Aufgaben 104 Systematik am Beispiel des Menschen Jede Art kann also, entsprechend ihrer Abstammung, in Taxa von unterschiedlichem Rang eingeordnet werden. Betrachten wir das Beispiel von uns selbst, dem Menschen, der Art Homo sapiens. Die nächste Stufe, die Gattung Homo, enthält weitere, mit uns nah verwandte, aber ausgestorbene Menschenarten, zB den Neandertaler Homo neanderthalensis. Die mit dem Menschen am nächsten verwandten Gattungen, nämlich die Schimpansen, Gorillas und OrangUtans gehören mit uns gemeinsam zur Familie der Menschenaffen. Zur nächsten Stufe, zur Ordnung der Primaten, gehören außerdem sämtliche Affen. Wir gehören weiters zur Klasse der Säugetiere, die eine Gruppe im Stamm der Chordatiere darstellt und zu denen auch alle Tiere mit einer Wirbelsäule gehören. Mit allen anderen Tieren gemeinsam gehören wir zum Reich der Tiere und mit allen Pflanzen und Pilzen gemeinsam zur Domäne der Eukaryoten. Mit Gorillas, Schimpansen und Orang-Utans gehört der Mensch zur Familie der Menschenaffen Abb.16: Wissenschaftliche Klassifikation des Menschen. Die wissenschaftlichen Bezeichnungen der Taxa stehen in Klammern. Domäne: Eukaryoten (Eukaryota) Reich: Tiere (Animalia) Stamm: Chordatiere (Chordata) Klasse: Säugetiere (Mammalia) Ordnung: Primaten (Primates) Familie: Menschenaffen (Hominidae) Gattung: Homo Art: Homo sapiens 1 E Sammelt bei einem Spaziergang drei Insekten und verwendet den Bestimmungsschlüssel auf den Seiten 106–107 um zu bestimmen, zu welchem Taxon diese Insekten gehören. Setzt die Tiere anschließend wieder frei. 2 S Argumentiere mit Hilfe des Bestimmungsschlüssels auf der Seite 106, warum Spinnen nicht zu den Insekten zählen. Entdeckung und Beschreibung von neuen Arten Du weißt bereits, dass bei weitem nicht alle Arten, die auf der Erde vorkommen, erforscht sind. So kommt es also häufig dazu, dass neue Arten von Forscherinnen und Forschern entdeckt werden. Damit eine neue Art offiziell als entdeckt gilt, muss eine Beschreibung dieser Art in einer wisseschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht werden und die Art muss einen zweiteiligen wissenschaftlichen Namen (siehe S. 102) bekommen, den die Entdeckerin oder der Entdecker selbst wählen kann. Zuvor muss allerdings gründlich recherchiert werden, um sicherzugehen, dass diese Art bis dahin tatsächlich noch nicht beschrieben worden ist. Die veröffentlichte Beschreibung muss sehr detailgenau sein. Zudem muss angegeben werden, in welchem Museum das Exemplar vorliegt, nach dem die Art beschrieben wurde. Dieses Exemplar nennt man den Typus der Art. Das Exemplar, nach dem die Art beschrieben wird, nennt man den Typus dieser Art Bestimmung Ein Bestimmungsschlüssel ist ein System, mit dem die taxonomische Gruppe, zu der ein Lebewesen gehört, identifiziert werden kann. Dabei muss das Taxon aufgrund von Merkmalen von anderen unterschieden und eingeordnet werden können. Schlüssel werden meist für ein gewisses Gebiet erstellt (zB Österreich, Mitteleuropa etc.) und bestehen aus einer Liste von Fragen, zu denen es jeweils mindestens zwei Antworten gibt. Häufig helfen Abbildungen und Fotos, die wichtigsten Merkmale zu erkennen. Die Fragen zielen darauf ab, die systematische Zugehörigkeit immer weiter und weiter einzugrenzen. Viele Bestimmungsschlüssel kommen in Buchform vor. Du kennst bestimmt Pflanzenbestimmungsbücher für heimische Blütenpflanzen oder Bäume. Es gibt aber auch gute Bestimmungsschlüssel im Internet (mit dem Online-Code Ó wi27w2 findest du Linktipps). Neben Schlüsseln zur Bestimmung von Lebewesen gibt es auch Bestimmungsbücher zB für Mineralien. Für unterschiedliche Gruppen von Lebewesen sind bei der Bestimmung unterschiedliche Merkmale wichtig. Beim Bestimmen von Laubbäumen sind zB die Blätter und die Rinde relevant und bei Vögeln sind das Gefieder, der Gesang und das Verhalten wichtig. Ein Beispiel für einen Bestimmungsschlüssel findest du auf den Seiten 106–107. Lebewesen werden aufgrund von unterschiedlichen Merkmalen bestimmt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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