am Puls Biologie 6, Schulbuch

139 Immunsystem 7.1 Aufbau des Immunsystems Das Immunsystem ist das Verteidigungssystem des Körpers gegen Krankheitserreger Das Immunsystem (kAbb. 1) ist das System in deinem Körper, das für die Verteidigung gegen Krankheitserreger verantwortlich ist und das dich so vor Eindringlingen und Krankheiten schützt. Neben körperfremden Krankheitserregern ist das Immunsystem auch imstande körpereigene, entartete Zellen zu erkennen, wie zB Tumorzellen, die gefährlich werden könnten. An der Oberfläche der Zellen des Menschen befindet sich so etwas wie ein Personalausweis, der aus Oberflächenproteinen besteht, und den man MHC nennt (Major Histocompatibility Complex (engl.) = Gewebeverträglichkeits-Komplex). Mit seiner Hilfe kann dein Körper eigene von fremden Zellen unterscheiden. Bei Organtransplantationen sind es die MHCs, die lebensgefährliche Abstoßungsreaktionen verursachen können. Keine zwei Menschen – außer eineiigen Zwillingen – gleichen sich in den MHCs ihrer Zellen. Es gibt eine Vielzahl an Krankheitserregern (kAbb. 1), die das Immunsystem abwehren muss. Dazu zählen Viren wie das Grippe-Virus oder die Corona-Viren, aber auch bakterielle Erreger wie das Tetanus-Bakterium, das Wundstarrkrampf verursacht. Auch Einzeller wie Plasmodium, der Erreger der Krankheit Malaria, werden vom Immunsystem bekämpft, ebenso wie Würmer, wie zB der Fuchsbandwurm. Daneben zählen auch Pilze und Prionen (krankheitserregende Proteine) zu den Erregern, die vom Immunsystem bekämpft werden. Das Immunsystem erkennt diese verschiedenen Erreger als fremd, da auch sie an ihrer Oberfläche bestimmte große Moleküle tragen, die dem Immunsystem als Angriffspunkte dienen und die man Antigene nennt. Mit Hilfe der MHCs kann das Immunsystem zwischen eigenen und fremden Zellen unterscheiden Information und Kommunikation Die MHCs an der Zelloberfläche informieren das Immunsystem darüber, ob es sich um körpereigene Zellen oder um fremde Erregerzellen handelt. Antigene sind Stoffe an der Oberfläche von Erregern, die das Immunsystem erkennen und binden kann Abb.1: Das menschliche Immunsystem. Das Lymphsystem (grün) ist ein wichtiger Teil des Immunsystems. Zum Lymphsystem gehören die lymphatischen Organe und das gesamte System der Lymphgefäße, das den Körper durchzieht. Das Immunsystem erkennt zwischen eigen und fremd und kann so verschiedene Krankheitserreger (linke Spalte) bekämpfen. In der Thymusdrüse reifen T-Zellen heran. Leukozyten entstehen im roten Knochenmark. Lymphgänge transportieren die Lymphflüssigkeit. Der Wurmfortsatz des Blinddarms und die Mandeln sind ebenfalls lymphatische Organe. Leukozyten zirkulieren im Lymphsystem und sammeln sich in den Lymphknoten. In der Milz kommen B- und T-Zellen mit Antigenen aus dem Blut in Kontakt. Prionen Viren Bakterien Parasit (Bandwurm) Pilze Die angeborene, unspezifische Immunabwehr reagiert rasch und aktiviert auch die erworbene, adaptive Immunabwehr. Fremde Antigene lösen eine Immunantwort aus. Rachen- und Gaumenmandeln Lymphknoten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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