am Puls Biologie 5, Schulbuch

Aufgaben 98 Verdauung beim Menschen: Vom Mund zum Magen Der Verdauungstrakt der Säugetiere, und damit auch der des Menschen, ist in der Regel komplizierter als der der Fische. Der grundsätzliche Aufbau ist allerdings gleich. In der Mundhöhle beginnt bereits die Verdauung: Die Nahrung wird hier mechanisch (durch Kauen mit den Zähnen) und chemisch (durch den Speichel) zerkleinert. Der Speichel enthält Amylase, ein Enzym, das das langkettige Kohlenhydrat Stärke spaltet (siehe S. 52). Durch die Speiseröhre, ein muskulöses Rohr, gelangt der Speisebrei in den Magen. Die Bewegung erfolgt nicht passiv durch die Schwerkraft, sondern durch peristaltische1 Bewegungen. Der Magen ist ein muskulärer Sack, in dem der Nahrungsbrei durchgeknetet und mit Magensaft versetzt wird. Der Magensaft enthält Salzsäure und ist stark sauer (pH-Wert 1-2). Die Salzsäure tötet Bakterien ab und sorgt für optimale Bedingungen für das Enzym Pepsin, eine Protease, also ein Enzym zur Proteinspaltung (kS. 52, Abb. 9). Die Form und die Lage des Magens sind nicht konstant, sondern variieren je nach Füllung. Die Bewegung des Magens ist spürbar und hörbar („Magenknurren“). Am Ende des Magens regelt der Pylorus (Pförtner) den portionsweisen Übertritt des Nahrungsbreis in den Zwölffingerdarm. 1 Peristaltik: peri (griech.) = herum, stellein (griech.) = in Gang bringen; eine rhythmische Bewegung, bei der sich Ring- und Längsmuskeln abwechselnd zusammenziehen; Dadurch wird ein Bissen durch den Schlauch gequetscht. Normalerweise erfolgt der Transport der Nahrung in der Speiseröhre zum Magen, beim Erbrechen aber in die Gegenrichtung zurück in den Rachen (Antiperistaltik). Die Zerkleinerung der Nahrung beginnt in der Mundhöhle und wird in Speiseröhre und Magen fortgesetzt Kompartimentierung Im Verdauungstrakt sind jeweils bestimmte Teile für die Zerkleinerung, Zersetzung und Aufnahme der Nahrung zuständig. Struktur und Funktion Die Struktur der Zähne hängt deutlich mit deren Funktion zusammen. Das erkennt man nicht nur an den menschlichen Zahnformen (Schneide-, Eck- und Mahlzähne), sondern auch bei unterschiedlichen Säugetiergruppen (Nagezähne, Reißzähne etc.). Abb. 28: Das Verdauungssystem des Menschen. Über Mund und Speiseröhre gelangt die Nahrung in den Magen, dann weiter in den Dünndarm und den Dickdarm. Die unverdaulichen Reste werden im Mastdarm gesammelt und dann ausgeschieden. Leber und Bauchspeicheldrüse sind die wichtigsten Verdauungsdrüsen. Speiseröhre Blinddarm Wurmfortsatz Anus (After) Mastdarm Dickdarm Dünndarm Magen a b d e f g h c Im Mund wirkt der Speichel desinfizierend. Er enthält das Enzym Amylase, das Stärke spaltet. Im Magen spaltet ein Enzym Eiweißstoffe. Die Magensäure hilft beim Verdauen und tötet Erreger ab. Die Bauchspeicheldrüse produziert ein Gemisch von Enzymen zur Spaltung aller Nährstoffe. Der in der Leber produzierte Gallensaft hilft, Fett zu verdauen. Der Gallensaft sammelt sich zunächst in der Gallenblase. Gallensaft und Bauchspeichel mischen sich im ersten Dünndarmabschnitt, dem Zwölffingerdarm, zu einem Verdauungssaft, der die Nährstoffe endgültig zerlegt. Die Bausteine der Nährstoffe durchqueren die Schleimhaut des Dünndarms und gelangen ins Blut. Im Dickdarm wird dem Kot das meiste Wasser entzogen, er wird „eingedickt“. 1 W Stelle die folgenden falschen Aussagen richtig: • Im Mund werden die Nahrungsbestandteile resorbiert. • Im Dickdarm wird die Nahrung zerkleinert. • Der Gallensaft hilft bei der Verdauung der Kohlenhydrate. • Im Dünndarm wird dem Nahrungsbrei das Wasser entzogen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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