am Puls Biologie 6, Schulbuch

143 Immunsystem 7.3 Die adaptive Immunabwehr Viele Erreger werden bereits von der unspezifischen Abwehr unschädlich gemacht. Erreger, mit denen die angeborene Abwehr nicht sofort fertig wird, sind ein Fall für die adaptive Immunabwehr. Diese Abwehr reift erst im Laufe des Lebens aus. Sie besteht aus den folgenden zwei Säulen: der humoralen Abwehr1 und der zellvermittelnden Abwehr (kAbb. 5, siehe S. 144). Immunzellen, die Antigene der aufgenommenen Erreger an ihrer Oberfläche präsentieren, wenn sie mit ihnen in Kontakt kommen (kAbb. 5 a), sind ein wichtiger Teil der adaptiven Abwehr. Dazu sind neben den Makrophagen auch dendritische Zellen und B-Zellen imstande. Diese Zellen erkennen also die Erreger, präsentieren deren Antigene und aktivieren so die adaptive Abwehr. Die adaptive Immunabwehr funktioniert nun so, dass für die Antigene eines bestimmten Erregers genau passende Antikörper (siehe S. 144) sowie passende Zellrezeptoren produziert werden, die diese Antigene binden und sie so unschädlich machen können. An der adaptiven Immunabwehr sind mehrere weitere Typen von Immunzellen beteiligt: T-Zellen reifen in der Thymusdrüse heran (deshalb heißen sie T-Zellen), dann wandern sie ins Blut. Dazu gehören T-Helferzellen, zytotoxische T-Zellen (früher als T-Killerzellen bezeichnet) und T-Gedächtniszellen. Jene Immunzellen, die im Knochenmark (= engl. bone marrow) verbleiben und dort heranreifen, heißen B-Zellen. Sie reifen dort zu Plasmazellen und B-Gedächtniszellen heran. T-Zellen reifen in der Thymusdrüse heran, B-Zellen im roten Knochenmark Steuerung und Regelung Verschiedene Typen von Immunzellen der adaptiven Immunabwehr kommunizieren mit Hilfe von Zytokinen miteinander und regeln so die Immunantwort. Abb. 5: Adaptive Immunabwehr. Unterschiedliche Immunzellen arbeiten dabei zusammen. B BG T H TG TZ TZ TZ TZ humorale Immunantwort zellenvermittelnde Immunantwort Makrophage MHC-Komplex Körperzelle B-Plasmazellen B-Zelle T-Helferzelle Zytokine Zytokine Zytokine Zytotoxische T-Zellen Erkennungsphase … infizieren weitere Körperzellen. Die Information über die Antigene der Erreger wird in den B- und T-Gedächtniszellen gespeichert. Dies ermöglicht eine schnelle spezifische Immunabwehr bei erneuter Infektion. j Die Viren haben sich in den Wirtszellen stark vermehrt und… Makrophagen machen einzelne Viren unschädlich und präsentieren deren Antigene auf ihrem MHC an der Oberfläche. Die aktivierten T-Helferzellen aktivieren B-Zellen und zytotoxische T-Zellen und bilden T-Gedächtniszellen. Aktivierte B-Zellen bilden viele Plasmazellen und wenige B-Gedächtniszellen. Die Plasmazellen produzieren massenhaft spezifische Antikörper, die an die Antigene der Viren binden. Makrophagen vernichten die so entstandenen Antigen-Antikörper-Komplexe. Infizierte Körperzellen präsentieren die Antigene der Viren an ihrer Oberfläche. Zytotoxische T-Zellen teilen sich mehrfach. Sie erkennen und zerstören infizierte Körperzellen. Die Makrophagen aktivieren Antigen-spezifische T-Helferzellen mit Hilfe von Zytokinen. … verbreiten sich in den Körperflüssigkeiten. Die adaptive Immunabwehr kann auf neue Krankheitserreger reagieren 1 humorale Abwehr: humor (lat.) = Körpersaft; Abwehr durch Bestandteile in Körperflüssigkeiten, die keine Zellen sind, also durch Antikörper Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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