111 Biodiversität Wissenschaftliches Arbeiten Aufgaben 1 Übung zur Quellenangabe Suche auf den Internetseiten der Zeitschriften „Plos One”, „Nature” und „Molecular Biology and Evolution” Beispiele heraus, wie dort jeweils in Artikeln auf andere Arbeiten verwiesen wird. Notiere dir diese Beispiele (Hinweis: Bei vielen Zeitschriften sind nur einige Artikel frei zugänglich. Diese sind mit Vermerken wie „free“ oder „open“ versehen!) Suche dir nun zu einem Thema, das dich interessiert, ein Fachbuch oder einen Fachartikel. Lies die für dich relevanten Abschnitte und fasse sie zu griffigen Kernaussagen zusammen. Ein Beispiel für dieses Vorgehen findest du in Abbildung 32. Schreibe dann einen eigenen Text, in welchem du diese Kernaussage verwendest und auf die Originalarbeit hinweist. 2 Übung zum Zitieren Schreibe einen kurzen eigenen Text, in welchen du nach dem Muster von Abbildung 31 Originalzitate aus dem von dir gewählten Artikel einbaust. 3 Übung zum Literaturverzeichnis Erstelle schließlich einen Eintrag in deinem Literaturverzeichnis mit diesem Artikel. Zeige alle Beispiele deiner Nachbarin/ deinem Nachbar. Kann sie/er genau nachvollziehen, woher deine Information stammt? In vielen Textprogrammen kannst du dein Literaturverzeichnis automatisch erstellen lassen. In Word funktioniert das so: Willst du an einer Stelle im Text auf eine Arbeit verweisen, gehe zum Menüpunkt „Verweise“. Dann klickst du auf „Zitat einfügen“ und „Neue Quelle hinzufügen“. Am Ende deiner gesamten Arbeit fügst du mit „Literaturverzeichnis“ (unter demselben Menüpunkt) ein ebensolches ein. Du kannst dein Verzeichnis immer wieder aktualisieren. Dabei werden die Quellen aus deinem Text automatisch übernommen und im richtigen Format dargestellt. Originaltext (Ausschnitt): „Lange waren Penicillin und Co die schärfsten Waffen der Medizin gegen bakterielle Krankheitserreger. Doch inzwischen haben Resistenzen gegen die gängigen Antibiotika so zugenommen, dass diese Mittel selbst gegen einst „simple“ Infekte oft nicht mehr wirken. Deshalb müssen dringend neue Wirkstoffe gegen bakterielle Erreger entwickelt werden. Das allerdings ist nicht so einfach.“ (Quelle: Podbregar N. 2018, wissenschaft.de; Link: https://www.wissenschaft.de/umwelt- natur/naturstoff-fahndung-mit-turbo/ [Zugriff: 1. November 2023]) Selbstformulierte Kernaussage: Aufgrund von Resistenzen wirken viele Antibiotika nicht mehr, sodass neue Stoffe entwickelt werden müssen. Einbau in eigenen Text mit Verweis auf Quelle: Antibiotika sind seit der Entdeckung Alexander Flemings im Jahre 1928 unerlässlich für die Behandlung bakterieller Infektionen. Aufgrund von Resistenzen wirken viele Antibiotika aber nicht mehr, sodass neue Stoffe entwickelt werden müssen (Podbregar 2018). Literatur: Podbregar, Nadja: wissenschaft.de. 2018. Link: https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/naturstoff- fahndung-mit-turbo/ [Zugriff: 1. November 2023]. Abb.32: Beispiel für die Einarbeitung einer Information aus einem Artikel in die eigene Arbeit. Bleibt noch das Zitieren: Hier gilt im Grunde das Gleiche, nur wird zusätzlich die Seitenzahl angegeben, auf der das Zitat im Originaltext zu finden ist (kAbb. 31). Kurze Zitate werden üblicherweise in den Text integriert, während längere als eigener, meist eingerückter Absatz aufscheinen (kAbb. 31) 29 handelnde Person schon voraus. Selbstbestimmung könne nach Honneth durch materielle Güter zwar ausgedrückt und dargestellt werden, diese sind jedoch nicht eigentlich ursächlich für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Selbstbestimmung. Axel Honneth geht in Rückbezug auf theoretische Positionen von Rousseau und Kant davon aus, dass Autonomie „eine bestimmte Art der Selbstbeziehung [darstellt], die es erlaubt, seinen eigenen Bedürfnissen zu vertrauen, zu den eigenen Überzeugungen zu stehen und die eigenen Fähigkeiten als wertvoll zu empfinden“ (Honneth, 2010, S. 60). Entsprechend ist wirkliche Selbstbestimmung eine Form des Selbstbezuges, der in bestimmten sozialen Interaktionen entwickelt und genährt wird. Axel Honneth nennt diese sozialen Bausteine eines gesunden Selbstbezuges Erfahrungen von Anerkennung: Zur Autonomie gelangen wir vielmehr auf intersubjektiven Wegen, in dem wir uns nämlich durch die Anerkennung seitens anderer Personen als Wesen zu verstehen lernen, deren Bedürfnisse, Überzeugungen und Fähigkeiten es wert sind, verwirklicht zu werden […]. (Honneth, 2010, S.60) Wenn diese Prämisse zutrifft, dass soziale Prozesse die erfolgreiche Ausbildung von Selbstbestimmung bedingen, hat dies Auswirkungen auf die Plausibilität der drei vorher beschriebenen Säulen moderner Gerechtigkeitstheorien. Die Sicherstellung von bestimmten Anerkennungserfahrungen ist kein Gut im klassischen Sinn, über das sich Verteilungsfragen einfach beantworten ließen. Dieses Gut ist weder beliebig aufteilbar und zuweisbar, noch können die Beteiligten darüber uneingeschränkt verfügen, da es in zwischenmenschlichen Kontakten erst entsteht. Dies bringt die „materiale“ Komponente ins Wanken (1). Das Formprinzip, das besagt, dass die Betroffenen selbst, z.B. in einem fiktiven Urzustand, die Verteilungsfragen klären, ist ebenso zweifelhaft. Neben der Problematik der Unverteilbarkeit von Anerkennung müssen Personen, die solche Entscheidungen treffen, im Prinzip schon als autonom und selbstbestimmt gedacht werden; haben also das, was sie letztlich zu verteilen beschließen, schon vorher selbst bekommen (2). Auch der Garant für gerechte Verteilung, der in den meisten Gerechtigkeitstheorien der Staat ist, scheint unter diesen Umständen nicht angemessen. Anerkennungserfahrungen besitzen besonders in den Lebensbereichen Wirkkraft, in denen der Zugriff des Staates Abb.31: Beispiele für kurze und längere Zitate (mit Angabe der Quellen samt Seitenzahl). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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