am Puls Biologie 5, Schulbuch

94 Eine weitere Nahrungsquelle sind Körperflüssigkeiten von Tieren und Pflanzen. Sie sind leicht verdaulich und nährstoffreich, und manche Pflanzen stellen Zuckerwasser als Lockmittel für Bestäuber zur Verfügung, den Nektar. Tiere, die sich von flüssiger Nahrung ernähren, werden als Säftesauger bezeichnet. Sie benötigen keine Organe zur Zerkleinerung der Nahrung. Dafür besitzen sie oft Stech- oder Saugrüssel oder Mundwerkzeuge, um Wunden in ihre Beute zu beißen. Mücken und Fliegen gehören in diese Kategorie, ebenso wie Schmetterlinge (kAbb. 23), Spinnen oder Kolibris. Viele Säftesauger ernähren sich als Parasiten, zB Blattläuse oder Blutegel. Abb. 23: Säftesauger. Der heimische Distelfalter saugt Nektar von Pflanzen, hier einer Distel. Säftesauger ernähren sich von flüssiger Nahrung 1 Plankton: planktos (griech.) = das Umhertreibende; Wasserlebewesen, die sich nicht selbst fortbewegen, sondern vom Wasser bewegt werden Nahrungsaufnahme ist das grundlegende Merkmal der Tiere Je nach ihrer Ernährungsweise können Tiere in drei Gruppen eingeteilt werden: Pflanzenfresser (Herbivore), Fleischfresser (Carnivore) und Allesfresser (Omnivore). Die Struktur und Funktion des Verdauungsapparates sind bei den verschiedenen Tierarten sehr unterschiedlich und hängen eng mit der Ernährungsweise zusammen. Auch viele andere körperliche Merkmale der Tiere sind Anpassungen an diese Lebensweise. Der Darm macht die Ernährung überhaupt erst möglich. So sind die einfachsten Tiere, die Hohltiere, nicht viel mehr als Därme: Ein Polyp bzw. eine Qualle ist, vereinfach gesagt, ein Sack aus Haut. Lediglich die Tentakel sowie diverse spezielle Zelltypen sorgen dafür, dass diese simple Konstruktion sich mit Nahrung versorgen kann. Im Lauf der Evolution sind verschiedene Methoden entstanden, wie Tiere an Nahrung kommen. Der Darm ist das zentrale Organ der Tiere Wasserflöhe und Blauwale: Strudler und Filtrierer Dass das grüne Wasser eines Tümpels Algen enthält, ist offensichtlich. Es gibt aber eine große Vielfalt winziger Lebewesen (Plankton1) in nahezu jedem natürlichen Gewässer. Filtrierer sind Tiere, die Plankton passiv aus dem Wasser heraussieben. Dazu gehören manche Polypen und Quallen, aber auch Bartenwale (zB Blauwal, Buckelwal, Finnwal, Grauwal). Strudler erzeugen aktiv einen Wasserstrom, aus dem sie Nahrung heraussieben. Röhrenwürmer, Schwämme, Muscheln und bestimmte Krebse gehören zu dieser Gruppe (kAbb. 22). Filtrierer sieben Nahrung aus dem Wasser, Strudler erzeugen dazu einen aktiven Wasserstrom Abb. 22: Strudler. Seepocken sind festsitzende Kleinkrebse, die mit ihren durch Borsten verbreiterten Beinen einen Wasserstrom erzeugen, aus dem sie Nahrung sieben. Feste Nahrung muss gefressen werden. Manche Tiere schlucken ihre Beute im Ganzen. Diese Schlinger besitzen keine Mundwerkzeuge zum Zerkleinern der Nahrung, dafür Fangeinrichtungen wie Fangzähne oder Tentakel. Manche Schlinger setzen auch Gift ein. Zu dieser Gruppe gehören Fische, Krokodile oder Schlangen, aber auch Korallen. Nahrung in kleinen Stücken ist leichter verdaulich. Zerkleinerer fressen ihre Beute in Portionen. Sie haben Mundwerkzeuge aus Chitin zum Zerstückeln, Zähne, Hornschnäbel oder eine Raspelzunge (Radula). Viele Insekten (zB Käfer, Heuschrecken, Libellen), die meisten Säugetiere, Vögel und Schnecken sind Zerkleinerer. Schlinger schlucken ihre Beute im Ganzen, Zerkleinerer fressen in kleinen Stücken Schmetterlinge und Blutegel: Säftesauger Korallen, Krokodile und Hamster: Schlinger und Zerkleinerer 250 µm Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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