am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

Aufgaben 29 Krankheitserreger Impfungen beugen der Ausbreitung vieler Krankheiten vor Einige Krankheitserreger, wie das Masern-Virus, können durch eine Impfung erfolgreich an der Ausbreitung gehindert werden, während bei anderen, wie HIV, Borrelien, Plasmodium, derzeit kein Impfmittel existiert (du wirst diese Erreger in diesem Kapitel noch näher kennenlernen). In vielen Laboren weltweit wird an Impfstoffen geforscht. Manchmal hat eine Impfung Nebenwirkungen, weshalb diese Methode von manchen abgelehnt wird. Andere glauben, dass das erfolgreiche Durchleben einer Krankheit den Körper letztlich stärkt und wichtig für die Entwicklung ist. Die möglichen Auswirkungen der Krankheiten, gegen die geimpft werden kann, sind allerdings wesentlich dramatischer. Eine Impfung ist daher die Folge einer Kosten-Nutzung-Abwägung: der sehr seltene Fall einer schwerwiegenden Nebenwirkung eines Impfstoffes auf der einen, die deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, dass Erreger in einer nicht geimpften Person eine Krankheit mit oft sehr schweren, zuweilen gar tödlichen Folgen hervorrufen auf der anderen Seite. (Falls du nicht mehr genau weißt, wie eine Impfung funktioniert, kannst du das in am Puls 6, Kapitel 6 nachlesen.) Impfen bereitet das Immunsystem auf einen Erreger vor, wird aber von manchen Menschen abgelehnt Abb.3: Impfung gegen einige HPV-Typen. Abb.4: Im Impfausweis werden Informationen zu verabreichten Impfungen gesammelt. HPV-Impfung: Ändert ein Impfschutz das Verhalten? Manche Impfungen sind auch aus anderen Gründen umstritten. So wird seit einigen Jahren verstärkt über Humane Papilloma Viren (HPV) berichtet. Die Infektion erfolgt meist beim Geschlechtsverkehr, doch können sich Babys zB bei der Geburt anstecken. Eine Infektion mit harmlosen HPV-Typen bleibt oft folgenlos; sie werden von der Immunabwehr erfolgreich bekämpft. Manche können jedoch Warzen erzeugen. Einige HPV-Typen sind krebserregend und führen zu Geschwüren bzw. zu bösartigen Schleimhautveränderungen in der Gebärmutter (Gebärmutterhalskrebs), am Penis oder im After. In Österreich ist die Impfung gegen diese HPV-Typen mittlerweile Teil der 9-fach-Impfung, das heißt gegen neun HPV-Typen. Die Impfung erfolgt meist zwischen dem 9. und 15. Lebensjahr, ist aber bis zum 21. Lebensjahr kostenlos. Sie sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt sein. Sie schützt nur gegen bestimmte Viren-Typen. Ob eine Auffrischung notwendig ist, wird derzeit noch erforscht. Das Risiko einer Infektion kann auch durch die Benutzung von Kondomen gesenkt werden. Gegnerinnen und Gegner der HPV-Impfung argumentieren, dass abgesehen von möglichen Nebenwirkungen auch das Sexualverhalten sorgloser werden könnte: Wenn man weiß, dass man geimpft ist, sinkt möglicherweise die Angst vor einer Ansteckung. Diese Befürchtung ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Beispielsweise scheint die Furcht vor AIDS (siehe S. 36) in den Ländern zurückzugehen, in denen Medikamente zur Verfügung stehen, die den Ausbruch von AIDS im Körper hinauszögern oder gar verhindern. Das zeigt sich ua. im geringeren Einsatz von Kondomen. Ein derartiges Verhalten ist verantwortungslos: Man riskiert nicht nur die eigene Ansteckung, sondern auch die des Partners oder der Partnerin, da gerade bei häufig wechselnden Sexualpartnerinnen und -partnern nicht ausgeschlossen werden kann, dass man den Erreger einer Geschlechtskrankheit unbemerkt in sich trägt. Der sicherste Schutz gegen diese Krankheiten ist daher der Gebrauch von Kondomen. Die HPV-Impfung schützt gegen einige Viren, die Krebs in der Gebärmutter oder am Penis hervorufen können 1 W/S Erstelle eine Liste mit Argumenten für oder gegen eine bestimmte Impfung. Nutze dazu Informationen aus diesem Kapitel und weitere Informationen aus Büchern, dem Internet oder Meinungen von Verwandten und dem Freundeskreis. Begründe schriftlich, warum du diese Impfung befürwortest oder ablehnst. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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