am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 144 Zellvermittelnde Abwehr: Zytotoxische T-Zellen vernichten körperfremde Zellen Die B-Zellen der adaptiven Immunabwehr sind in erster Linie daran beteiligt Erreger, die in Blut oder Lymphe vorgedrungen sind, mit Hilfe von Antikörpern zu bekämpfen. Man nennt dies die humorale Abwehr. B-Zellen wandeln sich, angeregt von den T-Helferzellen, in Plasmazellen um. Die Plasmazellen produzieren dann große Mengen von genau passenden Antikörpern für die Antigene des jeweiligen Erregers (kAbb. 5 f, Abb. 6). Nebenbei entstehen auch B-Gedächtniszellen. Antikörper, auch Immunglobuline genannt, sind wichtige Proteine in der Immunabwehr, die in Blut und Lymphe vorkommen. Beim Menschen werden fünf verschiedene Klassen von Immunglobulinen unterschieden (Immunglobulin A, IgD, IgE, IgG und IgM). Wenn sie auf ein passendes Antigen treffen binden sie dieses und machen es so unschädlich: Die entstandenen Antigen-Antikörper-Komplexe (kAbb. 5g) werden von Makrophagen aufgenommen und abgebaut. Plasmazellen produzieren große Mengen Antikörper Antikörper binden an die Antigene des jeweiligen Erregers Struktur und Funktion Antikörper binden entweder nur ein bestimmtes oder einige wenige, sehr ähnliche Antigene (Schlüssel-Schloss-Prinzip). Abb. 6: Antikörper. Antikorper des Typs IgG sind Y-formig. Sie bestehen aus zwei identisch schweren und zwei leichten Ketten. An den beiden kurzen Armen des Y befindet sich je eine Bindungsstelle fur ein Antigen-Molekul. Das Epitop ist der Teil des Antigens, an dem der Antikorper bindet. Antigen Epitop leichte Kette schwere Kette Die T-Zellen der adaptiven Immunabwehr bekämpfen in erster Linie andere Zellen, die körperfremde Antigene präsentieren. Dabei handelt es sich entweder um körpereigene, entartete Zellen, wie zB Krebszellen, oder von Krankheitserregern befallene Zellen. Diesen Teil der adaptiven Abwehr nennt man zellvermittelnde Abwehr. In Abschnitt 7.1 (siehe S. 139 f.) hast du bereits die MHC-Komplexe der Körperzellen kennengelernt. Die zytotoxischen T-Zellen kontrollieren diese laufend mit ihren T-Zellrezeptoren. Tragen die MHC-Komplexe nur körpereigene Proteine, werden diese toleriert. Handelt es sich aber beispielweise um eine virusinfizierte Körperzelle wie in Abbildung5h, so trägt diese auch körperfremde Antigene an ihrer Oberfläche. Diese Zellen werden sofort als fremd erkannt und von den zytotoxischen T-Zellen vernichtet (kAbb. 5 i). Wie in der unspezifischen Immunabwehr dienen auch hier Zytokine zur Kommunikation zwischen den beteiligten unterschiedlichen Immunzellen und führen außerdem zur Reifung der T-Zellen. T-Zellen identifizieren körperfremde und entartete Zellen und machen sie unschädlich Das immunologische Gedächtnis Nach dem Erstkontakt mit einem Erreger vergehen meist zwei bis drei Wochen, bis aus B-Zellen Antikörper produzierende Plasmazellen geworden und die Zahl genau passender Antikörper angestiegen ist. Anschließend sinkt die Antikörperkonzentration, die man auch als Titer1 bezeichnet, wieder. Bei der Erstinfektion werden neben der Abwehr der Erreger auch langlebige B- und T-Gedächtniszellen gebildet (k Abb. 5 j). Diese Zellen besitzen Rezeptoren für bestimmte Antigene auf ihrer Oberfläche. Erfolgt ein wiederholter Kontakt mit demselben Erreger, so können die passenden Antikörper unmittelbar produziert werden, da die Gedächtniszellen sofort die Immunantwort aktivieren. Das Immunsystem kann dank dieser Zellen einer bereits bekannten Infektion also viel schneller und direkter begegnen und die Infektion wird sofort bekämpft. Man sagt der Organismus ist immun gegen diesen Erreger geworden (siehe S. 145). Die Wirkungsweise des immunologischen Gedächtnisses macht man sich bei Impfungen zunutze. Darüber wirst du auf den nächsten Seiten mehr erfahren. 1 Titer: Mit einem Titer wird eine Konzentration angegeben. Der Antikörper-Titer beschreibt die Konzentration von Antikörpern im Blutserum. B- und T-Gedächtniszellen haben die Funktion eines immunologischen Gedächtnisses 1 W Erläutere den Ablauf der humoralen Immunabwehr und welche Typen von Zellen daran beteiligt sind. 2 W Trotz des immunologischen Gedächtnisses kann man mehrere grippale Infekte nacheinander bekommen. Erkläre diesen Sachverhalt. 3 W Um festzustellen, ob eine Immunität besteht, kann der Antikörper-Titer bestimmt werden. Ist dieser hoch genug, ist die Person gegen ein bestimmtes Antigen immun. Recherchiere im Internet über die Krankheit Toxoplasmose. Gib an, welcher Erreger diese Krankheit verursacht und warum gerade in der Schwangerschaft der Toxoplasmose-Titer bestimmt wird. Humorale Abwehr: Antikörper binden an Antigene von Erregern Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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