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62 Themenbereich 16 Arbeitslosigkeit trifft Jugendliche besonders schwer „Ein Koch kann nicht kochen lernen, wenn das Restaurant zu hat“, brachte es Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) auf den Punkt. Aktuell sind um 10 000 mehr junge Menschen arbeitslos als vor einem Jahr. Damit befinden sich per Ende Jänner mehr als 72 000 Menschen unter 25 Jahren in der Erwerbslosigkeit oder in Schulungen des Arbeitsmarktservice. Aufgrund der Corona-Krise wurden vermehrt Ausbildungsplätze gestrichen und Stellenangebote zurückgezogen. Viele Jugendliche stehen ohne berufliche Perspektive da. „Wir befinden uns, bedingt durch die Wirtschaftskrise und die Folgen der Pandemie, in einer herausfordernden Situation für den Arbeitsmarkt, die sich auch auf die Beschäftigungssituation von Jugendlichen auswirkt“, so Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). Die Vermittlung und Ausbildung von jungen Menschen funktioniere grundsätzlich in Österreich aber gut. „Wir zählen zu den Top 4 Ländern im Bereich der Jugendbeschäftigung in Europa.“ Nur Deutschland (mit einer saisonbereinigt rund 6 Prozent hohen Jugendarbeitslosenquote), Tschechien (rund 8) und die Niederlande (knapp 10 Prozent) liegen besser als Österreich (gut 10 Prozent). Spanien (40 Prozent) Griechenland (rund 35 Prozent) und Italien (knapp 30 Prozent) sind Schlusslichter in der EU. „Wir wollen eine Generation Corona vermeiden“, betonte Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne). Er hob dabei benachteiligte Menschen hervor: „Viele junge Menschen sind durch die Corona-Krise von Armut und Ausgrenzung betroffen – besonders häufig Jugendliche mit Behinderungen beziehungsweise Unterstützungsbedarf.“ Hier wolle man mit Hilfestellungen gegensteuern und den Jugendlichen Möglichkeiten bieten. „Durch Projekte wie Ausbildungsfit (ein Programm, das Jugendliche auf die weitere Ausbildung vorbereitet, Anm.), Jugendcoaching und Berufsbildungsassistenz eröffnen wir den jungen Menschen eine Bildungs-, Arbeits- und Lebensperspektive.“ Einerseits gibt es also Jugendliche, die keine Lehrstelle finden und auch oft nicht an Unterstützungsmaßnahmen partizipieren. Andererseits suchen Betriebe parallel händeringend nach geeigneten Auszubildenden. Bundesweit sind rund 7500 Lehrstellen offen. Ausgenommen Wien – hier überwiegt die Lehrstellennachfrage das Angebot. Im Jänner waren 7411 Lehrstellensuchende zu verzeichnen, das sind um 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Diesen standen nur 4740 sofort verfügbare Lehrstellen zur Verfügung, das sind im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent weniger. Es fehlten damit 2 671 Lehrstellenangebote. Auf jede offene Lehrstelle kamen statistisch gesehen 1,6 Suchende. Besonders extrem klaffen Angebot und Nachfrage in der Bundeshauptstadt auseinander. Fast jeder zweite Lehrstellensuchende, nämlich 3 499 Personen, lebt in Wien, während hier nur 270 offene sofort verfügbare Lehrstellen vorhanden sind – das sind 13 Suchende pro offener Lehrstelle. (https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2092631-Wollen-Generation-Corona-verhindern.html, 11. 2. 2021, gekürzt, abgerufen am 1. 6. 2022) M4 Jugendarbeitslosigkeit in der Corona-Pandemie M5 Jugendarbeitslosigkeit sinkt Jugendarbeitslosigkeit in Österreich unter Vorkrisenniveau Mit aktuell rund 27000 arbeitslosen Jugendlichen liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Österreich unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Das geht aus einer Medieninformation des Bundeskanzleramts, des Bundesministeriums für Arbeit und des Bundesministeriums Digitalisierung und Wirtschaftsstandort hervor. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt mittlerweile um 2145 Personen unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Damit ist sie im Vergleich zu vor der Krise (August 2019) um 7,3 Prozent gesunken. Gegenüber 2020 ist die Jugendarbeitslosigkeit um 31,7 Prozent geringer. Das bedeutet, dass fast ein Drittel weniger Jugendliche arbeitslos sind als noch vor einem Jahr. Mit derzeit österreichweit rund 9 300 offenen Lehrstellen befindet sich der Lehrstellenmarkt auf dem Höchststand der letzten 10 Jahre. Laut einer kürzlich veröffentlichten OECD-Studie „Education at a glance“ ist Österreich das Land mit der stärksten Fokussierung auf Berufsbildung: 76 Prozent aller Absolventinnen und Absolventen einer Sekundarstufe II erwerben einen berufsbildenden Abschluss (vor allem Lehre, berufsbildende mittlere oder höhere Schule). Der OECD-Schnitt liegt bei 38 Prozent, der EU-Schnitt bei 43,5 Prozent. Auch im Bereich der Arbeitsmarkteinmündung der 18- bis 24-Jährigen ist Österreich besser als die meisten anderen Länder. 20,4 Prozent der 18- bis 24-Jährigen waren 2020 bereits erwerbstätig. Der OECD-Schnitt beträgt nur 17 Prozent. Dementsprechend ist die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren in Österreich geringer als im OECD-Schnitt. https://kurier.at/politik/inland/jugendarbeitslosigkeit-in-oesterreich-unter-vorkrisenniveau/401748327, 26. 9. 2021, gekürzt, abgerufen am 1. 6. 2022) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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