am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 148 7.5 Fehlfunktionen des Immunsystems Allergische Erkrankungen 1 W Ein anaphylaktischer Schock ist eine allergische Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann und die den ganzen Körper betrifft (kAbb. 11). Er setzt innerhalb weniger Minuten nach dem Kontakt mit dem Antigen ein und es kommt, wenn er eintritt, auf die rasche Behandlung an. Recherchiere im Internet, welche Antigene einen anaphylaktischen Schock auslösen können und welche Maßnahmen die Ärztin oder der Arzt unmittelbar setzen, um einen betroffenen Patienten oder eine betroffene Patientin zu stabilisieren. Personen, die wissen, dass sie auf bestimmte Stoffe stark allergisch reagieren, tragen oft antiallergische Medikamente bei sich, um sich diese im Fall des Falles sofort verabreichen zu können. Recherchiere im Internet, um welche Medikamente es sich dabei handelt und wie sie wirken. Abb.11: Symptome bei einem anaphylaktischen Schock. Bei Allergien handelt es sich um Überreaktionen des Immunsystems. Vielleicht bist du selbst von einer Allergie betroffen oder kennst jemanden, der auf Hausstaub, Pollen oder Bienengift allergisch reagiert? Auslöser, die eigentlich harmlos sind, können, wenn eine Allergie vorliegt, zu einem Krankheitsbild führen. Eine Hausstauballergie (kAbb. 10) wird beispielsweise durch mikroskopisch kleine Milben hervorgerufen, genauer gesagt durch deren Kot. Der Kot enthält Enzyme, die die Schleimhaut unserer Atemwege durchlässig machen. Dadurch können Antigene eintreten, die eigentlich harmlos wären. Dennoch rufen sie bei manchen Menschen eine Abwehrreaktion hervor. Mastzellen setzen daraufhin Histamin frei, die Schleimhaut der Atemwege schwillt an, und es kann zur Atemnot bis hin zu einem Asthmaanfall kommen. Die schwerste Form einer allergischen Reaktion ist der anaphylaktische Schock (kAbb. 11, Aufgabe 1). Dabei werden durch Freisetzung großer Mengen Histamin ins Gewebe die Blutgefäße so plötzlich erweitert, dass der Blutdruck abfällt. Die Folge ist eine mangelnde Durchblutung lebenswichtiger Organe, was zu Organversagen führen kann. Deshalb muss ein anaphylaktischer Schock sofort behandelt werden. Allergien sind in den Industrieländern auf dem Vormarsch. Es wird vermutet, dass diese Überreaktionen des Immunsystems damit zu tun haben könnten, dass wir unter sehr hygienischen Bedingungen leben und nur mehr selten mit wirklichen tierischen Parasiten in Kontakt kommen, auf die unser Immunsystem eigentlich ausgerichtet wäre. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf ein Antigen, das eigentlich harmlos ist, wie auf einen Krankheitserreger Abb.10: Immunreaktion bei einer Hausstauballergie. Der Kot von Hausstaubmilben löst bei Allergikern eine Immunreaktion aus. MHC II mit Milbenantigen Gewebe Schleimhautzellen der Atemwege Milbenkot IgE-Antikörper Milbenkot lockert Zell-Zell-Kontakte. Milbenantigene und andere Antigene können an den entstandenen Lücken durch das Epithel eindringen. Milbenantigene binden an IgE-Antikörper auf der Oberfläche von Mastzellen. Die Mastzellen setzen Histamin frei. Fresszellen wie dendritische Zellen und Makrophagen nehmen Milbenantigene auf und präsentieren sie dem Immunsystem. Histamin bewirkt die allergische Reaktion: Schwellung des Epithels führt zu Atemnot/Asthmaanfall. B-Zellen produzieren Antikörper, die zum Teil an Mastzellen gebunden werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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