am Puls Biologie 5, Schulbuch

Aufgaben 161 Botanik Die Hohen Tauern sind ein typisches Beispiel für ein Gebirge mit silikatreichen Gesteinen (Silikate sind Mineralien, zB Feldspat, Quarz, Glimmer). In der montanen Stufe wirst du an Bäumen vor allem die Fichte entdecken, während in der subalpinen Stufe die Zahl der Lärchen zunimmt. Die Waldgrenze wird häufig von der Zirbe (kAbb. 56 li.) gebildet, deren wohlriechendes Holz im Möbelbau sehr geschätzt wird. Grün-­ Erlengebüsche auf nassen Böden, entlang von Bächen und auf Lawinenfeldern sind dort ebenfalls zu finden. Ganz besonders auffällig ist die leuchtend rosarot blühende Rostblättrige Alpenrose (Almrausch, kAbb. 56 re.). Sie gehört trotz ihres Namens zu den Heide- krautgewächsen und ist mit dem Rhodo- dendron eng verwandt. Sie kommt in den montanen und alpinen Stufen vor. Die Rostblättrige Alpenrose wächst auf Silikaten, … Abb. 56: Zirbe (li.) und Rostblättrige Alpenrose (re.). Die rostblättrige Alpenrose hat ihren Namen aufgrund der rostbraunen Unterseite ihrer Blätter. Höhenstufen in den Silikatalpen Höhenstufen in den Kalkalpen Kalkböden sind oft wärmer und trockener als Silikatböden, da hier das Untergrundgestein poröser ist und somit das Niederschlagswasser rascher versickert. Weil das Gestein sehr bröckelig ist, findet man in den Kalkalpen (Beispiel: Dachstein) häufig Schutthalden. Die sind nicht nur für Wanderer gefährlich. Pflanzen können dort kaum wachsen, da die Steine leicht in Bewegung geraten. Harte Abbruchkanten erschweren ebenfalls den Bewuchs. Daher erreichen manche Pflanzen nicht die Höhenlagen, die sie aufgrund des Klimas aushielten. Eine Baumart dürfte dir dort besonders in der niederen montanen Stufe mit ihrem satten Grün und ihrer silbrig-glatten Borke auffallen: die Rotbuche. Auch Fichte und Lärche sind hier zu finden. Etwas höher, in der alpinen Stufe, findest du dann die Leg-Föhre (= Latsche, eine Unterart der Berg-Kiefer), die meist als Krummholz den widrigen Gegebenheiten zu trotzen sucht. Die Silber-Distel mit ihrem auffälligen Blütenstand (kAbb. 57 li.) schafft es auf eher nährsalzarmen Böden bis in die alpine Stufe – wenn sie nicht von Gebüsch überwuchert wird. Diese Pflanze wächst allerdings nicht ausschließlich auf Kalkböden, sondern ist auch anderswo zu finden. Der Almrausch der Kalkalpen ist aber tatsächlich eine andere Art als der auf Silikatböden: Es ist die Bewimperte Alpenrose (k Abb. 57 re.). …, die Bewimperte Alpenrose auf Kalk Variabilität, Verwandtschaft, Geschichte und Evolution Da sich Umweltfaktoren wie Temperatur und UV-Strahlung mit zunehmender Höhe ändern, müssen sich Pflanzen unterschiedlicher Höhenstufen entsprechend anpassen. Die niedrige Wuchsform der Bergkiefer ist auch eine Klimaanpassung – so ist sie widerstandsfähig gegen Schneedruck. Abb. 57: Silber-Distel (li.) und Bewimperte Alpenrose (Almrausch, re.). 1 W Die Forstwirtschaft wird sich darauf einstellen müssen, dass sich durch den Klimawandel die einzelnen Höhenstufen weiter Richtung Gipfel verlagern. Erkundigt euch bei Forstämtern oder im Internet, was das für die Zirbe bedeuten könnte. Diese Kiefernart ist die frosthärteste Baumart in den Alpen und kann selbst Temperaturen von bis zu –40 °C ohne größere Schäden aushalten. 2 W/S Die Höhenstufen in Abb. 55 sind sehr vereinfacht dargestellt. Betrachte Abb. 58. Du wirst feststellen, dass sich Nord- und Südhänge stark unterscheiden. Notiere mögliche Gründe dafür und diskutiere deine Ideen in der Klasse. alpin subalpin montan collin alpine Rasen Zwergstrauchheiden1 Krummholz Fichtenwald Fichten-Tannen-Rotbuchenwald Eichen-Hainbuchenwald 2500 2000 1500 1000 500 Seehöhe in m N S Abb. 58: Höhenstufenschema in den nördlichen Randalpen. 1 alpine Rasen, Zwergstrauchheiden: keine geschlossene Vegetation und keine Bäume mehr; in alpinen Rasen herrschen Süß- und Sauergräser vor; Zwergstrauchheiden dagegen werden von Heidekraut-Gewächsen dominiert. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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