88 Erreichte Komptenzen und Lösungshinweise zu 1. Unter den TOP 20 der Herkunftsländer (Position 1 bis 20, gereiht) finden sich: Deutschland (über 200 000), Rumänien (über 130 000), Serbien (122 000), Türkei (über 117500), Bosnien und Herzegowina (fast 97000), Ungarn (über 91 000), Kroatien (89 000), Polen (über 65 000), Syrien (über 55 000), Slowakei (über 45 000), Afghanistan (44 000), Italien (über 34 000), Bulgarien (über 34 000), Russland (über 33 000), Kosovo (über 26 000), Nordmazedonien (über 24 000), Slowenien (über 22 000), Iran (fast 15 000), Tschechien (über 14 000) und China (über 13 000). Außerdem ist noch zu berücksichtigen, dass unter den so genannten „Inländerinnen und Inländern“ in der allgemeinen Statistik noch zusätzlich viele mit eben diesen Migrationshintergründen in Österreich leben. MK, SK, GK zu 2. M1 zeigt die zahlenmäßige Anzahl der ausländischen Staatsangehörigen in ganz Österreich zum Stichtag 1.1.2021, gereiht nach den Top 20. M2 zeigt den Anteil der Migrantinnen und Migranten an der Bevölkerung nach Bundesländern und mit Schwerpunkten: z.B. Serben: im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus fast 48 %; durchschnittlich in ganz Wien: 36,3 %; deutsche Staatsangehörige: in Innsbruck-Stadt: 30,8 %, in Tirol durchschnittlich 18,7% usw. MK zu 3. M3: Ab den 1960-er Jahren kamen Gastarbeiter aus der Türkei und aus Jugoslawien nach Österreich, in der 1990-er Jahren viele Vertriebene aufgrund des Kriegs in Jugoslawien. Ab den 2000-er Jahren sind Arbeitsmigrantinnen und -migranten dominant, ebenso z.B. die Zuwanderung von Studierenden (EU-Staatsangehörige meist mit Qualifikation). Ab 2011 gibt es sehr viele Asylwerberinnen und Asylwerber, vor allem aus Syrien und Afghanistan, ab 2022 Kriegsvertriebene aus der Ukraine. MK, SK, GK zu 4. Im Jahr 2020 war die Arbeitslosenquote von Ausländerinnen und Ausländern, auch bedingt durch die Coronakrise, deutlich höher als von Inländerinnen und Inländern. Die höhere Arbeitslosigkeit bei Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist nicht auf Fluchtbewegungen zurückzuführen, die Arbeitslosigkeit ist bei Zugewanderten aus den MOEL-Ländern deutlich stärker angestiegen als bei Geflüchteten. Die Gründe dafür waren: Viele Menschen aus den MOEL-Ländern arbeiten in Sektoren, die von der Coronakrise besonders hart getroffen wurden, z.B. im Transportwesen oder im Tourismus. Außerdem gehören gerade Menschen aus Bulgarien und Rumänien zu jenen, die erst nach 2014 nach Österreich kamen und folglich die waren, die zuletzt angestellt und meist als erste wieder gekündigt wurden. individuelle Lösungen SK, GK Themenbereich 14 Wirtschafts- und Sozialpolitik in Österreich erläutern 27 Das österreichische Budget Erreichte Kompetenzen Geographisch-wirtschaftskundliche Informationen analysieren Das Wirkungsgefüge und die Dynamik des Raumes, der Gesellschaft und der Wirtschaft sowie die zugrunde liegenden Machtstrukturen vermitteln Verständnis grundlegender Zusammenhänge in betriebs-, volks- und weltwirtschaftlichen Bereichen sowie Kenntnis gesamtwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten, Strukturen und Probleme Wirtschaftspolitik als wesentlichen Bestandteil der Politik erkennen, ihre Modelle und deren reale Umsetzung in unterschiedlichen Systemen einschätzen zu 1. Die höchsten Auszahlungen aus dem Bundesbudget 2023 sind für Pensionen (auch für Beamtinnen und Beamten), Bildung, Arbeit, Finanzierungen und Währungstauschverträge sowie Familie und Jugend. Den Ausgaben von mehr als 115 Mrd. Euro stehen Einnahmen von etwas mehr als 98 Mrd. Euro gegenüber. Das Budgetdefizit Österreichs wird also weiter wachsen. Bedingt ist dies ua auch durch weitere Zahlungen zur COVID-19Krisenbekämpfung, Teuerungsausgleiche durch die hohe Inflation und die hohen Energie- und Lebensmittelpreise, … MK, WK und 70 Jahre alt, vielfach schon in Pension, Männer- und Frauenanteil sind insgesamt ziemlich ausgeglichen, Entwicklung geht Richtung „Urnenform“; Prognose 2040: Die Babyboomer sind zwischen 70 und 90 Jahre alt bzw. verstorben, die Entwicklung zur Überalterung setzt sich fort; Prognose 2075: schrumpfende Bevölkerung mit Überalterung, Urnenform; auffallend: die ca. 80 000 Neuzugänge pro Jahr werden bei der Prognose konstant fortgeschrieben. MK zu 2. Die Babyboomgeneration ist 2040 hinausgewachsen und der Altersaufbau weist eine relativ gleichmäßige Urnenform auf. Folgen für das Pensionssystem durch die massive Überalterung, Probleme der Finanzierung, Umstellung des Pensionssystems, weitere Konsequenzen im Gesundheitssystem und in der Pflege von alten Menschen MK, GK zu 3. In Frankreich ist das Kinderkriegen eine gesellschaftliche Aufgabe, nicht nur Privatangelegenheit. Dafür gibt es 4 % des BIP für familienspezifische Ausgaben im Sozialversicherungssystem. Mütter kinderreicher Familien können trotz der Kinder berufliche Karriere machen, junge Mütter haben eine hohe Erwerbstätigenquote. Über 20 Familienleistungen werden je nach Einkommen gewährt. Frankreich setzt auf flächendeckenden Ausbau ganztägiger Betreuungseinrichtungen bis zur Matura. Kindergärten für 2–3-Jährige sind kostenlos, dazu kommen mehrere hunderttausend staatlich anerkannte Tagesmütter, die eine faire und angemessene Bezahlung erhalten. Die Kosten dafür können von den Eltern größtenteils steuerlich geltend gemacht werden. Frauen können nach Geburt ihres Kindes rasch meist in Vollzeit in den Beruf zurückkehren, haben ein gutes Einkommen und eine eigenständige Alterssicherung. Die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede sind geringer als in Deutschland oder der Schweiz. Frauen sind in Frankreich vermehrt in Führungspositionen (43 %), im EU-Schnitt sind es nur 25 %. Eine Entscheidung für Frauen in Frankreich zwischen Familie und Karriere ist selten notwendig, daher gibt es eine hohe Geburtenrate. Es gibt kein „Moralisieren“ (Stichwort „Rabenmütter“), denn: „In Frankreich lebt man in erster Linie MIT den Kindern, nicht NUR FÜR die Kinder“. In Österreich ist die Betreuungssituation nicht annähernd so gut ausgebaut, vor allem für Familien auf dem Land. Das Motto lautet häufig nach wie vor: „Eine gute Mutter bleibt zu Hause“. Die lange Auszeit nach eventuell mehreren Kindern verschlechtert die Chancen für den beruflichen Wiedereinstieg der Frauen. Väter nehmen oft nur in Ausnahmefällen die Elternzeit in Anspruch. Es wird zwar ebenfalls viel investiert, aber „Kinderkriegen ist doch Privatsache“ und wird mehrheitlich nicht als gesellschaftliche Aufgabe empfunden. Pflege und Erziehungsarbeit gelten traditionell als „weiblich“. GK zu 4. traditionelle Vorstellung: Die Eltern/Großeltern sorgen für den Nachwuchs und haben Angst, dass das Erbe verloren gehen könnte. Allerdings muss der Enkel – die neue Generation – viel Mühe aufwenden, um die Pensionen der älteren Generation zu finanzieren. Die Produktivität muss gesteigert werden, damit der Generationenvertrag noch finanzierbar bleibt. Auf eine staatliche Alterspension hat in Österreich Anspruch, wer das gesetzliche Pensionsantrittsalter erreicht hat und die Mindestversicherungsdauer erfüllt. Für Frauen wird das Pensionsantrittsalter ab 2024 bis 2033 schrittweise auf 65 Jahre angehoben. Wir haben in Österreich ein Umlageverfahren, dh, jede und jeder, die bzw. der aktuell in das Pensionssystem einzahlt, bezahlt zu einem Teil die Pensionen der derzeit im Ruhestand befindlichen Menschen (= fiktiver Generationenvertrag). Da die Anzahl der Pensionistinnen und Pensionisten immer stärker zunimmt, muss der Staat bereits über ein Drittel aus allgemeinen Steuermitteln zuschießen – die finanzielle Last der Zukunft tragen die Jüngeren. SK, GK 26 Migration in Österreich Erreichte Kompetenzen Geographisch-wirtschaftskundliche Informationen analysieren Das Wirkungsgefüge und die Dynamik des Raumes, der Gesellschaft und der Wirtschaft sowie die zugrunde liegenden Machtstrukturen vermitteln Von Massenmedien verbreitete politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Informationen kritisch beurteilen Sich mit lokalen, regionalen und globalen Fragestellungen auseinandersetzen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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