global Maturatraining

81 Erreichte Komptenzen und Lösungshinweise 8 Arm trotz Arbeit – wer übernimmt die Verantwortung? Erreichte Kompetenzen Grundlegende Zusammenhänge in betriebs-, volks- und weltwirtschaftlichen Bereichen verstehen sowie gesamtwirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten, Strukturen und Probleme kennen Wirtschaftspolitik als wesentlichen Bestandteil der Politik erkennen, ihre Modelle und deren reale Umsetzung in unterschiedlichen Systemen einschätzen können Aspekte geschlechtsspezifischer Unterschiede in verschiedenen sozioökonomischen Systemen analysieren zu 1 und 2. Aussagen der Tabelle M1: Bei den mittleren Bruttojahreseinkommen aller unselbstständig Erwerbstätigen nach Bundesländern und Geschlecht (Zahlen aus 2019) ist Folgendes erkennbar: 1. Die Frauen haben generell in allen Bundesländern geringere mittlere Bruttojahreseinkommen als Männer; der „Frauenmedian“ in % des Männermedians ist in Vorarlberg z.B. am geringsten (53 %), in Wien am höchsten (81 %). 2. Bei den ganzjährig in Vollzeit Beschäftigten ergibt sich ein ähnliches Bild: Frauen haben auch hier in allen Bundeländern ein geringeres Bruttojahreseinkommen, der „Median“ liegt hier zwischen 77% (V) und 95 % (W). 3. Mögliche Hintergründe: Frauen arbeiten oft nur Teilzeit, müssen Familie und Beruf vereinen, arbeiten häufig im Niedriglohnsektor, leisten viel unbezahlte Arbeit (Haushalt, Pflege, Kinderbetreuung, …) M2: Allgemeiner Einkommensbericht 2020 (Zahlen aus 2019): Die 4 555 328 unselbständig Erwerbstätigen (ohne Lehrlinge) haben ein durchschnittliches Bruttojahreseinkommen von 24 458 Euro, davon Arbeiterinnen und Arbeiter 21 961 Euro; höchste Medianeinkommen gibt es bei den Beamtinnen und Beamten (59145 Euro); Pensionistinnen und Pensionisten mit Wohnsitz in Österreich hatten 21744 Euro mittleres Bruttojahreseinkommen, dies hängt stark von der Art des Pensionsbezugs ab. Nach Bundesländern betrachtet führt NÖ bei den unselbstständig Erwerbstätigen mit 32 621 Euro brutto pro Jahr, Wien hat 27615 Euro die niedrigsten mittleren Einkommen; „Vollzeit“ lohnt sich am meisten in Vorarlberg (46790 Euro), am wenigsten in Tirol und Salzburg. MK, GK, WK zu 3. Die Sozialausgaben stiegen in Österreich von 59,7 Milliarden Euro (2000) auf 132,2 Milliarden Euro (2020/2021), das heißt mehr als doppelt so viel, rein numerisch. Die Sozialquote, das sind die Sozialausgaben in % des BIP, stieg von 27,9 % (2000) auf 32,8 % (2020/2021). Die Kosten zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit betrugen 2020 14,125 Milliarden Euro, 2021 12,107 Milliarden Euro und sind in Maßnahmenbereiche aufgeschlüsselt. GK, WK zu 4. Über die Folgen atypischer Beschäftigungsverhältnisse: Armut trotz Lohnarbeit, „Working poor“, meist geringes bzw. ungesichertes Einkommen, weniger Wohlstand und gesellschaftliche Teilhabe möglich, viele müssen mit Mindestsicherung aufstocken, so z.B. jede bzw. jeder Zehnte in Salzburg, das bedeutet verdeckte Armut; häufig auch Ausschluss aus sozialen Sicherungssystemen, nur die Unfallversicherung zahlen die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber; viele Frauen arbeiten in Teilzeit, Folgen sind geringere Pensionsansprüche, eventuell kein Anspruch auf Arbeitslosengeld, geringeres Einkommen als Männer; meist im Niedriglohnsektor mit prekären Arbeitsverhältnissen, die Arbeitslose oft annehmen müssen, wie z.B. Erntehelferinnen und -helfer in COVID-Zeiten; Gesundheitsgefährdung. GK, WK zu 5. Beispiele: Valorisierung der Haus- und Sorgearbeit (Pauschale) und Anrechnung für die Pension, „Halbe-Halbe“ bei der Haus- und Sorgearbeit, verstärkte Investitionen in Bildung, Förderung der Mädchen, verstärkte Zahlungen für Kinder usw., volle Anrechnung der Betreuungszeiten, auch für die Pension Themenbereich 5 Nutzungskonflikte an regionalen Beispielen reflektieren 9 Erdöl – heiß begehrt! Erreichte Kompetenzen Diagramme und thematische Karten interpretieren, Texte auswerten Bedeutung und Probleme erdölfördernder Staaten erläutern Zusammenhänge zwischen weltpolitischen und wirtschaftlichen Ereignissen erklären Wandel der Wirtschaftsstruktur eines Staates am Beispiel Dubais darlegen Bevölkerungspolitische Maßnahmen in Bezug auf ihre Ziele erörtern Am Beispiel Dubais erläutern und begründen, ob Nutzungen angepasst oder unangepasst sind zu 1. Prägnante Phasen in der Preisentwicklung: – Von 1998 bis 2000 eine Verdopplung des Ölpreises auf 27,60 US-$, danach ein kurzer Rückgang, der sich durch die Anschläge am 11.9.2001 begründen lässt. – Seit 2003 ein starker, fast schon extremer Anstieg der Ölpreise – Mit der Wirtschaftskrise ab 2008/2009 ein massiver Preiseinsturz – Neue Höchststände 2011 und 2012 Nach Höchstpreisen in den Jahren 2011 und 2012 sank der Preis für Rohöl bis 2016 stark, bis 2018 ist wieder ein Anstieg zu verzeichnen, während der COVID-19-Pandemie 2020 sank der Preis wieder. U.a. bedingt durch den Krieg in der Ukraine stieg der Rohölpreis 2022 enorm an. M2 zeigt anschaulich, wie der globale Energiebedarf seit 1970 kontinuierlich stark ansteigt und wie sich der Bedarf bis 2040 entwickeln wird. Es ist deutlich abzulesen, dass auch bis 2040 Erdöl, Erdgas und Kohle die dominierenden Energieträger sein werden. Atomkraft (Hier ist es eine Glaubensfrage, ob Atomenergie als „grüne“ Energie angesehen wird oder eben nicht.), Wasserkraft und erneuerbare Energien werden zwar ausgebaut, aber decken auch 2040 noch nicht annähernd den globalen Energiebedarf. MK, WK zu 2. Erdöl wird oft primär nur mit Mobilität in Verbindung gebracht – Erdöl ist aber Rohstoff UND Energieträger zugleich: ob als Kraftstoff in unseren Verkehrsmitteln, als Energieträger in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten, als Schmierstoff oder als Grundstoff für die chemische Industrie; nicht alles wird – wenn überhaupt – rasch substituierbar sein! Wir finden diesen Grundstoff in Fußbodenbelägen, Fensterrahmen und Schläuchen (PVC), in Nylonstrümpfen und anderen Kleidungsstücken aus synthetischen Fasern (Polyamid); Lacken, Fasern, Frostschutzmitteln sowie in Wasch- und Reinigungsmitteln (Ethylenoxid); in Autoreifen und Plastikverpackungen; in Straßenteer und Asphalt sowie in Medikamenten und Produkten aus dem Bereich der Pharmazie, z.B. Vaseline. 2021 kam es zu einer verstärkten Nachfrage um 5 % nach dem Ende der globalen Lockdowns und zunehmender Mobilität und der Nachfrage nach Erdölprodukten. MK, WK zu 3. Der Text M4 und die Grafik M5 zeigen, dass entgegen zahlreicher Prognosen aus länger vergangener Zeit, die Erdölreserven noch viele Jahrzehnte ausreichen werden. Das hat verschiedene Gründe: Bei der konventionellen Förderung werden die Lagerstätten nicht völlig ausgeschöpft. Dank der äußerst umstrittenen Fracking-Technik konnten die USA ihre Erdölproduktion in den letzten Jahren deutlich steigern. Auch können durch neue Technik Erdölvorkommen in großer Meerestiefe genutzt werden. Das Wissen um die großen Erdölreserven hat aber einen bedeutenden Nachteil: Das Klima leidet massiv unter den gigantischen CO2-Ausstößen, und wenn Politik und Wirtschaft den Erdölverbrauch nicht massiv einschränken, ist ein Stoppen der Erderwärmung um 2 Grad Celsius bis 2100 wohl kaum möglich. Aus der Grafik M5 ist abzulesen, dass Venezuela über die größten Erdölreserven verfügt, gefolgt von Saudi-Arabien, Kanada, dem Iran und dem Irak. MK, SK, GK, WK zu 4. individuelle Lösungen MK, SK, GK, WK Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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