am Puls Biologie 5, Schulbuch

Aufgaben 81 Ernährung Das Fettgewebe erfüllt weitere wichtige Aufgaben Unser Fettgewebe ist in erster Linie ein effizienter Energiespeicher. Zusätzlich wirkt das Fettgewebe beim Menschen aber als Polsterung der inneren Organe. Auch in der Thermoregulation spielt das Fettgewebe eine wichtige Rolle. Als gleichwarme (homoiotherme) Lebewesen1 ist es für uns Menschen wichtig, dass wir unsere Körpertemperatur aufrechterhalten können. Das Unterhautfettgewebe bildet eine Isolationsschicht und schützt uns so vor dem Auskühlen. Bei anderen warmblütigen Tieren, die aufgrund ihrer Lebensweise noch mehr von Abkühlung bedroht sind, wie zB Wale, Robben und andere Meeressäuger, ist das Unterhautfettgewebe daher sehr dick. Menschliche Neugeborene besitzen eine zusätzliche Wärmequelle. Sie verlieren mehr Wärme als Erwachsene über ihre Haut, da sie im Verhältnis zu ihrem Volumen eine große Körperoberfläche haben (siehe S. 108 ff.). Sie haben ein braunes Fettgewebe2 am Hals und an der Brust. In den Mitochondrien des braunen Fettgewebes werden Fette abgebaut und dadurch wird unmittelbar Wärme produziert. 1 gleichwarme (homoiotherme) Lebewesen: Tiere, die ihre Körpertemperatur von innen her regulieren, die sich also selber Körperwärme erzeugen; Dazu gehören außer dem Menschen alle anderen Säugetiere und die Vögel. 2 braunes Fettgewebe: Dieses Gewebe findet man bei vielen neugeborenen Säugetieren und auch beim Menschen. Es hat eine wichtige Wärmefunktion, da Neugeborene stärker durch Auskühlung bedroht sind als erwachsene Menschen und Tiere. Die Zellen des braunen Fettgewebes können durch Oxidation von Fettsäuren Wärme erzeugen. Das menschliche Fettgewebe hat eine Isolationsfunktion Abb. 7: Braunes Fettgewebe. Das braune Fettgewebe bei Neugeborenen ist hauptsächlich am Hals und auf der Brust angesiedelt. Dieses Wärmebild (von einer Infrarotkamera) zeigt die Körperstellen eines Babys mit höheren Temperaturen (rote und weiße Flächen), die durch das braune Fettgewebe entstehen. 1 W/S Bei Menschen mit der Krankheit Phenylketonurie funktioniert der Stoffwechsel der Aminosäure Phenylalanin im Körper nicht so, wie er soll. Ihnen fehlt ein Enzym, das Phenylalanin in die Aminosäure Tyrosin umwandelt. Dadurch kommt es zu einer Anhäufung von Abbauprodukten des Phenylalanins im Körper, die bis zur Vergiftung führen kann. Recherchiere und erkläre, wie es zu dieser Krankheit kommt. Betroffene Personen müssen eine strenge Diät halten. Erkläre, warum bereits Neugeborene auf diese Krankheit getestet werden. Zähle auf, welche Lebensmittel diese Menschen unbedingt vermeiden müssen. Proteine in der Nahrung Proteine sind jene Bestandteile der Nahrung, die man auch als Eiweiße bezeichnet. Proteine bestehen, wie du bereits weißt, aus vielen einzelnen Aminosäuremolekülen, von denen es 20 verschiedene Typen gibt. Sie bilden durch Peptidbindungen lange Ketten (siehe S. 50). Neben Wasser sind Proteine die mengenmäßig häufigsten Moleküle im menschlichen Körper. Eine Aufnahme von Proteinen mit der Nahrung ist unbedingt nötig, damit der Körper wachsen kann. Proteine stellen nämlich einen wichtigen Baustoff dar und kommen in allen Zellen vor. Sie bauen insbesondere das Muskelgewebe auf. Daher spielt eine ausreichende Aufnahme mit der Nahrung besonders bei sportlicher Betätigung eine besondere Rolle: Besitzt ein Mensch eine hohe Muskelmasse, die erhalten werden muss, ist der Proteinbedarf erhöht. Die aufgenommenen Proteine werden im Körper mit Hilfe von Enzymen in ihre einzelnen Aminosäuren aufgespalten. In den Körperzellen entstehen aus diesen Bausteinen körpereigene Proteine. Von den 20 Typen von Aminosäuren, die in Proteinen vorkommen, gelten für den Menschen acht als so genannte essenzielle Aminosäuren. Der menschliche Körper kann diese speziellen Aminosäuren nicht selbst herstellen. Sie müssen unbedingt mit der Nahrung zugeführt werden. Andere Aminosäuren können im Körper hergestellt werden. Nahrungsmittel, die besonders viel Eiweiß enthalten, sind oft tierischer Herkunft, wie Eier, Milch und Fleisch. Daneben gibt es aber diverse pflanzliche Proteinquellen wie Hülsenfrüchte (zB Erbsen, Bohnen, Linsen, Soja) und Getreide. Acht der 20 Amino-­ säuren, die in Proteinen vorkommen, sind essenziell. Sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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