am Puls Biologie 5, Schulbuch

Aufgaben 152 Ohne Mineralstoffe kein Wachstum Ratlos steht der Landwirt vor seinem Feld. Seine jungen Maispflanzen kümmern vor sich hin. Gelbe Flecken breiten sich auf den Blättern aus. Was fehlt ihnen bloß? Wenn es sich bei den alarmierenden Beobachtungen des Landwirts nicht um eine Krankheit handelt, dann leiden die Maispflanzen vermutlich an einer Mangelernährung. Wir Menschen nehmen mit der Nahrung Zink, Iod und andere Spurenelemente auf, ohne die die Stoffwechselprozesse in unserem Körper nicht funktionierten. Extremer Iodmangel beispielsweise führt zur Bildung eines Kropfes, weil die Schilddrüse wächst, um noch einigermaßen ausreichend die Hormone Thyronin und Thyroxin produzieren zu können (siehe S. 84). Ähnlich geht es Pflanzen mit einigen solcher Stoffe. Ohne Magnesium als Zentralatom des Chlorophyllmoleküls ist keine Fotosynthese möglich. Stickstoff und Phosphor, die in Form von Nitrat (NO3 –) oder Ammonium (NH 4 +) bzw. Phosphat (PO4 3–) im Transpirationsstrom zu den Blättern gelangen, sind wichtige Bestandteile von Proteinen und Nukleinsäuren. Die Tabelle 1 listet die Stoffe auf, die Pflanzen für ein gutes Wachstum aufnehmen müssen. Dabei gilt, dass derjenige Stoff das Wachstum begrenzt, der im Verhältnis zum Bedarf am wenigsten vorhanden ist. In stickstoffreichen Böden macht es daher keinen Sinn, mit Gülle zu düngen. Im Gegenteil: Zu hohe Konzentrationen an bestimmten Stoffen können sogar schädlich sein. So bewirkt eine Überdüngung mit Stickstoff ein schwaches Wurzelwachstum und eine größere Anfälligkeit gegenüber Schadpilzen. Daneben kann es bei Überdüngung zu einer Belastung von Oberflächen- und Grundwasser durch nicht aufgenommene bzw. nicht im Boden gebundene Stickstoff- und Phosphatverbindungen kommen. 1 Vergilbung: Gelb- (zuweilen auch Braun- oder Schwarz-) Färbung zunächst grüner Blätter Stickstoff und Phosphor sind die wichtigsten Bestandteile der Nährsalze für Pflanzen Tab. 1: Die wichtigsten Funktionen und Mangelsymptome von Nährsalzen der Pflanzen und den Elementen Stickstoff und Phosphor. Nährsalz/Element wichtigste Funktionen Mangelsymptome Stickstoff (N) Bestandteil von Aminosäuren und Nukleinsäuren Kümmerwuchs; verstärktes Wurzelwachstum; vorzeitiges Vergilben1 älterer Blätter Phosphor (P) Bestandteil von Nukleinsäuren, ATP und einigen Enzymen verspätetes Einsetzen der Blüte; dunkelgrüne oder bronzeviolette Verfärbung von Blättern und Stängel Schwefel (S) Bestandteil von einigen Aminosäuren und Enzymen Kümmerwuchs; Vergilben jüngerer Blätter; verspätetes Einsetzen der Blüte Kalium (K) Regulation der Osmose (zB Spaltöffnungsbewegung); Enzymaktivierung Spitzendürre; Vergilbung meist älterer Blätter; vermindertes Wurzelwachstum Calcium (Ca) Enzymregulation; Streckungswachstum; Botenstoff kleine Zellen; Spitzendürre; deformierte Blätter; vermindertes Wurzelwachstum Magnesium (Mg) Bestandteil von Chlorophyll; Enzymregulation Kümmerwuchs; Vergilbung älterer Blätter Eisen (Fe) Enzymregulation; Oxidations-/Reduktionsprozesse Vergilbung bis Weißfärbung jüngerer Blätter; kurze und dünne Stängel mit wenigen Knospen Kupfer (Cu) Enzymregulation Spitzendürre, Vergilbung jungerer Blätter, Blätter oft gedreht und missgebildet Mangan (Mn) Enzymregulation Wachstumshemmung; Vergilbung und Absterben der Blätter Zink (Zn) Enzymregulation Wachstumshemmung; weißlich-grüne Verfärbung älterer Blätter Bor (B) Kohlenhydrattransport; Enzymregulation; Hormonregulation gestörtes Wachstum; verdreht wachsende Blätter; geringe Wurzelverzweigung Molybdän (Mb) Enzymregulation Vergilbung zuerst älterer, dann jüngerer Blätter; später Absterben des Blattgewebes Nickel (Ni) Enzymregulation Absterben einzelner Bereiche an Blattspitzen Chlor (Cl) Osmose; Enzymregulation Vergilbung bis Absterben der Blätter; Blätter zuweilen mit bronzener Färbung 1 W Finde anhand der Tabelle heraus, welche Nährsalze den eingangs beschriebenen Maispflanzen möglicherweise fehlen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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