am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 76 Die inneren Geschlechtsorgane der Frau Anders als die Samenzellen des Mannes werden die etwa 0,1mm großen Eizellen der Frau nicht ständig produziert, sondern bereits im weiblichen Embryo angelegt. Nach der Geburt werden also keine neuen Eizellen gebildet. Jeder Eierstock (kAbb. 11) enthält zu Beginn der Pubertät ca. 20 000 bis 200 000 unreife Eizellen. Davon reifen insgesamt ca. 500 im Laufe des Lebens einer Frau, meist in jedem Monat eine, manchmal mehrere. Beim Eisprung (Ovulation) wird die reife Eizelle von fingerförmigen Schleimhautfransen des Eileiters aufgefangen (kAbb. 11). Dieser ist innen mit Flimmerhärchen ausgekleidet, durch deren Bewegung die Eizelle in Richtung Gebärmutter transportiert wird. Unterstützt wird der Transport dabei von rhythmischen Kontraktionen der Eileitermuskulatur. Im Eileiter entscheidet sich, was weiter mit der Eizelle geschieht: Findet keine Befruchtung durch eine Samenzelle statt, setzt die Menstruation ein (siehe S. 77 f.). Wenn sie aber mit einem Spermium verschmilzt, entsteht eine befruchtete Eizelle, also eine diploide Zygote. Der so entstandene Mensch durchläuft nun bestimmte Entwicklungsstadien (siehe S. 81 ff.). Die Zygote beginnt noch im Eileiter mit den ersten Zellteilungen hin zur Blastozyste (siehe S. 59). Normalerweise verlässt der junge Embryo in diesem Stadium (ca. vier Tage nach der Befruchtung) den Eileiter und erreicht die Gebärmutter, wo er sich einnistet (siehe S. 81). Wissenschaftlich wird dies „Nidation“ genannt (nidus (lat.) = Nest). Die Gebärmutter (Uterus; kAbb. 11) ist bei einer befruchtungsfähigen Frau etwa 7cm lang und ca. 5 cm breit. In Größe und Form ähnelt sie einer Birne. Die Wand der Gebärmutter besteht überwiegend aus extrem dehnbarer Muskulatur. So kann sich ihr inneres Volumen bei einer Schwangerschaft auf etwa 5 Liter vergrößern. Die Innenwand der Gebärmutter ist von einer Schleimhaut ausgekleidet. In diese nistet sich der junge Embryo knapp eine Woche nach Befruchtung der Eizelle ein (siehe S. 81). Während die Schleimhaut sonst einmal im Monat bei Menstruationsblutungen abgestoßen wird (siehe S. 78), bleibt sie nun erhalten. Der untere Teil der Gebärmutter wird Gebärmutterhals (Zervix) genannt. Sein Inneres besteht aus schmalen Einbuchtungen, die den Zervixschleim produzieren. Dieser Schleim verändert sich im Laufe des Zyklus einer Frau (siehe S. 78). Er ist leicht basisch und ermöglicht so den Spermien des Mannes nach einem Geschlechtsverkehr das Überleben. Außerdem können ihn nur gut bewegliche Spermien durchdringen, weshalb der Zervixschleim wie ein Filter für Spermien minderer Qualität wirkt. Aber auch hochwertige Spermien können ihn nur in den Tagen um den Eisprung herum durchqueren, wenn er dünnflüssig ist. Der Zervixschleim vermindert zudem das Eindringen von Bakterien in die Gebärmutter. Der Übergang von Gebärmutterhals in die Scheide ist der Muttermund (kAbb. 11), der von einem Zervixschleimpropfen verschlossen sein kann. Die Scheide (Vagina) ist etwa 6–13 cm lang. In ihr befinden sich Milchsäurebakterien, die einen pHWert von ca. 4 erzeugen und so das Überleben schädlicher Bakterien und Pilze erschweren. Beim Geschlechtsverkehr nimmt sie den Penis auf, bei der Geburt gelangt das Kind durch sie nach draußen. Daher ist sie sehr dehnbar. Für eine für Mann und Frau lustvolle Sexualität ist es wichtig, dass die Frau ausreichend erregt ist, was Rücksichtnahme und Zeit erfordert: Erst dann ist die Scheide gut genug durchblutet, wodurch sie sich im vorderen Bereich etwas verengt. Drüsensekrete und die Berührung der Klitorisspitze (siehe S. 75) helfen der Frau ebenfalls dabei, den Geschlechtsverkehr als angenehm zu empfinden. Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und Scheide sind innere Geschlechtsorgane der Frau Struktur und Funktion Die inneren weiblichen Geschlechtsorgane sorgen für die Produktion und Weiterleitung der Eizellen sowie, im Falle einer Befruchtung durch eine Samenzelle, für die Ernährung des Embryos. Die Scheide nimmt dafür beim Geschlechtsverkehr den Penis des Mannes auf. Nur an den fruchtbaren Tagen der Frau können Spermien den Zervixschleim durchdringen. Die äußeren Geschlechtsorgane der Frau dienen v. a. dem Schutz der Scheide und der Harnröhre (Vulvalippen) und der sexuellen Erregbarkeit (Klitorisspitze). 1 W Auch beim Mann gibt es eine Dammregion. Beschreibe ihre Lage sowie die Bedeutung der Dammnaht bei Mann und Frau. 2 W/S In seltenen Fällen kann es zu einer Eileiter- oder einer Bauchhöhlenschwangerschaft kommen. Recherchiere, worum es sich dabei handelt, beschreibe die Ursachen dafür und gib an, wie man sie behandelt. Gehe dabei auch auf die Risikofaktoren Rauchen und Spirale ein (siehe S. 88 ff.). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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