am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 183 Bioplanet Erde 1 W/E Die Geologische Bundesanstalt führt auf ihrer Website (www.geologie.ac.at) eine geologische Karte Österreichs. Greif auf diese Karte zu und versuche, den Profilschnitt in kAbb. 16d mit der Karte in Übereinstimmung zu bringen. Bestimme mit der Karte, in welcher geologischen Zone dein Wohnort liegt. Recherchiere über die in der Karte genannten Gesteine in deiner Umgebung, und erkundige dich nach Möglichkeiten, diese in der Natur zu finden. Stelle deine Ergebnisse in einer Präsentation dar. Die geologische Entwicklung Österreichs Österreich hat eine komplizierte geologische Geschichte. Die Gesteine, die das heutige Österreich aufbauen, entstammen verschiedenen räumlichen und zeitlichen Bereichen. Vereinfacht kann man sagen, dass die Alpen, die Österreich geografisch prägen, an einer konvergierenden Plattengrenze entstanden sind: An der Kollisionszone der afrikanischen mit der eurasischen Platte fanden mehrere Gebirgsbildungsphasen statt. Im Paläozoikum, als die Kontinente zum Urkontinent Pangäa vereint waren, erfolgte die variszische Gebirgsbildung (kAbb. 16). Die Reste dieser Gebirge sind heute noch quer durch Europa zu finden (zB Cornwall, Ardennen, deutsche Mittelgebirge). Auch in Österreich gibt es noch Reste dieser Gebirge, nämlich das Hochland der Böhmischen Masse (Mühl- und Waldviertel, Sauwald, Dunkelsteiner Wald). Die Alpen gab es noch nicht: An deren Stelle befand sich eine Bucht eines großen Ozeans, der Tethys. Zu Beginn des Mesozoikums, in der Trias, gab es in der zu dieser Zeit seichten Tethys eine Fülle von Lebewesen. Besonders Korallenriffe, Muscheln und Ammoniten hinterließen große Mengen an Kalk (blau in kAbb. 16 a). Diese Sedimente werden heute v. a. zur geologischen Formation des Ostalpins gezählt. Zur Zeit von Jura und der Kreide riss die kontinentale Kruste von West nach Ost entlang von konservativen Plattengrenzen auf. Es bildete sich ein schmaler Ozeangraben, der heute als penninischer Ozean bezeichnet wird (grün in kAbb. 16 a). Darin wurden Sedimente aus den jungen Alpen abgelagert, die heute die Flyschzone bilden. Zeitgleich bewegte sich die Afrikanische Platte nach Norden, es kam zur ersten Alpidischen Gebirgsbildungsphase. Dabei wurden ostalpine Decken über die Ablagerungen des Penninikums geschoben. So entstand erstmals Festland in der Tethys (dunkelgelb in kAbb. 16 a). Im Känozoikum verschwand der letzte Rest der Tethys (kAbb. 16b), die Sedimente des Mesozoikums wurden in einer zweiten Alpidischen Gebirgsbildungsphase in Decken übereinander geschoben. Die Gesteine des Südalpins schoben sich an die des Ostalpins. Es kam zur Hochhebung der Alpen. Im Norden blieb ein kleines Restmeer, das Molassemeer. Obgleich sich dieses Meer durch die andauernde Konvergenz der Platten zunehmend verengte, gab es reiches Leben und entsprechend Sedimentation von v. a. Muscheln und Schnecken (hellgelb in kAbb16 c). Im Miozän verschwand auch dieses Meer, aus den Sedimenten entstand die Molassezone, die den Großteil des Alpenvorlandes bildet. Danach haben sich die Alpen nur mehr wenig verändert (kAbb. 16d), wenngleich sich die Gesteinsmassen an manchen Stellen bis heute heben (zum Teil um ca. 1mm/Jahr). Auch schwache Erdbeben sind in Österreich häufig. Durch Brüche in den Gesteinsformationen entstanden Becken (wie das Wiener Becken), und die Eiszeiten des Pleistozäns führten zu den letzten geologischen Veränderungen der Landschaft Österreichs. Die Landschaften Österreichs sind das Produkt einer komplizierten geologischen Geschichte In mehreren Phasen schoben sich die Sedimente der Tethys über Reste kontinentaler und ozeanischer Kruste Abb.16: Schema zur Entstehung der Alpen. Aus ausgedehnten Meeresbecken, in denen mächtige Sedimentschichten abgelagert wurden, entstanden in mehreren komplizierten Faltungsschritten die Alpen. Parallel zur Hebung erfolgt Abtragung, wodurch tiefer liegende Schichten stellenweise wieder an die Oberfläche treten (zB die kontinentale Kruste in d) – man spricht von geologischen Fenstern. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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