am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 67 Sexualität beim Menschen 4.1 Sexualität und Liebe Verliebtheit und Liebe Eine partnerschaftliche Liebesbeziehung kann etwas sehr Schönes sein. Eine Voraussetzung einer gelingenden Beziehung ist es, den geliebten Menschen so anzunehmen, wie er oder sie ist. In einer Partnerschaft soll niemand die eigenen Bedürfnisse für die Wünsche des Partners oder der Partnerin zurückstellen müssen. Liebe braucht Zeit und gegenseitigen Respekt. Das ist ein großer Unterschied zur Verliebtheit mit ihren berauschenden Glücks- und abgrundtiefen Schmerzgefühlen. Verliebte möchten meist ständig beieinander sein und können manchmal nicht klar denken, weil sich das Denken immer nur um den Einen oder die Eine dreht. Liebe hingegen lässt sich und der geliebten Person Zeit. Das ist wichtig, denn erst, wenn das Gefühl der Verliebtheit nach einigen Wochen oder Monaten langsam verebbt, kann ich darüber nachdenken: Passt dieses tolle Mädchen, dieser coole Typ wirklich zu mir (und ich zu ihr/ihm)? Liebe braucht Zeit und Verständnis 1 S Diskutiert zu zweit die folgenden Aussagen: •  „Liebe bedeutet, den geliebten Menschen so anzunehmen, wie er oder sie ist.“ •  „Man kann sich rasch in einen anderen Menschen verlieben. Wahre Liebe braucht Zeit und gegenseitigen Respekt.“ •  „Für eine langfristige, partnerschaftliche Beziehung ist Sexualität wichtig.“ Von der Eltern-Kind-Beziehung zur partnerschaftlichen Liebe In der Kindheit waren es meist die Eltern, die einem Geborgenheit und Liebe schenkten. Dennoch haben deine Eltern vermutlich nicht alles „durchgehen lassen“, manches an deinem Tun kritisiert und dich gebeten, dein Verhalten zu verändern. Auch das ist wichtig, wenn man jemanden liebt: Man schweigt nicht zu dem, was einen stört. Aber der anderen Person wird nicht einfach gesagt, was einem missfällt, damit man es selber leichter hat, sondern weil man dem Anderen helfen möchte, sich weiterzuentwickeln. Es ist wichtig, offen über Dinge zu reden, die eine Beziehung belasten können. Als zunehmend erwachsener Mensch werden Liebesbeziehungen zwischen Gleichberechtigten erlebt. Das kann dazu führen, dass man selbst eine Familie gründet. In der Pubertät erfahren Jugendliche einen Rollenwechsel. Während der Kindheit haben Eltern die Verantwortung für sie übernommen, nun werden sie zunehmend eigenverantwortlich. In einer partnerschaftlichen Liebesbeziehung spielt die Sexualität fast immer eine große Rolle, und zwar in zweifacher Hinsicht: Zärtliche Sexualität in einer echten Liebesbeziehung erzeugt und befriedigt Lustgefühle und stärkt die Bindung zwischen zwei Partnern. Sexualität zwischen fortpflanzungsfähigen Menschen bedeutet aber auch, dass die gegenseitige körperliche Hingabe zur Zeugung eines Kindes führen kann. Viele Paare wünschen sich irgendwann in ihrem Leben Kinder. Es kann aber auch sein, dass man miteinander schlafen möchte, ohne dass dabei ein Kind entsteht. Hier haben beide Partner eine große Verantwortung. Auf den Seiten 89 und 90 werden verschiedene Methoden der Schwangerschaftsverhütung vorgestellt. Dabei ist zu beachten, dass jede Methode erlernt werden muss. Keine Verhütungsmethode ist zu 100% sicher. In der Pubertät ändern sich Rollen Reproduktion Auch der Mensch vermehrt sich durch sexuelle Fortpflanzung. Anders als bei den meisten Tieren hängt unsere Fortpflanzung aber nicht von Jahreszeiten ab und ist auch nicht zwanghaft triebgesteuert. Menschen haben einen Willen, mit dem sie ihre Sexualität steuern können. Sex und gegenseitige Achtsamkeit In einer gelingenden, schönen sexuellen Beziehung nehmen die Partner Rücksicht auf die Bedürfnisse des jeweils anderen. Vielleicht gibt es Zeiten, da hat der Partner oder die Partnerin keine Lust auf Sex. Hier ist wichtig, einfühlsam und respektvoll miteinander umzugehen und in jedem Fall die gegenseitigen Bedürfnisse zu respektieren. Das Streicheln der eigenen Geschlechtsorgane (Masturbation oder Onanie) und denen der Partnerin oder des Partners kann Lust erzeugen und zum Orgasmus1 führen. Petting2 ist eine gemeinsam erlebte Form der Sexualität, ohne dass es dabei zum Geschlechtsverkehr kommt. 1 Orgasmus: orgasmos (griech.) = heftige Erregung; lustvoller Höhepunkt sexueller Erregung 2 Petting: to pet (engl.) = liebkosen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verl gs öbv

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