am Puls Biologie 5, Schulbuch

Aufgaben 160 Höhenstufen: Vom Tal zum Gipfel verändert sich die Pflanzenwelt Hast du in den Alpen schon einmal einen Gipfel erklommen? Der Aufstieg ist oft mühsam. Vielleicht ist dir trotzdem aufgefallen, dass sich die Vegetation um dich herum ändert, je weiter du das Tal zurücklässt (kAbb. 55). Unten spendeten dir Buchen, Eichen oder Birken Schatten, dazwischen standen Kiefern, Tannen oder Fichten – ein typischer Mischwald aus Laub- und Nadelbäumen. Wo der Wald gerodet wurde oder Bäume nicht wurzeln konnten, wirst du Sträucher, Wiesen oder Getreidefelder gesehen haben. Doch je weiter du dich dem Gipfel annäherst, desto weniger Baumarten wirst du entdecken. Das hat vor allem zwei Gründe: Je höher du gelangst, desto kälter wird es. Im Schnitt nimmt die Lufttemperatur mit 150 Höhenmetern um etwa 1 °C ab. Außerdem ist die Zeit, in der die Pflanzen wachsen können, weiter oben viel kürzer als im Tal, da der Schnee im Frühjahr länger liegen bleibt (was wiederum mit der Kälte zu tun hat). Nur wenige Pflanzen können sich in einer derart kurzen Wachstumszeit fortpflanzen und die tiefen Temperaturen der Berge aushalten. So brauchen Bäume mindestens 100 Tage im Jahr, an denen die Temperatur über 5 °C liegt, um wachsen zu können. Für Wanderinnen und Wanderer gut sichtbar sind die „Baumlinien“: Die Waldgrenze bezeichnet die Höhe, ab der die Bäume keinen geschlossenen Bestand mehr bilden. Einzelne Bäume können noch bis zur Baumgrenze überleben. Entscheidend ist dabei die Frosttrocknis: Wenn im Winter die Sonne scheint und die Pflanze nicht vom Schnee bedeckt ist, verliert sie durch Transpiration Wasser. Das kann sie aber nicht über die Wurzeln ersetzen, weil der Boden gefroren ist. Dann leidet sie an Wassermangel. Auch deswegen können Pflanzen in höheren Lagen nicht allzu groß werden. Neben Temperatur und Schneebedeckung bestimmen die starke UV-Strahlung in Höhenlagen, die oft raue Witterung mit starken Winden sowie die zumeist dünne Humusschicht das Leben der Pflanzen in Gipfelnähe. Daher findest du im Hochgebirge Pflanzen, deren Wuchsform oder Stoffwechsel an diese unwirtlichen klimatischen Verhältnisse angepasst sind (siehe S. 156). Und noch ein weiterer Faktor kommt hinzu: das Untergrundgestein. Die Vegetation in den Silikatbergen sieht anders aus als in den Kalkalpen. Vor allem abiotische Faktoren wie Temperatur und Schneebedeckung bestimmen die Vegetation der Höhenstufen Abb. 55: Höhenstufen der Vegetation im Gebirge. Aus dem Lateinischen: collinus = hügelig, montanus = Berg-…, alpinus = Alpen-…, nivalis = schneebedeckt. Die Ober- und Untergrenzen der einzelnen Höhenstufen liegen in verschiedenen Teilen der Alpen unterschiedlich hoch. Diese Abbildung und Abb. 58 auf S. 161 zeigen beispielweise die Höhenstufen in den nördlichen Randalpen, Abb. 69 auf S. 165 jene in den zentralen Ostalpen. Fels- und Schneestufe nival Grasheiden Zwergsträucher Waldgrenze ca. 1700m Baumgrenze ca. 1900m alpin Nadelwald subalpin Misch- und Laubwald Laubwald und Grünland (Wiesen …) montan collin 2900 m Schneegrenze 2900 m 2000 m 1400 m 500 m 1 W Recherchiere, wie sich die einzelnen Höhenstufen in Abbildung 55 hinsichtlich folgender Faktoren unterscheiden: a) Temperatur b) Wachstumszeit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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