am Puls Biologie 7 RG, Schulbuch

Aufgaben 120 Elektromobilität in Österreich Nichtsdestotrotz ist die Elektromobilität für die österreichische Regierung laut Verkehrsministerium eine „Schlüsselmaßnahme“ für die Abkehr von fossilen Brennstoffen und wird als wichtiger Baustein gesehen, die Ziele des Weltklimavertrags von Paris zu erreichen. Ob Elektroautos von der Bevölkerung angenommen werden, hängt von mehreren Faktoren ab: •• Reichweite: Derzeit fährt ein Elektroauto durchschnittlich nur 200–300 Kilometer, ua. wegen des starken Leistungsabfalls der Batterie im Winter. Allerdings arbeiten die Hersteller – darunter auch eine österreichische Firma aus Rainbach im Mühlkreis – mit Hochdruck an leistungsfähigeren Batterien. Eine Strecke von 500 Kilometern scheint in Reichweite zu sein. •• Ladestationen: Noch gibt es zu wenig Ladestationen. Derzeit hat die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) 36 Ladestationen auf Raststationen installiert. Laut ASFINAG beträgt der maximale Abstand zwischen zwei Lademöglichkeiten damit in etwa 60 km. Allerdings dauert ein Ladevorgang selbst an Schnellladestationen mit bis zu 30 Minuten wesentlich länger als das Betanken eines Benzin- oder Dieselautos. Sollte sich die Zahl an E-Autos deutlich erhöhen, wird die Zahl an Lademöglichkeiten stark steigen müssen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. •• Preis: Elektroautos sind im Verhältnis zu Autos mit Verbrennungsmotor noch sehr teuer. Das liegt insbesondere an der Batterie. Es ist jedoch zu erwarten, dass mit verbesserter Technik und steigenden Produktionszahlen die Preise sinken werden. Bisher ist der Anteil an reinen Elektroautos am gesamten österreichischen Pkw-Markt sehr klein. Ende Mai 2023 betrug dieser Anteil 2,6 %, was 132 466 Fahrzeugen entsprach. Doch die Verkaufszahlen steigen rasant (kAbb. 9). In absehbarer Zukunft könnte unser Verkehr daher leiser und schadstoffärmer werden. Letzteres hängt jedoch von der Stromquelle für die E-Autos ab (siehe S. 125). In einigen Städten (zB Wien oder Graz) kann man auch Elektroroller ausleihen. Der Anteil an Elektroautos in Österreich ist klein, wächst aber schnell 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 0 10 000 20 000 30 000 40 000 50 000 60 000 70 000 80 000 90 000 Abb.9: Fahrzeugbestand von reinen Elektrofahrzeugen (Pkw). (Quelle: Bundesverband Elektromobilität Österreich, 2023) Öffentlicher Nahverkehr und Car-Sharing Während es auf dem Land mitunter schwer sein kann, auf das eigene Auto zu verzichten, ist dies in Städten mit gut ausgebautem Nahverkehr (Busse, Bahnen) sehr wohl möglich. So nutzen in Wien mehr als 40 % der Bewohnerinnen und Bewohner öffentliche Verkehrsmittel. Eine weitere Möglichkeit, das Verkehrsaufkommen zu reduzieren und Geld zu sparen (weil man keine Unterhaltskosten für ein eigenes Auto leisten muss), ist das Car-Sharing: Dabei vermieten Privatleute oder Gemeinden Autos gegen eine Nutzungsgebühr (kAbb. 10). Abb.10: Car-Sharing. Busse und Bahnen sowie Carsharing senken die Zahl der Autos 1 W/S Findet heraus, wo es in eurer Umgebung Ladestationen für Elektroautos gibt. Interviewt Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos zu ihren Erfahrungen und erstellt ein Meinungsbild bei Eltern und Lehrerinnen und Lehrern eurer Schule, ob sie sich deren Anschaffung vorstellen könnten. Listet auf, welche Gründe aus Sicht der Befragten dafür bzw. dagegensprechen. Bewertet eure Ergebnisse in der Klasse. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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