am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

42 Scharlach ist eine weitverbreitete Kinderkrankheit Abb. 24: Links: Typisches Scharlachsymptom: Hautausschlag. Rechts: Zellen des Erregers Streptococcus pyogenes (Durchmesser: ca. 1 µm). Eine der häufigsten bakteriellen Kinderkrankheiten ist Scharlach. Ausgelöst wird Scharlach vom Bakterium Streptococcus pyogenes. Die Symptome können unterschiedlich sein: Anfangs schmerzen Kopf und Hals, die Körpertemperatur steigt rasch an. Der Rachenbereich ist entzündet. Die Zunge Erkrankter ist oft zuerst weiß belegt, nach einigen Tagen himbeerfarben. Ein bis zwei Tage später breitet sich über den ganzen Körper ein nicht juckender Hautausschlag aus (kAbb. 24), der nach ungefähr einer Woche wieder verschwindet. Nach einiger Zeit schält sich die Haut. Bei rechtzeitiger Behandlung mit Antibiotika kommt es normalerweise nicht zu Komplikationen. Wird auf Antibiotika verzichtet oder die Therapie zu früh beendet, kann es zu Entzündungen von Mittelohr, Nebenhöhlen und Lunge kommen. Selten werden große Gelenke, Herzbereiche oder Nieren befallen. Scharlach gilt zwar als Kinderkrankheit, doch können auch Erwachsene daran erkranken. S. pyogenes ist einer der häufigsten Krankheitserreger. Laut Schätzungen medizinischer Organisationen tragen ihn fünf bis 15 % aller gesunden Menschen symptomlos („ruhend“) in sich. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder Hautkontakt. Hautausschlag und rot gefärbte Zunge sind charakteristische Symptome von Scharlach Syphilis und Tripper sind bakterielle Geschlechtskrankheiten Der Erreger von Syphilis (kAbb. 25) wird beim Geschlechtsverkehr übertragen. Das spiralig gewundene Bakterium bewegt sich durch Rotation um die Längsachse. Bei Syphilis entstehen an der Infektionsstelle nach einiger Zeit kleine, nicht schmerzende Geschwüre. Ihr farbloses Sekret enthält große Mengen des Bakteriums und ist daher höchst ansteckend. Die Geschwüre heilen meist wieder ab. Ungefähr zwei Monate danach kommt es zu Hautausschlägen, Schleimhautentzündungen und Haarausfall. Zwischen einzelnen Symptomphasen können Jahre vergehen, in denen Infizierte beschwerdefrei leben, obwohl sie den Erreger noch immer in sich tragen. Im Spätstadium werden oft weite Teile des Körpers befallen, worunter Knochen und Nerven leiden. Unbehandelte Syphilis kann zum Tod führen. Eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten ist Tripper (Gonorrhoe), verursacht vom Bakterium Neisseria gonorrhoeae (kAbb. 26). Es nistet sich v. a. in den Geschlechtsorganen und den Harnwegen ein und kann unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen. Die Fallzahlen an Syphilis und Tripper nehmen in den letzten Jahren in Österreich und Deutschland wieder zu – offenbar aufgrund von häufig wechselnden Sexualpartnerinnen oder -partnern und aufgrund von Verzicht auf Kondome beim Geschlechtsverkehr. Die Verwendung von Kondomen ist der effektivste Schutz vor Syphilis und Tripper Abb. 25: Erreger von Syphilis, Treponema pallidum (ca. 10 µm lang, angefärbt). Abb. 26: Neisseria gonorrhoeae (ca. 1 µm im Durchmesser, angefärbt). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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