am Puls Biologie 5, Schulbuch

Aufgaben 143 Botanik Flach oder tief? Der Boden entscheidet! 1 W Nenne die Gemeinsamkeiten der Knöllchensymbiose und der Ekto-Mykorrhiza sowie Unterschiede zwischen den beiden. 2 E Suche in deiner Umgebung Margeriten und Springkraut und grabe sie aus (wenn du darfst!). Was sagen dir die Wurzelsysteme dieser Pflanzen über den Boden, in dem sie wachsen? Wurzel ist nicht gleich Wurzel. Bei den einkeimblättrigen Pflanzen geht die Keimlingswurzel früh zugrunde. Sie wird von Wurzeln ersetzt, die aus der Stängelbasis sprießen. Bei den Zweikeimblättrigen bleibt die Keimwurzel meist erhalten und wird zur Hauptwurzel, von der Seitenwurzeln abzweigen. Diese Seitenwurzeln entstammen übrigens einem besonderen Meristem, das direkt an die Endodermis anschließt: dem Perikambium (kS. 140, Abb. 8). Die Wuchsform der Wurzeln kann sehr unterschiedlich aussehen. Wurzeln von Pflanzenarten, die normalerweise auf mächtigen Böden vorkommen, können tief in die Erde hineinwachsen. Manche dieser Arten bilden eine Pfahlwurzel. Das ist eine kräftige Hauptwurzel, die tief in die Erde reicht. Das kannst du bei Tannen oder beim Löwenzahn sehen, der deswegen so schwer aus dem Garten zu entfernen ist. Andere, wie die Fichte, sind Flachwurzler. Bei Orkanen kippen sie daher besonders leicht um. Dann ist ihr Wurzelwerk gut zu erkennen (kAbb. 13). Wie tief oder weit verzweigt eine Pflanze wurzelt, hängt auch von der Verfügbarkeit von Wasser und Nährsalzen ab. Ein ganz besonderes Beispiel dafür ist die vom österreichischen Botaniker Friedrich Welwitsch entdeckte Welwitschia mirabilis (kAbb. 14), die es in den Gewächshäusern der botanischen Gärten Graz und Wien zu bestaunen gibt. Diese nur im trockensten Südwestafrika vorkommende Pflanze hat nur zwei lange, bandförmige Blätter – dafür aber zusätzlich zu einer Pfahlwurzel ein oberflächennahes Wurzelsystem, das sich über etwa 190m2 ausdehnen kann: Wassersuche vom Feinsten! Die Verfügbarkeit von Wasser und Nährsalzen und die Bodendicke beeinflussen das Aussehen des Wurzelsystems Abb.13: Umgestürzte Fichte mit Flachwurzeln. Abb.14: Welwitschia mirabilis. Die Pflanze besitzt zeitlebens nur zwei lange Laubblätter. Wie im Bild zu sehen, reißen diese Blätter oft ein und erscheinen dann zahlreicher. Metamorphosen der Wurzel Die Wurzeln mancher Pflanzen haben Aufgaben, die über die Verankerung im Untergrund und die Versorgung der Pflanze mit Wasser und Nährsalzen hinausgehen. Die Wurzelknollen von Dahlie und Maniok sind typisch für Speicherorgane, die den Pflanzen in ungünstigen Jahreszeiten als Nahrungsreserve dienen, während die oberirdischen Teile meist absterben. Eindrucksvolle Haftwurzeln (und ihre Spuren) findest du, wenn du Efeu von einer Hauswand entfernst. Mit ihrer Hilfe „klettert“ der Efeu selbst auf glattem Untergrund viele Meter in die Höhe (kAbb. 15). Eine andere Funktion haben Stelzwurzeln: Sie verhindern zB ein Umkippen von Maispflanzen. Haftwurzeln und Stelzwurzeln entstammen allerdings dem Spross, sind also keine Wurzeln im eigentlichen Sinne. Wurzeln können speichern, klettern und stützen Struktur und Funktion Die Form einer Wurzel deutet auf ihre Funktion und ihren Lebensraum hin. Abb.15: Efeu mit Haftwurzeln. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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