am Puls Biologie 6, Schulbuch

51 Fortpflanzung und Entwicklung 3.1 Asexuelle Fortpflanzung Jede deiner Körperzellen enthält die gesamte Erbinformation Die Erbinformation in deinen Körperzellen ist auf insgesamt 46 Chromosomen verteilt. Dabei enthält jede einzelne Körperzelle die gesamte Information, also den gesamten Chromosomensatz, der für die Entwicklung und für den Aufbau des ganzen menschlichen Körpers notwendig ist. Auf den ersten Blick klingt dies nach Verschwendung! Manche Organismen befähigt dieser Umstand aber dazu, aus einem kleinen, nur aus wenigen Zellen bestehenden Teilstück, das sie abtrennen, wieder einen voll funktionsfähigen Organismus zu produzieren. Diese Form der Vermehrung nennt man ungeschlechtlich oder asexuell, weil dabei im Gegensatz zur geschlechtlichen oder sexuellen Vermehrung keine Geschlechtszellen im Spiel sind. Pflanzen haben eine ungemeine Regenerationsfähigkeit in dieser Hinsicht. Unter den Tieren ist diese Form der Vermehrung weniger verbreitet. Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung werden also vollständige, neue Organismen von einem einzigen Eltern-Organismus produziert. Es kommt dabei zu keiner Vermischung von Erbinformationen mit einem anderen Organismus. Die Nachkommen sind genetisch betrachtet idente Kopien des Eltern-Organismus, bis auf kleine spontane Variationen in der DNA. Im Gegensatz dazu ist zur geschlechtlichen oder sexuellen Vermehrung ein Elternpaar notwendig, und es kommt zur Vermischung der Gene der Eltern. Bei der asexuellen Vermehrung entstehen Nachkommen, die genetische Kopien des Eltern-Organismus sind Die Zellteilung bei der asexuellen Fortpflanzung geschieht durch Mitose Bei der asexuellen Fortpflanzung von Organismen geschieht die Vermehrung der Zellen durch Mitose. Bei der Mitose (siehe am Puls Biologie, Band 5, S. 35 ff.) wird die Erbsubstanz zunächst verdoppelt bevor sich die Zelle teilt. Dabei muss zuerst die gesamte DNA, für jedes Chromosom einzeln, kopiert werden. Das Resultat davon ist, dass jedes Chromosom nun aus zwei identischen Hälften besteht, den Schwesterchromatiden, die am Zentromer zusammengehalten werden. Dann wird die Hülle des Zellkerns aufgelöst und die beiden Chromosomenhälften werden auf die Folgezellen verteilt. Es bilden sich schließlich zwei neue Kernhüllen um die Folgechromosomen und die Folgezellen werden abgegrenzt. Nachdem sich die DNA in den Folgezellen wieder verdoppelt hat, kann die nächste Mitose erfolgen. In Abbildung 2 siehst du die Mitose am Beispiel einer Pflanzenzelle dargestellt. Es sind zwei Folgezellen entstanden, die denselben Chromosomensatz wie die Ausgangszelle haben. Bei der Mitose entstehen Folgezellen, die denselben Chromosomensatz haben wie die Ausgangszelle Abb. 2: Mitose. Bei der Mitose wird das Erbgut so verteilt, dass jede Folgezelle die gesamte Erbinformation enthält. Die Zelle ist teilungsbereit. Dazu wurde die DNA bereits verdoppelt. Die DNA wird zum Transport in Chromosomen verpackt. Zwei identische Schwesterchromatiden hängen am Zentromer zusammen. Die Chromosomen ordnen sich in der Zellmitte an. Jede Tochterzelle erhält eine der beiden Chromosomenhälften. Die neuen Zellkerne bilden sich. Die Tochterzellen werden abgegrenzt. Die Zellen arbeiten mit der entpackten DNA. Sie wachsen bis zur nächsten Teilung. Zellwand Teilungsspindel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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