Aufgaben 72 Die Veränderungen in der Pubertät werden von Hormonen gesteuert 1 W Erstelle mit Hilfe der Abbildungen 4 und 5 eine Liste der äußerlich sichtbaren Veränderungen bei Mädchen und Buben in der Pubertät. 2 W Fasse in einem kurzen Text zusammen, wie sich die Hypophysenhormone FSH und LH und die Sexualhormone Östrogene und Testosteron gegenseitig beeinflussen. Genau genommen beginnt die Pubertät im Gehirn, und zwar im Hypothalamus. Dort werden Freisetzungshormone ins Blut freigesetzt, die zur Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gelangen. Zur Erinnerung: Hormone sind chemische Botenstoffe, die der Körper in bestimmten Organen und zu bestimmten Zeiten produziert (siehe S. 34 ff.). Die Hypophyse gibt nun ihrerseits zwei Hormone ab: das FSH1 (follikelstimulierendes Hormon) und das LH2 (luteinisierendes Hormon). Über die Blutbahnen gelangen FSH und LH zu den Hoden bzw. den Eierstöcken und bewirken dort die Produktion der Geschlechtshormone Testosteron und Östrogene, die wiederum für die (Weiter-)Entwicklung der primären und sekundären Geschlechtsorgane verantwortlich sind, sowie Progesteron (siehe S. 78). Diese gegenseitige Regulation ist ein Regelkreis, denn erhöhte Mengen von Testosteron und Östrogenen blockieren die Neusynthese von FSH und LH. Man nennt das negative Rückkopplung (kAbb. 6). 1 FSH: Follikel-stimulierendes Hormon; lässt bei der Frau einige Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken heranreifen; Beim Mann bewirkt FSH zusammen mit Testosteron die Spermienproduktion in den Hoden. 2 LH: luteinisierendes Hormon (luteus (lat.) = orangegelb); löst bei der Frau den Eibläschensprung (Ovulation) aus; Beim Mann bewirkt LH (dann auch interstitial-cell-stimulating hormone, ICSH, bzw. Zwischenzellen-stimulierendes Hormon genannt) die Testosteronproduktion im Hoden. Hormone aus Gehirn und Geschlechtsorganen steuern die Entwicklung des Körpers Steuerung und Regelung Hormone spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Geschlechtsorgane, der Fruchtbarkeit und der Sexualität. Dabei beeinflussen sich verschiedene Hormone, die an unterschiedlichen Stellen im Körper gebildet werden, gegenseitig. Abb. 6: Die Aktivitäten des Nervensystems und der Geschlechtsorgane sind über eine Reihe von Hormonen miteinander verbunden. FSH LH Testosteron FSH LH Östrogene Hypothalamus und Hypophyse hemmt die Hormonproduktion fördert die Hormonproduktion Der Hypothalamus, eine Hirnregion, gibt Freisetzungshormone ab. Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) setzt zwei Hormone frei, FSH und LH, die über die Blutbahn im Körper verteilt werden. Hoden und Eierstöcke bilden unter dem Einfluss der Hypophysenhormone die Geschlechtshormone Testosteron und Östrogene, die dann im Blut zirkulieren. Testosteron lässt Achsel-, Bart- und Schamhaare wachsen sowie Spermien heranreifen. Es löst auch den Stimmbruch aus. Östrogene sorgen dafür, dass Achsel- und Schamhaare wachsen und Brüste und Becken größer werden. Ebenso bewirken sie das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und das Heranreifen von Eizellen in den Eierstöcken. Die Hormone aus den Geschlechtsdrüsen drosseln wiederum die Produktion von FSH und LH. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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