahr für bis zu 1 Mio. Menschen tödlich. Malaria wird von Einzellern der Gattung Plasmodium ausgelöst Leber In einigen Erythrozyten bilden sich männliche, in anderen weibliche Geschlechtszellen. Die Merozoiten vermehren sich stark und werden nach Aufplatzen der Erythrozyten immer wieder in das Blutplasma abgegeben, wo sie weitere Erythrozyten befallen. Eine Mücke saugt Blut. Dabei gelangen die Erreger in Form von sichelförmigen Einzellern (Sporozoiten) mit dem Speichel in die Blutbahn. Sie werden so zur Leber transportiert. Die Sporozoiten befallen Leberzellen und wachsen dort zu vielkernigen Schizonten heran. Diese spalten sich in viele einkernige Einzeller (Merozoiten) auf. Die Merozoiten werden wieder ins Blut abgegeben und befallen dort die Roten Blutzellen (Erythrocyten). Über einen erneuten Stich gelangen die Geschlechtszellen in eine Mücke. Im Darm der Mücke verschmelzen die Geschlechtszellen zu einer Zygote. Die Zygote dringt in die Darmzellen ein und bildet durch Zellteilung viele Sporozoiten, die in die Speicheldrüse der Mücke wandern. Abb.27: Der Entwicklungskreislauf des Malariaerregers Plasmodium. Dieser Erreger braucht zwei Wirte: In Anopheles-Mücken entstehen aus haploiden Plasmodium-Geschlechtszellen diploide Sporozoiten. Gelangen sie bei einem Mückenstich ins Blut eines Menschen, bilden sie dort in der Leber zunächst Merozoiten, die in Erythrozyten eindringen, sich dort stark vermehren und schließlich durch Meiose wieder Geschlechtszellen bilden. 1 W Malaria wird auch „Wechselfieber“ genannt. Erkläre dies mit Hilfe der Fieberkurve einer an Malaria erkrankten Person (kAbb. 28). 2 W/S Derzeit ist die Malariaprophylaxe (Vorbeugung) mit verschiedenen künstlich hergestellten Medikamenten die einzige Möglichkeit, sich vor einer Infektion zu schützen. Allerdings gibt es keinen absoluten Schutz, denn Malaria-Erreger weisen, ähnlich wie Bakterien und Viren, eine hohe Mutationsrate auf. Ein dauerhafter Schutz gegen schnell mutierende Krankheitserreger ist kaum möglich, da sie schnell Resistenzen gegenüber einem Medikament entwickeln. Wie könnte man Malaria trotzdem eindämmen? Entwickle dazu eine Strategie und recherchiere danach im Internet, mit welchen Maßnahmen die Weltgesundheitsorganisation dies versucht. Temperatur (°C) Zeit (Stunden) 24 37 39 40 41 38 48 72 96 120 Abb.28: Fieberkurve einer an Malaria erkrankten Person. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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