am Puls Biologie 5, Schulbuch

Aufgaben 92 Essstörungen sind ernste Erkrankungen 1 W Liste auf, welche Faktoren außer der Ernährung einen Einfluss auf das Körpergewicht einer Person haben. 2 W Erkläre, warum gerade in der Pubertät eine strenge Diät schädliche Auswirkungen haben kann. 3 S Stelle eine Vermutung an, weshalb hauptsächlich Mädchen an Essstörungen leiden. Suche mit deinen Mitschülern und Mitschülerinnen nach Maßnahmen, wie Politiker und Politikerinnen dem entgegenwirken könnten. Wegen des weitverbreiteten Schlankheitsideals in unserer Gesellschaft sind junge Menschen, insbesondere Mädchen, einem großen Druck ausgesetzt. Die Ansprüche, dass der eigene Körper einem Ideal genügen muss, sind oft sehr hoch. Viele junge Menschen denken, sie müssten strenge Diäten halten, um sich auf ihr Idealgewicht herunter zu hungern. Dass man dabei Raubbau am eigenen Körper betreibt, ist vielen jungen Menschen nicht klar. Geht die Fastenkur immer weiter, und werden die Ansprüche ans eigene Gewicht immer extremer, besteht die Gefahr, dass sich eine ernstzunehmende Essstörung entwickelt. Eine Essstörung ist eine Form der Fehlernährung, die, wenn sie nicht behandelt wird und längere Zeit besteht, bleibende gesundheitliche Schäden verursachen kann. Junge Frauen zwischen 15 und 25 Jahren sind hauptsächlich betroffen. Die bekanntesten Essstörungen sind die Magersucht und die Ess-Brech-Sucht. Bei einer Essstörung sollten sich Betroffene unbedingt einer Vertrauensperson, wie einem befreundeten Erwachsenen oder einem Lehrer oder einer Lehrerin, anvertrauen. Ärztinnen und Ärzte können helfen, mit einer Essstörung zurecht zu kommen. Es gibt in Österreich außerdem Selbsthilfegruppen für die Betroffenen. Bei einer Essstörung ist Hilfe nötig: Psychotherapeuten und Selbsthilfegruppen können den Betroffenen helfen Ess-Brech-Sucht oder Bulimie Die Bulimie ist eine Essstörung, bei der Fastenkuren mit Essanfällen abwechseln. Die Betroffenen sind fast immer auf Diät, haben dazwischen aber Essattacken, bei denen sie große Mengen Nahrung zu sich nehmen. Um die Gewichtszunahme zu vermeiden, erbrechen sie diese dann wieder. Das Erbrechen wird dabei selbst herbeigeführt, indem sich die Person den Finger in den Hals steckt. Das häufige Erbrechen führt zu einem Mangel an wichtigen Salzen. Besonders Kalium-Mangel kann auftreten. Das ständige Erbrechen verursacht außerdem Zahnschäden und Reizungen an der Speiseröhre und im Magen. Hilfe finden Betroffene zB bei ’Rat auf Draht‘ (www.rataufdraht.at) oder bei ’sowhat‘ (www.sowhat.at). Das ständige Erbrechen kann Folgeschäden verursachen Magersucht oder Anorexie An Magersucht Erkrankte sind auch bei dramatischem Gewichtsverlust mit dem Erfolg ihrer strengen Diät nicht zufrieden und hungern immer weiter. Sie vermeiden energiereiche Nahrung und essen fast gar nichts mehr. Trotz starker Gewichtsabnahme fühlen sich die Betroffenen immer noch zu dick und haben panische Angst vor dem Zunehmen. Magersucht kann durch Angst vor dem Übergewicht entstehen, aber auch Unsicherheit und Angst vor dem Erwachsenwerden oder andere Auslöser können eine Rolle spielen. Durch die Mangelernährung bei Magersucht entstehen körperliche Schäden. Die Betroffenen neigen zur Untertemperatur, weil ihr Fettgewebe komplett reduziert ist. Sie haben niedrigen Blutdruck, und bei Frauen bleibt die Monatsblutung aus. Außerdem haben Betroffene ein erhöhtes Knochenbruchrisiko und können später zu Osteoporose1 neigen. Abb. 20: Das französische Model Isabelle Caro setzte sich in einer Plakatkampagne für den Kampf gegen Anorexie ein. Sie war selbst an Magersucht erkrankt und starb 2010 an den Folgen der Krankheit. 1 Osteoporose: ostéon (altgr.) = Knochen, poros (altgr.) = Pore; eine Krankheit, die auch Knochenschwund genannt wird; Dabei nimmt die Knochendichte ab, und Knochenbrüche passieren viel leichter. Magersüchtige fühlen sich trotz des enormen Gewichtsverlusts immer noch zu dick Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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