am Puls Biologie 5, Schulbuch

91 Ernährung 3.4 Körpergewicht und Essstörungen Das Körpergewicht und der BMI Übergewicht ist eine Zivilisationskrankheit Übergewicht ist in Österreich sehr weit verbreitet. Dabei ist dieses Phänomen nicht nur auf Österreich beschränkt, sondern kommt in vielen westlichen Nationen vor. Man spricht daher von einer Zivilisationskrankheit, weil Übergewicht eng mit unserer modernen Lebensweise zusammenhängt. In Ländern, in denen Übergewicht gehäuft vorkommt, besteht eine Überversorgung mit energiereichen Nahrungsmitteln (siehe S. 87 ff.). Übergewicht entsteht, wenn dem Körper über einen längeren Zeitraum mehr Energie zugeführt wird, als er benötigt. Dies liegt einerseits an der falschen Ernährung, andererseits an der mangelnden Bewegung. Laut österreichischem Ernährungsbericht ist in etwa ein Viertel der Schulkinder übergewichtig. Unter den Erwachsenen sind es 40%. In den USA beträgt der Anteil der Erwachsenen mit Übergewicht sogar 64%. Starkes Übergewicht ist ein hoher Risikofaktor für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie von Diabetes. 1 Adipositas: Starkes Übergewicht bei einem BMI von mehr als 30 wird auch als Adipositas oder Fettleibigkeit bezeichnet. 2 Körperfettanteil: Anteil des Fettes im Verhältnis zur Gesamtmasse des Körpers Übergewicht entsteht durch eine längerfristig über den Bedarf hinausgehende Energiezufuhr und kann zu gesundheitlichen Problemen führen In der Pubertät verändert sich der Körper von Jugendlichen auf eine Art und Weise, die viele Teenager als wenig vorteilhaft empfinden. Mädchen bekommen Rundungen, Oberschenkel und Hüften werden breiter. Burschen wachsen oft in kurzer Zeit so viel, dass sie sich dürr und ungelenk fühlen. Dazu können dann noch Hautprobleme wie Akne kommen. Trotzdem ist der Druck, einem gewissen Ideal zu entsprechen, was das Aussehen und das Körpergewicht betrifft, sehr groß. Gerade Mädchen versuchen oft, den neuen, ungewohnten Rundungen mit Diäten zu begegnen. Keinesfalls will man zu dick sein. Im Wachstum zu hungern ist aber ganz und gar nicht sinnvoll. Der Körper benötigt gerade in der Pubertät genug Energie und genügend Nährstoffe, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Mit Hilfe des Body-Mass-Index (BMI) kann man abschätzen, ob eine Person unter-, normal- oder übergewichtig ist. Um den BMI zu berechnen, dividiert man die Masse einer Person (in kg) durch das Quadrat der Körpergröße (in m). Von Übergewicht spricht man grundsätzlich ab einem BMI von 25, von Adipositas1, wenn der BMI größer als 30 ist, und von Untergewicht bei einem BMI unter 18,5. Mit dem Idealgewicht ist es allerdings so eine Sache. Der BMI gibt Durchschnittswerte wieder und sollte nicht überbewertet werden. Menschen mit einer hohen Muskelmasse berücksichtigt der BMI beispielsweise nicht entsprechend. Diese haben ein hohes Gesamtgewicht, obwohl ihr Körperfettanteil2 niedrig ist. Ihr BMI kann dann trotzdem hoch sein! Außerdem weiß man heute, dass das Körpergewicht außer von der Ernährung auch von den Genen beeinflusst wird. Geringes Übergewicht alleine, solange man sich gesund ernährt und Bewegung macht, ist kein Gesundheitsrisiko. Auch Schauspielerinnen, Models und Influencerinnen, mit denen sich junge Frauen oft vergleichen, und deren Körper den Anschein erwecken, als wären sie perfekte Menschen, haben ihre Makel. Die Bilder, die man in den Zeitschriften sieht, zeigen ein unrealistisches Bild, weil die Fotos oft stark nachbearbeitet sind. Wenn du vermutest, dass du übergewichtig bist, kannst du versuchen, dich ausgewogener zu ernähren als bisher (siehe S. 87 ff.). Gemüse, Obst und Vollkornprodukte leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Neben der Ernährung spielt auch Bewegung eine wichtige Rolle. Dabei muss man nicht mit Leistungssport beginnen – regelmäßige Bewegung lässt sich leicht in den Alltag integrieren, indem man zB mit dem Rad statt mit dem Auto unterwegs ist. In der Pubertät zu hungern, kann schädliche Auswirkungen haben, da sich der Körper im Wachstum befindet Abb.19: Bewegung lässt sich in den Alltag integrieren. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum es Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=