am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 52 Asexuelle Fortpflanzung kommt bei Pro- und Eukaryoten vor Asexuelle Fortpflanzung kommt bei sehr unterschiedlichen Organismen, sowohl bei Prokaryoten als auch bei Eukaryoten, vor. Prokaryoten wie Bakterien vermehren sich asexuell durch Zweiteilung. Hier wird nicht wie bei Pflanzen ein kleiner Teil des Organismus abgetrennt (der Organismus besteht schließlich nur aus einer Zelle), sondern es erfolgt eine Einschnürung der Zellmembran und daraufhin die Zweiteilung. Es entstehen meist zwei gleich große Folgezellen. Obwohl Bakterien sich ungeschlechtlich fortpflanzen und daher alle Folgezellen mit der Ausgangszelle genetisch ident sind, besitzen sie auch Methoden mit Hilfe derer sie Erbmaterial untereinander tauschen. Bakterien vermehren sich durch Zweiteilung Abb. 3: Asexuelle Fortpflanzung bei Prokaryoten. Bakterien vermehren sich durch Zweiteilung. Das Bild zeigt E. coli Bakterien in unterschiedlichen Teilungsphasen. SEM-Aufnahme (scanning electron microscope), gefärbt, 11 000-fache Vergrößerung. 1 W Es gibt Tierarten, die eine überraschende Regenerationsfähigkeit besitzen und die im Gegensatz zum Menschen verlorene Körperteile nachbilden können. Der Axolotl ist eine mexikanische Molchart, bei der Gliedmaßen nachwachsen, wenn diese abgebissen oder abgerissen werden. Erkläre, was diese prinzipielle Regenerationsfähigkeit ermöglicht. Asexuelle Fortpflanzung bei Pflanzen Viele Pflanzen vermehren sich asexuell. Pflanzenteile, die die Kapazität haben anzuwachsen und sich zu einer neuen, vollständigen Pflanze zu entwickeln, sind beispielsweise Teile des Sprosses (Stamm und Blätter) oder der Wurzeln. Bei manchen Arten sind dazu auch die Blätter selbst imstande. Manche Pflanzen, wie zB die Erdbeere, verbreiten sich asexuell, indem sie Anhänge produzieren, die man Ausläufer nennt (kAbb. 4 c). Das Brutblatt, eine Pflanze, die als Topfpflanze verbreitet ist und zu den Dickblattgewächsen zählt, beherrscht eine besondere Art der asexuellen Fortpflanzung. Die Pflanze bildet Jungpflanzen an ihren Blatträndern aus, so genannte Brutknospen, die, wenn sie abfallen, selbstständig weiterwachsen können (kAbb. 4b). Die Klonierung von Pflanzen ist ebenfalls eine Art der asexuellen Vermehrung im Labor. Dabei werden auf einem Nährmedium aus einzelnen Pflanzenzellen vollständige Pflanzen regeneriert. Gärtnereien und landwirtschaftliche Betriebe machen sich die asexuelle Fortpflanzung von Pflanzen häufig zunutze: diese hat den Vorteil, dass ertragreiche Sorten und ausgefallene Züchtungen mit ihren Eigenschaften exakt erhalten werden können. Würde man die Pflanzen sexuell vermehren, so würde es zu einer Vermischung des Erbmaterials und damit zu einer Neukombination von gewünschten und ungewünschten Eigenschaften kommen. Die asexuelle Fortpflanzung von Pflanzen bringt den Vorteil, dass Eigenschaften erhalten bleiben Reproduktion Durch Pflanzenzüchtung versucht man günstige Eigenschaften herauszuzüchten. Ist dies gelungen und liegt eine Sorte vor, die man erhalten möchte, so werden Nutzpflanzen oft asexuell vermehrt. Die asexuelle Vermehrung garantiert, dass die erwünschten Eigenschaften einer Zuchtpflanze bei allen Folgepflanzen ebenso vorhanden sind. Abb. 4: Asexuelle Fortpflanzung bei Pflanzen. (a) Zur Vermehrung abgeschnittene Teile des Sprosses von Pflanzen nennt man Stecklinge. Hier: Efeu. (b) Das Brutblatt produziert bereits bewurzelte Jungpflanzen an den Blatträndern. Wenn diese abfallen wachsen sie am Boden selbstständig weiter. (c) Erdbeeren vermehren sich selbstständig mit Hilfe von Ausläufern, die erst über der Erde wachsen und dann Wurzeln schlagen. a b c Mutterpflanze Tochterpflanzen Ausläufer Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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