am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 177 Bioplanet Erde Hydrosphäre und Pedosphäre – Wasser und Böden bedecken die Erde Die Hydrosphäre4, die Wasserhülle der Erde, ist für das Leben von entscheidender Bedeutung. Wasser ist die Grundlage allen Lebens (siehe S. 173), und alle Lebewesen sind auf Wasser angewiesen. Die Hydrosphäre umfasst alles Wasser in flüssiger, fester und gasförmiger Form und umgibt so die gesamte Erde. Insgesamt gibt es ca. 1,4 Mrd. km3 Wasser auf der Erde, davon ca. 2% Süßwasser. Eine dünne Grenzschicht stellt die Pedosphäre5 dar. Sie umfasst alle Böden der Erde, also die Übergänge zwischen Hydro- und Atmosphäre (und Biosphäre) zur Lithosphäre. Böden sind in der Regel aus mehreren Schichten oder Horizonten aufgebaut (kAbb. 11): Unter einer Streuschicht aus abgestorbenem Pflanzenmaterial liegt der Oberboden (A-Horizont oder Humusschicht), der reich an organischen Resten ist. Der Unterboden (B-Horizont) darunter bildet den Übergang zum Muttergestein (C-Horizont). Je nach Art des Gesteins und ökologischen Bedingungen sind Böden sehr unterschiedlich. Das Wissen darüber (die Bodenkunde) ist wichtig für Landwirtschaft und Ökologie. 4 Hydrosphäre: hýdor (griech.) = Wasser 5 Pedosphäre: pédon (griech.) = Erdboden Alles Wasser in flüssiger, fester und gasförmiger Form bildet die Hydrosphäre Die Böden bilden den Übergang zwischen Gestein und belebter Welt Abb.11: Ein Boden im Profil. Das Detailbild rechts zeigt den Abbau des Laubes in der Streuschicht durch Bodenlebewesen (zB Regenwurm). Laubfall Fensterfraß; Öffnen der Epidermis Lochfraß Skelettfraß Randfraß und Durchmischen mit Kot Bildung von Ton-HumusKomplexen Krümelbildung nach mehrfacher Darmpassage Mikrofauna < 0,2 mm Pilze Fad Bakterien Weißw (Enchy tierähnliche Einzeller Eine Streuschicht aus frisch abgestorbenen Pflanzen liegt auf dem Boden. Im Oberboden (A-Horizont), der Humusschicht, mischen sich organische Reste mit mineralischen Bodenteilchen. Der Unterboden (B-Horizont) geht im wesentlichen durch Verwitterung aus dem Muttergestein hervor. Das anstehende Gestein bildet den C-Horizont. 1 W Wiederhole mit Hilfe deines Unterstufen-Biologiebuches oder mit Hilfe von Abbildungen aus dem Internet den „Kreislauf der Gesteine“ und stelle diesen in einer Zeichnung dar. Gesteine bilden die Erdkruste und entstehen auf unterschiedlichen Wegen Reinstoffe kommen in der Natur kaum vor, somit gibt es selten ausgedehnte Vorkommen von eines einzigen Minerals. Vielmehr besteht die Erdkruste aus Gesteinen. Ein Gestein besteht meist aus mehreren Mineralien. Ein Gesteinsbrocken kann wie ein Reinstoff aussehen, denn die einzelnen Mineralkörnchen sind meist klein und nur mit einem Mikroskop zu erkennen. Ein bekanntes Beispiel für ein Gestein ist der Granit, der vorwiegend aus Quarz, Feldspat und Glimmer besteht. Beim Granit sind die einzelnen Minerale aufgrund der Grobkörnigkeit gut zu erkennen (kAbb. 10). Ein anderes häufiges Gestein ist Kalk, das meist aus nur einem Mineral, Kalzit (CaCO3), besteht. Gesteine sind Festkörper aus mehreren Mineralen Abb.10: Granit, ein Gestein, das aus Mineralen besteht, die mit freiem Auge erkennbar sind: Feldspate (weiß und braun), Quarz (hellgrau) und Glimmer (schwarz). Gesteine werden nach ihrer Entstehung eingeteilt: Magmatische Gesteine oder Magmatite entstehen aus erkaltender Schmelze. Hierbei unterscheidet man zwei Gruppen: Erkaltet die Schmelze langsam in der Tiefe, bilden sich relativ große Kristalle, man nennt diese Gesteine Plutonite1 (Tiefengesteine, zB Granit, kAbb. 10). Erreicht die Schmelze die Erdoberfläche, erstarrt sie sehr rasch. Solche Gesteine heißen Vulkanite2 (Ergussgesteine, zB Basalt). Durch tektonische Vorgänge (siehe S. 180) können Gesteine tief in die Kruste verlagert werden, wo sie hohen Drücken und Temperaturen ausgesetzt werden. Dadurch kommt es zur Umwandlung zu neuen Gesteinen, den metamorphen3 Gesteinen oder Metamorphiten (zB Schiefer). Zuletzt sind Gesteine an der Erdoberfläche der Verwitterung ausgesetzt. Mechanische oder chemische Zersetzung führen zur Zerkleinerung, Wind und Wetter zur Ablagerung der Bruchstücke etwa in Meeresbecken. Dazu kommen Minerale aus Lebewesen, wie zB Fragmente von Muschelschalen. Aus diesen lockeren Sedimenten werden durch chemische oder mechanische Prozesse feste Körper, die als Sedimentgesteine bezeichnet werden. Bekannte Beispiele sind Sandstein oder Kalk. 1 Plutonit: nach Pluto bzw. Pluton, dem römischen bzw. griechischen Gott der Unterwelt 2 Vulkanit: nach Vulcanus, dem römischen Gott des Feuers und der Schmiede 3 metamorph: metamorphosis (griech.) = Verwandlung oder Umgestaltung Je nach Entstehungsweg unterscheidet man zwischen Magmatiten, Metamorphiten und Sedimentgesteinen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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