Aufgaben 152 Methoden in der Praxis Ein Impfstoff gegen Zika Das Zika-Virus kann bei ungeborenen Kindern Missbildungen des Gehirns verursachen Das Zika-Virus wird meist durch Stiche der Aedes-Mücke, aber auch durch Sexualkontakte übertragen. Lange Zeit wurde die Infektion, obwohl sie bekannt war, wenig beachtet, da sie bei erwachsenen Menschen oft gar keine Symptome hervorruft. Wenn doch, dann fallen diese gewöhnlich milde aus, wie zB geringes Fieber, Kopf-, Gelenks- und Muskelschmerzen. Langfristige Konsequenzen waren bis 2014 nicht bekannt. Dann wurde man darauf aufmerksam, dass in Ländern, in denen sich das Zika-Virus mehr und mehr verbreitet, vor allem in Südamerika, immer mehr Fälle von Neugeborenen mit Mikrozephalie (kAbb. 16, Babys mit sehr kleinen Köpfen) auftraten. Mittlerweile gilt dieser Zusammenhang als gesichert: Die Infektion einer schwangeren Frau mit dem Zika-Virus kann beim ungeborenen Kind zu Schäden in der Entwicklung von Gehirn und Nervensystem führen. Es war früher bereits bekannt, dass auch andere Infektionen bei Schwangeren Missbildungen des Ungeborenen verursachen können, wie zB die Röteln oder das Zytomegalovirus. Der durch Zika verursachte Gehirnschaden ist unheilbar! Deshalb arbeiten viele Forscherinnen und Forscher mit Nachdruck daran, einen Zika-Impfstoff zu finden. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) rät daher schwangeren Frauen, nicht in Länder zu verreisen, die von Zika-Infektionen betroffen sind (kAbb. 17) und jenen, die dort leben, sich vor Moskitostichen zu schützen. Momentan gibt es noch keinen Impfstoff gegen Zika. Einen Impfstoff zu finden, ist keine einfache Aufgabe, denn die Entwicklung eines neuen Impfstoffs dauert gewöhnlich mehrere Jahre und kostet viele Millionen Euro. Im Rahmen von klinischen Studien muss sichergestellt werden, dass der Impfstoff so wirkt wie er soll, und dass er für den Menschen unschädlich ist. Eine Epidemie wie Zika hat also gewissermaßen einen zeitlichen Vorsprung! Amerikanische Forscher und Forscherinnen haben nun aber bereits zwei vielversprechende Impfstoffkandidaten an Mäusen getestet. Die beiden Impfstoffe unterscheiden sich in ihrer Wirkungsweise: Beim ersten wurde eine abgetötete Form des Virus geimpft, beim anderen wurden nur Teile des Erbmaterials des Virus geimpft. Beide Impfstoffe konnten die getesteten Mäuse vollständig schützen: Die Mäuse bildeten nach der Impfung Antikörper gegen das Zika-Virus aus und waren immun. hohes Risiko sporadisches Risiko Abb.16: Drei Monate altes Baby mit Mikrozephalie. Die Mutter dieses Babys hat sich in der Schwangerschaft mit dem Zika-Virus infiziert. Abb.17: Verbreitung des Zika-Virus. Farbig gekennzeichnet sind jene Länder, in denen das Virus vor Ort von Mücken auf Menschen übertragen wurde. 1 W Erläutere den Unterschied zwischen den beiden Impfstoffkandidaten gegen Zika, die im obigen Text erwähnt wurden. Was unterscheidet sie? Handelt es sich dabei um Impfstoffe zur aktiven oder passiven Immunisierung? 2 W Die Ergebnisse der Studie zu den beiden an Mäusen getesteten Zika-Impfstoffkandidaten wurden im Juni 2016 im Wissenschaftsmagazin „Nature“ unter dem Titel „Vaccine protection against Zika Virus from Brazil“ veröffentlicht. Recherchiere zu dieser Studie im Internet. Wie viele Autoren waren an der Studie beteiligt? Finde heraus, wie viele Impfungen notwendig waren, um die Mäuse in der Studie zu immunisieren. (Sieh dir dazu den englischen „Abstract“ an. Das ist die Zusammenfassung der Studie auf der Webseite von „Nature“.) 3 W Das Zika-Virus kann Missbildungen beim Neugeborenen verursachen, da es über die Plazenta (den Mutterkuchen) von der Mutter auf das ungeborene Kind übertreten kann. Recherchiere und beschreibe, was die Plazenta ist, und was man unter dem Begriff „plazentagängig“ versteht. Dazu findest du im Kapitel 4 (S. 66 ff.) weitere Informationen! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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