am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 53 Fortpflanzung und Entwicklung Klone sind genetische Kopien Die Ausläufer der Erdbeere, die Jungpflanzen des Brutblattes, die Folgezelle des Salmonellen-Bakteriums: All diese Nachkommen sind genetisch exakte Kopien des Eltern-Organismus. Solche genetisch identen Individuen bilden gemeinsam einen Klon. Durch asexuelle Vermehrung entstehen also Klone auf natürliche Weise. Nach dieser Definition kann man auch eineiige Zwillinge beim Menschen als Klone bezeichnen, da sie dieselben Erbanlagen besitzen. Sie entwickeln sich aus derselben befruchteten Eizelle, der Zygote (siehe S. 82 ff.). Eineiige Mehrlinge von Zuchttieren können erzeugt werden, indem man die allerersten Folgezellen der Zygote, das ist die befruchtete Eizelle, nach den ersten Teilungsschritten voneinander trennt und austragen lässt (Embryosplitting). Diese Zellen besitzen noch die Kapazität nach vielen weiteren Teilungen einen vollständigen Organismus zu produzieren und nicht nur einen Teil davon! Die Geschwister sind dann genetisch identisch, aber von den Eltern unterschiedlich. Nur mit sehr aufwändigen biotechnologischen Verfahren konnten im Labor Nachkommen von Zuchttieren produziert werden, die auch mit einem Elterntier genetisch ident sind. Dies wird als Klonen bezeichnet. Dazu wird einer Körperzelle des Elterntiers der Zellkern entnommen, und dieser wird auf eine vorher entkernte Eizelle übertragen (kAbb. 5). Schlagzeilen machte 1997 das Klonschaf Dolly, das mit Hilfe dieser Methode entstanden ist. Inzwischen wurden weitere Nutztierarten, bei denen erwünschte Eigenschaften bewahrt werden sollten, geklont, zum Beispiel Rinder und Esel. Die Technik funktioniert zwar prinzipiell, es gibt aber eine sehr hohe Ausfallrate. Eine große Anzahl der geklonten Embryonen entwickelt sich nicht weiter und stirbt ab – die Gründe dafür werden erst erforscht. Das mögliche Klonen von Menschen klingt erschreckend. Klonversuche am Menschen sind in vielen Ländern verboten, so auch in Österreich. In Österreich ist es außerdem generell verboten, menschliche Embryonen zu Forschungszwecken zu erzeugen. Bei der asexuellen Vermehrung entsteht der Nachkomme als genetisch identische Kopie des Eltern-Organismus Abb. 5: Klonen von Schafen. Das Klonen führt zu Nachkommen, die mit dem Zellkernspender genetisch identisch sind. Der Zellkern wird aus einer Körperzelle des Kernspenders entnommen … Der Eizellspenderin wird eine Eizelle entnommen. Die Eizelle mit dem Spenderkern entwickelt sich nach einer Stimulation weiter zum Embryo. Der frühe Embryo wird in die Gebärmutter einer empfängnisbereiten Leihmutter übertragen. Die Leihmutter bringt ein genetisch nicht mit ihr verwandtes Jungtier zur Welt. … und in eine entkernte Eizelle übertragen. Der Zellkern wird aus der Eizelle entfernt. Zellkernspender Eizellspenderin Eizelle Körperzelle entkernte Eizelle früher Embryo Leihmutter Klon des Zellkernspenders 1 W Beschreibe die Schritte des Klonens am Beispiel vom Schaf in Abbildung 5. 2 S Bei geklonten Tieren muss neu definiert werden, was man unter den Begriffen Mutter und Vater versteht. Erläutere diese Aussage! 3 W Recherchiere im Internet über das weitere Schicksal des Klonschafs Dolly. Finde heraus, ob das Schaf sich jemals fortgepflanzt hat, wie lange es lebte und wo seine Überreste ausgestellt sind. Reproduktion Beim Klonen entstehen Nachkommen durch asexuelle Reproduktion. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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