am Puls Biologie 6, Schulbuch

Aufgaben 134 Methoden in der Praxis Bestimmung der Gewässergüte Lebewesen und abiotische Faktoren zeigen an, wie sauber ein Gewässer ist Viele Fließgewässer-Arten sind an gute Sauerstoffversorgung angepasst und reagieren äußerst empfindlich auf einen verminderten Sauerstoffgehalt. Andere bevorzugen einen hohen Verschmutzungsgrad. Beide eignen sie sich dadurch als Bioindikatoren für die jeweilige Gewässerqualität. Mit einem standardisierten Verfahren, in dem Vorkommen und Häufigkeit von 612 verschiedenen Arten der Fließgewässer in einem Saprobienindex verrechnet werden, kann die organische Belastung zuverlässig abgeschätzt und die Gewässergüte bestimmt werden. Einige davon findest du in Tabelle 5. 1 Ammonium = NH 4 +-Ion; entsteht zB beim Abbau von Proteinen Gewässergüte Grad der organischen Belastung übermäßig verschmutzt stark verschmutzt mäßig belastet sehr gering belastet Sichttiefe (m) < 1 1–2 2–4 > 4 Gesamtphosphor (mg/l) > 0,6 < 0,6 < 0,3 < 0,08 Nitratgehalt (mg/l) > 10 < 10 < 5 < 1,5 Ammoniumgehalt (mg/l) > 1,2 < 1,2 < 0,6 < 0,08 Sauerstoffgehalt (mg/l) < 4 > 4 > 5 > 8 Tab. 5: Am Vorkommen von Zeigerarten (Bioindikatoren) kannst du die Sauberkeit eines Gewässers erkennen. Darunter findest du Informationen zur Bestimmung der Gewässergüte. Fließgewässer Leitorganismen (Bioindikatoren) Zuckmückenlarve, Schlammröhrenwurm (Tubifex) Schwefelbakterien, Schmutz-Pantoffeltierchen Egel, Moostierchen, Wasserassel, Taumelkäfer Köcherfliegenlarve, Steinfliegenlarve, Flussnapfschnecke, Bachflohkrebs, Eintagsfliegenlarve Steinfliegenlarve, Gemeine Flussmuschel Mit Marker Leine alle 10 cm markieren. Schwarzes Kreuz mit Klebeband auf den hellen Teller aufkleben und dabei Schnüre mit befestigen. Abb. 27: Secchi-Scheibe zur Bestimmung der Sichttiefe in einem Gewässer. 1 E Sucht Gewässer in eurer Umgebung auf und untersucht ihre Güte: a) Versucht, mit Hilfe von geeigneter Literatur einige Wassertiere in einem Bach zu bestimmen und dabei Bioindikatoren (siehe Tab. 5) zu finden. b) Messt den Nitrat- und Phosphatgehalt eines Sees oder Tümpels mit Hilfe von Testkits und bewertet das Gewässer anhand von Tabelle 5. c) Der Gehalt an Mineralstoffen von Stillgewässern kann auch indirekt über die Sichttiefe bestimmt werden. Dazu wird an einer Schnur eine helle Scheibe ins Wasser gelassen, bis sie gerade nicht mehr zu sehen ist. An der Länge der Leine kannst du messen, in welcher Wassertiefe das der Fall ist. Du brauchst dafür eine Scheibe oder einen Teller (20–25 cm Durchmesser), starkes Klebeband, eine Leine und einen wasserfesten Marker (Secchi-Scheibe, kAbb. 27). Bestimme die Sichttiefe an einer Ufermauer, einem Bootssteg oder vom Boot aus. Bewerte deine Ergebnisse mit Hilfe von Tabelle 5 und vergleiche sie mit den Ergebnissen deiner chemischen Gewässeruntersuchung. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=