am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 84 Die menschliche Geburt Um den Geburtstermin zu bestimmen, wird ab der letzten Menstruationsblutung der Frau gerechnet, weil der genaue Tag der Befruchtung meist unbekannt ist. Die Schwangerschaft dauert so gerechnet im Durchschnitt 40 Wochen bis zur Geburt. Die meisten Kinder werden aber nicht exakt am errechneten Tag geboren. Die Geburt beginnt häufig mit dem Einsetzen von regelmäßigen, stärker werdenden Wehen. Oft platzt in dieser Phase auch bereits die Fruchtblase und das Fruchtwasser fließt aus. Bei den Wehen in der Eröffnungsphase zieht sich die Gebärmutter zusammen, und der Kopf des Kindes wird nach unten in Richtung Beckenausgang gedrückt. Durch diesen Druck öffnet sich der Muttermund (die Öffnung zwischen Gebärmutterhals und Scheide) langsam. Die Wehen erfolgen schließlich in immer kürzeren Abständen und werden stärker. Wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist, kommt es zur Austreibungsphase: Das Kind wird von den so genannten Presswehen der Gebärmutter durch den Geburtskanal gedrückt. Meistens tritt der Kopf als erstes aus der Scheide, es folgen die Schultern, Arme und Beine. Während der letzten Phase der Geburt folgt die Nachgeburt: Die Plazenta und die Fruchtblase werden ausgetrieben. Nach der Geburt kann das Baby der Mutter direkt auf den Bauch gelegt werden und die Nabelschnur, die Verbindung zwischen Mutter und Kind, wird getrennt. Die Geburt gliedert sich in eine Eröffnungs-, Austreibungs- und Nachgeburtsphase Abb. 20: Phasen der menschlichen Geburt. Die Geburt gliedert sich in eine Eröffnungsphase, während der sich der Muttermund öffnet, eine Austreibungsphase, in der das Kind durch den Geburtskanal gepresst wird, und eine Nachgeburtsphase, in der die Plazenta und die Fruchtblase geboren werden. Anschließend wird die Nabelschnur durchtrennt. Der Fetus dreht sich meistens 4–6 Wochen vor der Geburt mit dem Kopf zum Muttermund. Mit den Wehen zieht sich die Gebärmutter immer öfter und stärker zusammen. So wird das Kind durch den Muttermund und die Vagina gepresst. In der Nachgeburtsphase werden die Plazenta und die Nabelschnur unter Nachgeburtswehen ausgetrieben. Plazenta Nabelschnur Vagina 1 W Eine natürliche Geburt kann durch die Lage des Kindes erschwert werden. Eine Beckenendlage kommt bei 3–5% aller Geburten vor. Recherchiere, welcher Teil des Kindes bei dieser Lage zuerst geboren wird. Bei einer Querlage hingegen ist eine natürliche Geburt nicht möglich. Beschreibe anhand von Abbildung 21, warum dies der Fall ist. 2 W Von einer Frühgeburt spricht man, wenn die Schwangerschaft weniger als 37 Wochen dauert. Recherchiere, wie häufig Frühgeburten vorkommen und wie hoch die Überlebenschancen von zu früh geborenen Kindern bei entsprechender medizinischer Versorgung sind. Erkläre die Abhängigkeit der Überlebenschancen vom Fortschritt der Schwangerschaft. Abb. 21: Querlage. Geburt durch Kaiserschnitt Aus unterschiedlichen Gründen kann eine Operation während der Geburt notwendig werden: Es kann sein, dass es zu einem Geburtsstillstand kommt, zB weil das Kind bereits so groß und schwer geworden ist, dass es nicht mehr durch den mütterlichen Geburtskanal passt. Es kommt auch vor, dass sich das Kind in einer Lage befindet (zB Steißlage, Querlage), bei der eine natürliche Geburt riskant oder nicht möglich ist. In diesen Fällen ist ein Kaiserschnitt notwendig, um das Kind zur Welt zu bringen. Dabei wird am Unterbauch der Mutter ein Querschnitt gesetzt. Die Gebärmutter wird so operativ geöffnet und das Kind wird durch die Öffnung aus der Gebärmutter geholt. Beim Kaiserschnitt wird das Kind durch einen Schnitt am Unterbauch geboren Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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