am Puls Biologie 5, Schulbuch

Aufgaben 138 Samenkeimung Nicht jeder Same fällt auf fruchtbaren Boden. Viele dienen Mäusen, Käfern und anderen Tieren als Nahrung. Deshalb produzieren die Pflanzen so viele davon. Samen sind zumeist sehr trocken und enthalten Stoffe, die die Keimung hemmen. Dadurch wird verhindert, dass aus dem Samen sofort eine neue Pflanze entsteht. Auf diese Weise überdauern Samen manchmal viele Jahre und keimen erst bei geeigneten Umweltbedingungen. Stimmen die Bedingungen, kann ein Same keimen und daraus eine neue Pflanze entstehen. Die Samen der meisten Samenpflanzen benötigen dazu Wasser, Wärme und Sauerstoff. Manche keimen allerdings erst, nachdem es eine Zeit lang richtig kalt war. Das verhindert, dass die empfindlichen Keimlinge mitten im Winter hervorsprießen und erfrieren. Man nennt das Samenruhe. Andere brauchen Licht, wie die Samen des Kopfsalats. Die Samen vieler Kürbissorten hingegen keimen nur in der Dunkelheit. Für die Keimung müssen zunächst die Hemmstoffe in den Samen entweder abgebaut oder ausgewaschen werden. Durch Wasseraufnahme quillt der Same, das heißt, er nimmt an Größe und Gewicht zu. Die Samenschale platzt, und die Zellen des im Samen bereits angelegten Embryos enthalten nun wieder ausreichend Wasser, um normal funktionieren zu können, während sie zuvor sozusagen im Ruhemodus verharrten. Für die Keimung brauchen Samen vor allem Wasser, Wärme und Sauerstoff Steuerung und Regelung Äußere Faktoren wie Temperatur, Licht oder Bodenfeuchte beeinflussen die Samenkeimung, damit der Keimling möglichst günstige Bedingungen erfährt. Keimblätter speichern Nährstoffe Um zu verstehen, wieso aus dem Samen so schnell eine neue Pflanze wachsen kann, solltest du dir Gartenbohnen anschauen. Auch das sind Samen, die zuvor in Hülsen gereift sind. Hülsen samt Bohnen stellen hier also die Früchte dar. Wenn du eine reife Bohne öffnest, sind die beiden großen Keimblätter gut zu erkennen (kAbb. 3). Eigentlich sind sie es, die die Bohne bilden. In ihnen sind viele Nährstoffe gespeichert, vor allem Stärke und Proteine. Deswegen sind Bohnen als Fleischersatz wichtig für Menschen, die sich vegetarisch ernähren. Genau diese Nährstoffe geben dem Keimling Starthilfe, denn noch hat er ja keine Blätter, mit denen er Fotosynthese betreiben und dadurch Zucker herstellen kann. Außer den Keimblättern kannst du bereits die Anlagen für die ersten Laubblätter, den Keimstängel und die Keimwurzel erkennen (kAbb. 3). Abb. 3: Keimblätter. Innerhalb der Samenschale liegt der Bohnenkeimling. Keimling 2 Keimblätter Samenschale Keimstängel Keimwurzel erste Laubblätter Die beiden fleischigen Keimblätter enthalten vor allem Eiweißstoffe und Kohlenhydrate. Sie ernähren den Keimling. 1 E Betrachte die Früchte von Apfelbaum, Baumwolle und Ahorn (kAbb. 4). (Wenn möglich, besorgst du dir echte Früchte.) Versuche eine Erklärung für die Verbreitung dieser Früchte zu finden. Überprüfe deine Erklärung mittels einer Recherche im Internet und dokumentiere deine Ergebnisse. Abb. 4: Früchte des Apfelbaums, der Baumwolle und des Ahorns. 2 E Koste eine grüne Tomate. Meist schmeckt sie bitter oder säuerlich. Rote Tomaten sind dagegen süß. Erstelle eine Hypothese, warum unreife Früchte weniger gut schmecken als reife. Erörtere deine Ideen in der Klasse. 3 E Warum gibt es eine Samenruhe bei Wüstenpflanzen? Erstelle eine Hypothese und begründe sie. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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