am Puls Biologie 6, Schulbuch

38 2.2 Hormone und Hormondrüsen Die Hormondrüsen des Menschen im Überblick Wie zuvor angesprochen, gibt es in unserem Körper eine Reihe von Hormondrüsen, die auch als endokrine Drüsen1 bezeichnet werden (kAbb. 5). Daneben werden an anderen Stellen des Körpers noch so genannte Gewebshormone von Zellen anderer Organe produziert – diese steuern stets benachbarte Zellen. Die oberste Schaltstelle im Hormonsystem ist der Hypothalamus, ein Teil des Zwischenhirns (S. 14), der die Kommunikation zwischen Gehirn und Hormonsystem leitet. Er kontrolliert direkt die Hypophyse (S. 39), die dann die anderen Hormondrüsen ansteuert. Die Zirbeldrüse oder Epiphyse produziert nur ein Hormon, das Melatonin, mit dessen Hilfe der Schlaf-Wach-Rhythmus und andere zeitabhängige Rhythmen des Körpers reguliert werden. Melatonin wird vorwiegend in der Nacht produziert. Die Schilddrüse regelt wie oben angesprochen Entwicklung und Stoffwechsel, ihre Funktion wird auf Seite 40 im Detail besprochen. Die beiden Nebennieren stehen in enger Verbindung mit dem vegetativen Nervensystem. Sie sind ua. für die Bildung der Stresshormone zuständig (siehe S. 45). Der Thymus ist vorrangig ein wichtiges Organ des Immunsystems (siehe S. 140). Daneben bildet er auch Hormone, die für die Entwicklung der T-Lymphozyten bedeutsam sind. In der Jugend bildet er sich zurück, Erwachsene haben nur noch einige Reste dieser Drüse. Auch die Bauchspeicheldrüse ist eigentlich ein Organ aus zwei Drüsen. Neben der Verdauungsfunktion (Produktion des Bauchspeichels) ist sie auch Hormondrüse, die an der Regulation des Blutzuckerspiegels beteiligt ist (siehe S. 42). Schließlich sind auch die Keimdrüsen (Hoden bzw. Eierstöcke) Hormondrüsen. Sie bildet neben den Keimzellen auch Geschlechtshormone. 1 endokrine Drüsen: innersekretorische Drüsen, also Drüsen, die ihre Sekretion in den Körper abgeben (im Gegensatz zu exokrinen Drüsen wie zB Schweißdrüsen) Der Mensch besitzt neun verschiedene Hormondrüsen, die verschiedene Hormone bilden Abb. 5: Hormondrüsen des Menschen. Verschiedene Typen von Hormondrüsen produzieren verschiedene Hormone. Einige der Drüsen bestehen aus mehreren Anteilen: Die Bauchspeicheldrüse ist neben einer Hormondrüse auch Verdauungsdrüse, Eierstöcke und Hoden sind auch Keimdrüsen, und der Thymus ist auch ein Organ des Immunsystems. Mit den Hormonen der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) wird die Hormonproduktion der meisten anderen Hormondrüsen gesteuert. Mit Schilddrüsenhormonen wird auch das Wachstum und die Körpertemperatur reguliert. Hormone der Nebenniere beeinflussen die Leistungsbereitschaft des Körpers. Mit Hormonen der Thymusdrüse wird bei Kindern und Jugendlichen das Immunsystem beeinflusst. Der Hypothalamus ist Schnittstelle zwischen Nerven- und Hormonsystem. Er kontrolliert über Hormone die Hormonausschüttung der Hypophyse. Mit dem Hormon der Zirbeldrüse wird der Schlaf-Wach-Rhythmus gesteuert. Mit Hormonen der Bauchspeicheldrüse wird der Blutzuckerspiegel geregelt. In Eierstock ( ) und Hoden ( ) werden die Geschlechtshormone gebildet. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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