102 Strom aus erneuerbaren Energien: Lichtblick für die Zukunft? Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid (CO2) werden v. a. bei Verbrennungsprozessen freigesetzt. Was liegt näher, als nach alternativen Energiequellen zu suchen? Strom und Wärme müssen nicht Kohlekraftwerken entstammen. Wasserkraftwerke, Fotovoltaikanlagen, Biomasseheizwerke oder Windräder werden immer effizienter. Erneuerbare Energiequellen könnten somit konventionelle Wege der Erzeugung von Strom und Wärme immer mehr ersetzen. Hier sind private Hausbesitzerinnen und -besitzer ebenso gefragt wie Energieunternehmen und Betriebe, die zB auf ihren Dächern Solarmodule anbringen lassen könnten. Es gibt jedoch keine allgemeingültige Lösung für alle Regionen. Fotovoltaikanlagen lohnen sich meist nur in Gegenden mit einer großen Zahl an Sonnentagen. Die in Österreich besonders stark ausgebaute Wasserkraft schafft unter Umständen ökologische Probleme, wenn Flüsse begradigt und Staubecken geschaffen werden. Zudem dürften manche Flüsse in ein paar Jahrzehnten zu wenig Wasser führen, sollten die Niederschlagsmengen abnehmen und die Gebirgsgletscher, eine wichtige Wasserquelle, zurückgehen. Das könnte zB das Grazer Murkraftwerk betreffen. Trotzdem stimmt es hoffnungsvoll, dass so viel in erneuerbare Energien investiert wird – übrigens auch im Verkehr. Noch sind Elektroautos recht teuer und in ihrer Reichweite begrenzt. Doch mit besserer Infrastruktur und Technik (v. a. Ladestationen, Batterien) könnten sie in wenigen Jahrzehnten den Verbrennungsmotor verdrängen. Das eigentlich erdölreiche Norwegen mag dafür als Beispiel dienen: Dort sind Elektroautos derzeit von der Mehrwertsteuer befreit. Ihre Besitzer genießen Privilegien wie kostenloses Parken. In dem Land mit 5,5 Mio. Einwohnern werden daher Schätzungen zufolge bald etwa 500 000 Elektroautos auf den Straßen unterwegs sein. Großes Potenzial liegt im eigenen Verhalten: Wer bei offenem Fenster heizt, verliert unnötig Wärme an die Umgebung. Es ist zudem fraglich, ob die Wohnung im Winter T-Shirt-warm sein muss, oder ob die Heizung nicht ein wenig heruntergedreht werden könnte, wenn über das T-Shirt ein Pullover angezogen wird. Nicht jedes Gerät muss ständig angeschaltet sein, nicht jede Lampe ständig leuchten. Der Stromsparphantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein geringerer Stromverbrauch ist einfach zu erreichen Der Wald als Energiequelle und Kohlenstoffspeicher Auf Seite 96 hast du gesehen, wie der Wald als Wirtschaftsfaktor den Nachhaltigkeitsgedanken angestoßen hat. Wald liefert nicht nur Holz zum Bauen oder Heizen. Er ist auch ein ausgesprochen wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen, Tieren und Pilzen, ein wichtiger Regulator für das lokale Klima (Luftfeuchte, Temperatur, Staubbindung) und ein Ort der Erholung für uns Menschen. Aus klimapolitischer Sicht spielt der Wald, wie in diesem Kapitel schon erwähnt, eine wichtige Rolle als Kohlenstoffspeicher. Insofern sollten wir unsere Anstrengungen verstärken, die Geschwindigkeit der Abholzung tropischer und gemäßigter Wälder zu begrenzen (siehe Band 5, S. 166 ff.). Tatsächlich hat die bewaldete Fläche einiger Länder in den vergangenen Jahren sogar zugenommen (kAbb. 11). Lösungen für große Umweltprobleme brauchen zuweilen Zeit. Die Beispiele in diesem Kapitel haben dir gezeigt, dass sie trotzdem unumgänglich sind. Ein Beispiel gelungener internationaler Politik findest du auf Seite 133. Aber auch für jeden und jede von uns gilt: „Es gibt viel zu tun – packen wir’s an!“ In einigen Ländern steigt die bewaldete Fläche Abb.11: Globale Waldentwicklung (Food and Agriculture Organization 2015, 2016). Zunahme der landwirtschaftlichen Fläche Abnahme der Waldfläche Zunahme der Waldfläche Abnahme der landwirtschaftlichen Fläche Abnahme der landwirtschaftlichen Fläche und der Waldfläche Zunahme der landwirtschaftlichen Fläche und der Waldfläche Keine Veränderung Keine Daten verfügbar Zunahme der landwirtschaftlichen Fläche Abnahme der Waldfläche Zunahme der Waldfläche Abnahme der landwirtschaftlichen Fläche Abnahme der landwirtschaftlichen Fläche und der Waldfläche Zunahme der landwirtschaftlichen Fläche und der Waldfläche Keine Veränderung Keine Daten verfügbar 5.3 Energienutzung Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv
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