Aufgaben 38 Im Frühjahr 2020 berichteten die Medien von einer neuen Infektionskrankheit: COVID-19, ausgelöst vom SARS-CoV-2 Virus. COVID-19 steht für „Corona Virus Disease 2019“ – denn der Erreger war bereits im Herbst 2019 in einigen Blutproben gefunden und im Dezember 2019 beschrieben worden. Der Name des Virus leitet sich ab von der englischen Bezeichnung Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus type 2 (Schweres akutes-Atemwegssyndrom-Coronavirus Typ 2). Innerhalb kürzester Zeit wurde dieses Virus über den Globus verbreitet. COVID-19 wurde damit zur Pandemie1. Denn SARS-CoV-2 ist hoch ansteckend. Das zeigt sich an zwei Kennzahlen: der Inzidenz und dem R-Wert. Die Inzidenz gibt an, wie viele Menschen sich in einem bestimmten Zeitraum neu anstecken. In Österreich wurde dazu meist die 7-Tage-Inzidenz herangezogen. Dieser Wert bezieht sich auf 100 000 Einwohner. Er betrug am 1. März 2023 436, am 1. Juli 2023 0. Das hat allerdings nicht nur saisonale Gründe, sondern dürfte auch an einer geringeren Zahl an Testungen liegen. Dahingegen besagt die Reproduktionszahl (R-Wert), wie viele Menschen von einer infizierten Person im Mittel angesteckt werden. Man könnte den R-Wert daher als Ansteckungszahl verstehen. Inzidenz und R-Wert sind jedoch keine fixen Zahlen. Sie hängen stark vom Verhalten ab. Deswegen sind gewisse Verhaltensweisen wichtig. Da COVID-19 v.a. über Tröpfchen/Aerosole weitergegeben wird, ist das korrekte Tragen von Masken geeignet, die Weitergabe des Erregers einzuschränken, ebenso das Waschen der Hände. Eine besondere Bedeutung zur Eindämmung von Infektionskrankheiten haben Impfungen. Im Fall von COVID-19 wurden in kürzester Zeit Impfstoffe entwickelt, von denen viele auf einer neuen Technologie beruhen, der so genannten mRNA-Technologie. Dabei wird ein mRNA-Bruchstück gespritzt, das in der Wirtszelle als Vorlage dafür dient, einen Teil eines Virusproteins zu produzieren. Dagegen kann der Körper dann Antikörper bilden. Weil die Technologie so neu ist, hatten beziehungsweise haben einige Menschen Bedenken. Bis heute sind allerdings nur wenige Fälle schwerer Nebenwirkungen dieser Impfstoffe bekannt, während die Impfungen vermutlich viele hunderttausende Leben gerettet haben. Dennoch schützt diese Impfung – anders als etwa bei der Masernimpfung – nicht unbedingt zu 100 % gegen COVID-19. Eine geimpfte Person kann sogar andere anstecken, wenn sie erkrankt. Trotzdem trägt die Impfung wesentlich dazu bei, die Pandemie zu bekämpfen, denn Geimpfte sind über einen deutlich kürzeren Zeitraum ansteckend, wenn sie sich trotz Impfung infizieren. Zudem erkranken sie weitaus weniger schwer. Da jedoch immer wieder neue Mutationen (Virusvarianten) entstehen, wirken die Impfungen nur über eine begrenzte Zeit. Während der Hochphase der Pandemie konnte man im COVID-19 Dashboard der John-Hopkins-University (kAbb. 18) die tagesaktuellen Fall- und Impfzahlen von fast allen Ländern der Erde erfahren. 1 Pandemie: pan (griech.) = gesamt, alles, dämos (griech.) = Volk; Krankheit, die weite Teile der Welt umfasst, während eine Epidemie regional begrenzt ist COVID-19 wird vom SARS-CoV-2 Virus ausgelöst Variabilität, Verwandtschaft, Geschichte und Evolution Neue Mutationen von SARS-CoV-2 erfordern ein ständiges Anpassen von Impfstoffen. Zudem können sich diese Virusvarianten in ihrer Gefährlichkeit (Infektiosität, Symptome) unterscheiden. Abb.18: Täglich aktualisierte COVID-19 Karte der John-Hopkins-Universität (hier vom 11. Juli 2022). COVID-19: eine neuartige Pandemie, ausgelöst von einem Virus 1 E/S Recherchiere im Internet die aktuelle Definition von „Long Covid“ und verfasse einen Kurztext dazu. 2 W Gibt es in dem Jahr, in dem du diesen Text liest, einen bestimmten Virus, über den besonders intensiv berichtet wird? Wenn ja, finde heraus, wie er übertragen wird und wie man sich vor einer Infektion schützen kann. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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